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  • 24.12.2014 12:47

  • von Ben Anderson (Haymarket)

Gegen Altersdiskussion: Kwjat verweist auf seine Leistung

Daniil Kwjat hält nichts von Altersdiskussionen, denn er selbst hatte keine Probleme in seiner Debütsaison - Das Testverbot macht die Formel 1 weiterhin schwierig

(Motorsport-Total.com) - Daniil Kwjat schätzt, dass seine Performance als Formel-1-Rookie bei Toro Rosso bewiesen hat, dass Fahrer auch in jungem Alter eine Topleistung zeigen können. Vor einem Jahr meinten einige Beobachter, dass Red Bull einen Fehler machte, den 20-Jährigen direkt von der GP3 in die Formel 1 zu bringen. Der Energy-Drink-Gigant wurde im Laufe dieser Saison ähnlich scharf kritisiert, als die Entscheidung getroffen wurde, Max Verstappen mit 17 Jahren zum jüngsten Fahrer der Geschichte der Königsklasse zu machen.

Titel-Bild zur News: Daniil Kwjat

Daniil Kwjat ist nicht der Meinung, dass Max Verstappen für die Formel 1 zu jung ist Zoom

Der Automobilweltverband FIA reagierte und führte eine neue Regel ein, dass Fahrer ab der Saison 2016 mindestens 18 Jahre alt sein müssen. Ohne gültigen Führerschein darf dann ein Pilot nicht in der Formel 1 fahren. Kwjat setzte sich in seiner Rookie-Saison im Qualifying-Duell gegen seinen erfahreneren Teamkollegen Jean-Eric Vergne durch. Außerdem wurde er bei seinem Debüt in Australien der jüngste Fahrer in der Geschichte der Formel 1, der in die Punkteränge gefahren ist.

Durch den Abschied von Sebastian Vettel wurde Kwjat für 2015 zu Red Bull transferiert und wird der Teamkollege von Daniel Ricciardo sein. Der Russe ist der Meinung, dass seine Leistung gezeigt hat, dass Befürchtungen gegen zu junge Fahrer unbegründet sind. "Ich kann nur für mich sprechen und für mich war es in Ordnung. Am Anfang waren die Leute pessimistisch bezüglich meiner Fähigkeiten, aber am Ende war es gut."

"Ich bin noch nie gegen Max (Verstappen; Anm. d. Red.) gefahren, denn er ist zu jung, aber er wird bei seinem Debüt 17 sein. Das ist in Ordnung." Einige Fahrer haben in den Raum geworfen, dass die aktuellen Autos wegen der neuen V6-Turbo-Hybrid-Motoren einfacher zu fahren sind, denn auch das Abtriebsniveau wurde reduziert. Kwjat ist aber anderer Meinung, denn für junge Fahrer gibt es kaum Testfahrten. "Ich hätte nichts gegen einige hundert Testrunden gehabt, so wie es bei einigen der älteren Piloten der Fall war."

Daniil Kwjat

Bei Toro Rosso sammelte Kwjat in seiner Debütsaison acht WM-Punkte Zoom

"Es ist jetzt nicht einfacher und es ist für alle gleich. Entweder man kann es, oder man kann es nicht. Ich hatte keine besonderen Schwierigkeiten." Der Russe verweist auf seine GP3-Saison 2013, als er einen Punkterückstand von 51 Punkten in einen Titelgewinn mit 31 Zählern Vorsprung umwandeln konnte. Diese Aufholjagd bereitete Kwjat optimal für die Formel 1 vor.

"Meine Herangehensweise von der GP3 funktionierte gut. Dadurch konnte ich die Meisterschaft gewinnen. Auch die Leute in meinem Umfeld scheinen mit dieser Herangehensweise zufrieden zu sein. Seit September des vergangenen Jahres habe ich kaum etwas verändert. Ich habe mich nur auf das neue Auto und meine neuen Kollegen angepasst. Wenn man sein Verhalten ständig verändert, dann wird es eines Tages nicht mehr klappen. Um Konstant zu sein, muss man wissen, was funktioniert und was nicht. Man muss zu den Leuten und zu sich selbst ehrlich sein, das war die wichtigste Sache für mich."