Ghosn: Renault möchte in der Formel 1 bleiben

Die Zukunft von Renault in der Formel 1 ist zwar alles andere als gesichert, doch Konzernchef Carlos Ghosn möchte der Königsklasse des Motorsports treu bleiben

(Motorsport-Total.com) - Seit Wochen halten sich Gerüchte, wonach Renault Ende 2007 aus der Formel 1 aussteigen könnte. Die heutige Präsentation des neuen R26 in Monaco stellte daher eine hervorragende Bühne dar, um in Form von zensierten Pressemitteilungen das Gegenteil zu behaupten. Stattdessen wurde aber erstmals offiziell zugegeben, dass man sich zumindest Gedanken über die Zukunft macht.

Titel-Bild zur News: Carlos Ghosn

Carlos Ghosn gilt als eiserner Sparmeister, der für die Formel 1 nicht viel übrig hat

"Solange wir gute Leistungen bringen, eine gute Show bieten und uns an der Spitze behaupten können, gibt es hinsichtlich unserer Zukunft in der Formel 1 keine Fragezeichen", erklärte Konzernchef Carlos Ghosn. Aber: "Es gibt Unsicherheit hinsichtlich der Richtung, in die sich die Formel 1 nach 2008 entwickeln wird. Diese Sorge betrifft nicht nur Renault, sondern alle Hersteller, die herausfinden wollen, wie das Umfeld in der Formel 1 künftig aussehen wird."#w1#

Nur bei Erfolg bleibt Renault weiter in der Formel 1

"Die Saison war eine gute Show mit einem guten Wettkampf - und am Ende konnte Renault gewinnen." Carlos Ghosn

Der Franzose machte ferner klar, dass man sich bei Renault sehr wohl vorstellen kann, in der Königsklasse des Motorsports zu bleiben, allerdings knüpfte er an diese Aussage zwei Bedingungen: Erstens müsse der Streit zwischen der Herstellervereinigung GPMA und Bernie Ecclestone endlich beigelegt werden, und zweitens rechne sich das getätigte Investment natürlich nur, wenn weiterhin Erfolge eingefahren werden können.

Die WM-Titel von 2005 haben sich seiner Meinung nach positiv ausgewirkt: "Zunächst einmal bekam die Moral bei Renault einen regelrechten Schub verliehen. Ich meine damit Renault-Mitarbeiter, Renault-Partner, Renault-Händler und alle übrigen Personen, die damit etwas zu tun hatten, denn die Saison war eine gute Show mit einem guten Wettkampf - und am Ende konnte Renault gewinnen", blickte Ghosn stolz auf die Erfolge des Vorjahres zurück.

Formel 1 hilft Renault auf dem asiatischen Markt

"in Ländern, in denen Renault weniger bekannt ist, profitieren wir sehr durch unsere Siege in der Formel 1." Carlos Ghosn

"Außerdem hat unsere Marke davon profitiert. In Europa und Frankreich wusste auch so fast jeder, dass wir Formel 1 betreiben, aber in Ländern, in denen Renault weniger bekannt ist - zum Beispiel Indien, China, Japan oder Südostasien -, profitieren wir sehr durch unsere Siege in der Formel 1. Dadurch können wir die Bekanntheit und Berühmtheit der Marke Renault enorm steigern", gab der Franzose zu Protokoll.

Abschließend machte er noch ein wenig Werbung für seinen Arbeitgeber: "Ein Grund, weshalb wir die Weltmeisterschaften gewonnen haben, war die Zuverlässigkeit unserer Autos", sagte Ghosn. "Das Auto ist nie kaputt gegangen - oder zumindest nie gravierend -, und dadurch hatten wir einen Vorteil gegenüber unserer defektanfälligen Konkurrenz. Das ist etwas, von dem wir uns wünschen, dass es die Renault-Kunden auch auf unsere Serienautos projizieren."