Gerüchte um ein mögliches Comeback von Prost

Alain Prost will angeblich in die Formel 1 zurückkehren - Renault wäre nach dem Rücktritt von Briatore 2005 ein Thema

(Motorsport-Total.com) - Drei Jahre nach dem Konkurs seines eigenen Rennstalls denkt der vierfache Weltmeister Alain Prost angeblich ernsthaft über ein Comeback in der Königsklasse nach. Zwar hat er sich in den vergangenen Jahren stets von einer Rolle bei einem Formel-1-Team ferngehalten, schon vergangenen Dezember deutete er aber an, dass er eine Rückkehr nicht kategorisch ausschließen will.

Titel-Bild zur News: Alain Prost und Bernie Ecclestone

Alain Prost in Barcelona 2002 im Gespräch mit Bernie Ecclestone

"Ich muss nicht in der Formel 1 sein, einfach nur um dabei zu sein", teilte er 'Autosport' damals mit. Gleichzeitig betonte er aber auch, dass "alles möglich" sei: "Was immer ich auch im Motorsport mache, ich will Spaß dabei haben." Insofern erscheint es unwahrscheinlich, dass er sich noch einmal ein eigenes Projekt antut, zumal es hinter den Kulissen weiterhin scheinbar endlose politische Diskussionen um die Zukunft des Sports gibt.#w1#

Belebt Prost bei Renault den französischen Motorsport neu?

Erst vorige Woche hat Prost öffentlich Kritik an Renault geübt und hinterfragt, warum anstelle des jungen Franzosen Franck Montagny Altstar Jacques Villeneuve für die letzten drei Rennen an Bord geholt wurde. Darüber hinaus ist unklar, wie sehr Carlos Ghosn, der neue Chef des Renault-Konzerns, hinter dem Formel-1-Team steht, eine noch stärkere französische Identität des Rennstalls würde ihm aber gewiss nicht missfallen.

Der derzeitige Renault-Teamchef, Flavio Briatore, hat ja bereits öffentlich angekündigt, dass er sich nicht vorstellen kann, seinen noch bis Ende 2005 laufenden Vertrag zu verlängern. Prost wäre der logische Nachfolger: Er besitzt Erfahrung als Leiter eines Rennstalls, ist aufgrund seiner Erfolge als Fahrer im Formel-1-Zirkus eine Galionsfigur und gilt außerdem als Aushängeschild des französischen Motorsports, der nach dem Panis-Rücktritt immer tiefer in eine Krise schlittert.

Mit seinem eigenen Team ist Prost kläglich gescheitert

Fraglich ist jedoch, inwiefern der 49-Jährige für so einen verantwortungsvollen Posten geeignet ist, schließlich wurden ihm zu seiner Zeit als Teamchef diesbezügliche Qualitäten immer wieder in Abrede gestellt - und ein Team, das in den Konkurs geführt wurde, ist kein optimales Zeugnis. Insofern würde es Sinn machen, ihn als Berater bei Renault zu installieren - ähnlich wie Niki Lauda früher bei Ferrari oder Prost selbst in den 90er-Jahren bei McLaren.

Auch mit Toyota wird Prost in Verbindung gebracht, denn die derzeitige Leitung des Teams unter John Howett und Tsutomu Tomita gilt zwar als fachlich kompetent und steht prinzipiell nicht zur Debatte, verfügt aber über verhältnismäßig wenig Erfahrung im Motorsport. Ob jedoch ein so stolzer japanischer Konzern wie Toyota ausgerechnet ein Renault-Urgestein an der Spitze des Formel-1-Teams sehen will, ist zu hinterfragen.

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