• 17.09.2003 11:09

  • von Marco Helgert

Gené: Zukunft in der Formel 1?

Marc Genés fünfter Platz in Monza könnte die Chancen des Katalanen auf einen Vollzeitjob in der Formel 1 wieder erhöhen

(Motorsport-Total.com) - Marc Gené hat in Monza seine Visitenkarte abgegeben. Als kurzfristiger Ersatz für Ralf Schumacher, der noch unter den Folgen des Testunfalls litt und nicht antreten konnte, überzeugte der Katalane auf ganzer Linie. Es war nicht das erste Mal, dass die Fachwelt sich verwundert die Augen rieb. Bereits in seinem Debütjahr 1999 fuhr er im Training in Hockenheim Rundenzeiten, die den Minardi-Fahrer teilweise nahe an die Top-Ten heranbrachten.

Titel-Bild zur News: Marc Gené

Marc Gené: Bringt der Spanier den Fahrermarkt wieder ins Rollen?

Für Marc Gené, der bereits im dritten Jahr Testfahrer bei BMW-Williams ist, könnte der fünfte Platz in Monza auch wieder die Türen zu einem festen Cockpit in der Formel 1 öffnen: "Normalerweise halten Patrick Head, Gerhard Berger oder Frank Williams nach dem Rennen keine Lobeshymnen, diesmal aber schon. Das Team war vom Ergebnis sehr überrascht. Nach dem Rennen hat mir Gerhard Berger erzählt, dass ich womöglich meine Zukunft in der Formel 1 gesichert habe."

Doch direkte Angebote hat er derzeit wohl nicht: "Der Formel-1-Markt ist sehr kompliziert", so Gené. "Ich würde auch nicht ohne Garantien zu irgendeinem Team gehen. Ich bin auf meine Aufgaben bei BMW-WilliamsF1 voll konzentriert." Beim US-Grand-Prix in Indianapolis wird der Spanier wieder vor Ort sein, doch an einen Einsatz glaubt er nicht. "Das Team hat mich gebeten dorthin zu reisen, aber ich denke ich werde nur PR-Auftritte machen."

Dabei hätte er seinen ersten offiziellen Formel-1-Auftritt seit Malaysia 2000 fast verschlafen. "Ich habe die Weckfunktion meines Handys benutzt", erklärte er. "Als das Team versucht hat, mich zu erreichen, dachte ich, dass es mein Wecker sei. Ich habe das Gespräch schon weggedrückt, als ich bemerkte, dass es eine britische Nummer war."

An den Rennen der 'Dallara Nissan World Series' wird Gené vorerst nicht mehr teilnehmen. "Es war eine fantastische Erfahrung, mir den Leuten bei Adrian Campos Motorsport zusammenzuarbeiten. Ich bin froh darüber, dass ich in die World Series kam, denn die dort erzielte Erfahrung hat mir bei meinem Ergebnis in Monza sicher geholfen", wird der 29-Jährige von 'Autosport' zitiert.

Adrian Campos, der selbst mit Minardi in der Formel 1 war, kann diese Entscheidung verstehen, denn immerhin belastete seine Arbeit als Formel-1-Testfahrer auch die Ergebnisse in der World Series. "Manchmal kam er erst am Samstag an die Strecke, um dann direkt das Qualifying zu bestreiten."