Gascoyne nach Rauswurf: "Ende einer Ära"
Nach außen hin tauschen Mike Gascoyne und Toyota Höflichkeiten aus, hinter den Kulissen soll es vor der Trennung aber gewaltig gekracht haben
(Motorsport-Total.com) - Aus und vorbei: Nach etwas mehr als zwei Jahren räumte Mike Gascoyne Anfang dieser Woche das Büro des Technischen Direktors in der Kölner Toyota-Fabrik, in der nun voraussichtlich Pascal Vasselon seine Nachfolge antreten wird. Der Brite kann damit endlich wieder zu seiner Familie nach Großbritannien ziehen - ein angenehmer Nebeneffekt der Ereignisse der vergangenen Tage.

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Ciao, Jungs! Mike Gascoyne nimmt nach gut zwei Jahren Abschied von Toyota
Toyota hat die Trennung heute via Presseaussendung ein zweites Mal offiziell bestätigt. Demnach habe man eine einvernehmliche Lösung gefunden, die folgendermaßen aussieht: Gascoyne beendet seine Arbeit mit sofortiger Wirkung, bleibt aber auf dem Papier noch bis Oktober 2006 Toyota-Mitarbeiter. In diesem Zeitraum wird er auch sein volles Gehalt beziehen, darf aber noch nicht bei einem etwaigen neuen Arbeitgeber einen Vertrag unterschreiben.#w1#
In Toyotas Begründung hieß es heute noch einmal, dass "unterschiedliche Meinungen über die Zukunft der technischen Operationen im Chassis- und Ingenieursbereich" den Ausschlag gegeben hätten. Der 'Express' zitiert jedoch einen angeblichen Teaminsider mit den folgenden Worten: "Mike hatte keinen Bock mehr und wollte nur noch weg. Der hat seinen Rausschmiss provoziert und die Teamführung mit völlig überzogenen Forderungen brüskiert. Mike will nur noch seine Ruhe haben."
Obwohl er sich mit den japanischen Toyota-Granden zerstritten hat, schlug Gascoyne in einer schriftlichen Mitteilung versöhnliche Töne an: "Es ist das Ende einer Ära. Niemand kann bestreiten, dass Toyota in den vergangenen beiden Jahren große Fortschritte gemacht hat. Wir sind nun an einer Kreuzung in unserem Arbeitsverhältnis angelangt, so dass ich finde, dass wir uns freundschaftlich trennen sollten. So kann ich wieder nach Großbritannien ziehen und mehr Zeit mit meiner Familie verbringen", so der 43-Jährige.
"Ich bedanke mich bei allen Mitarbeitern des Teams und wünsche ihnen eine erfolgreiche Zukunft in der Formel 1", fügte Gascoyne an - und bekam von Teamchef Tsutomu Tomita ähnlich freundliche Worte retour: "Ich möchte mich bei Mike für seinen unbestreitbaren Beitrag in den vergangenen Jahren bedanken. Die Trennung soll in keinster Weise seine geleistete Arbeit oder seine technische Expertise in Frage stellen. Wir wünschen ihm alles Gute", gab der Japaner zu Protokoll.

