Am Sonntag war Gascoyne noch optimistisch...

Unmittelbar vor seinem Rausschmiss bei Toyota freute sich Mike Gascoyne noch darüber, die Probleme mit dem TF106 aussortiert zu haben

(Motorsport-Total.com) - Beim Saisonauftakt in Bahrain erlebte Toyota eine mittlere Katastrophe, weil Ralf Schumacher und Jarno Trulli ihre Bridgestone-Reifen nicht richtig auf Temperatur bringen konnten, in der Gluthitze von Malaysia lief es dann schon etwas besser - und bei kühlen 19 Grad in Australien folgte völlig überraschend das erste Podium der laufenden Saison. Angesichts dieser klar ersichtlichen Aufwärtstendenz stieß die Entlassung von Technikchef Mike Gascoyne Anfang der Woche auf viel Verwunderung.

Titel-Bild zur News: Mike Gascoyne

Freute sich am Sonntag über Toyotas erstes Podium 2006: Mike Gascoyne

Dabei hatte sich der Brite am Sonntagabend nach dem Rennen im Interview mit 'autosport.com' noch zuversichtlich gegeben: "Dass Druck weg ist, ist der falsche Ausdruck, denn wir haben immer gesagt, dass unser Auto konkurrenzfähig ist. Wir haben gesagt, dass man das sehen wird, sobald die Reifentemperaturen stimmen. Es ist schön, das jetzt bewiesen zu haben", erklärte er nicht ohne innere Befriedigung.#w1#

"Unsere Saison beginnt ein paar Rennen zu spät, aber es ist gut, dass wir jetzt loslegen können. Es war leicht, uns zu kritisieren, aber jetzt müssen wir uns bei Bridgestone bedanken, denn sie haben einen Reifen hierher gebracht, der uns sehr geholfen hat", fuhr er fort. "Wir waren immer zuversichtlich, ein konkurrenzfähiges Team zu haben, sobald das mit den Reifen klappt. Das haben wir geschafft. Klar ist aber, dass man immer kritisiert wird, wenn es mal nicht so läuft."

Wie wahr: Gascoyne dürfte sich angesichts des miserablen Saisonauftakts mit einigen der Herren aus Japan gewaltig zerstritten haben - und wer ihn kennt, der weiß, dass der 43-Jährige in solchen Situationen durchaus auch mal laut werden kann. Seine Strategie für Toyota war aggressiv und kompromisslos, was innerhalb der Belegschaft nicht immer begrüßt wurde, doch bei Jordan und Renault hatte er damit großen Erfolg - nur bei Toyota eben nicht.

Die Früchte seiner Arbeit wird Toyota übrigens erst ab Monaco ernten, denn im Fürstentum wird der TF106B eingeführt: "Das wird uns nicht auf einmal um eine Sekunde pro Runde schneller machen, aber es sollte schon eine Verbesserung geben - aerodynamisch gesehen um ein paar Zehntelsekunden, auch mechanisch. Eine Sekunde werden wir aber leider bestimmt nicht finden", gab Gascoyne am Sonntagabend - wenige Stunden vor seiner Entlassung - zu Protokoll.