Gascoyne: "Großer Fortschritt in zweiter Saisonhälfte"

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Mike, du bist jetzt seit drei Monaten bei Spyker, was hast du alles gemacht, seit du dort angefangen hast?"
Mike Gascoyne: "Eines der ersten Dinge, die ich getan habe, war mir die generelle Struktur des Technikteams anzuschauen und zu überlegen, wie wir uns verbessern und alles effizienter machen können. Technikdirektor James Key und sein Team hatten einen phänomenalen Job und mit sehr beschränkten Mittel wirklich kontinuierliche Fortschritte gemacht, aber mein Job war, zu schauen, wie wir einen großen Schritt nach vorne machen können."

© Spyker

Mike Gascoyne hat bei Spyker umstrukturiert und will die Effizienz fördern

"Mit den neuen Aerodynamik-Regeln war klar, dass die Aerodymanik einer der Bereiche sein wird, in dem wir am meisten dazugewinnen könnten und so habe ich einen Vertrag mit Aerolab geschlossen, damit haben wir unsere Ressourcen verdoppelt."#w1#

Effiziente Partnerschaft mit Aerolab

Frage: "Was genau bringt euch die Partnerschaft mit Aerolab?"
Gascoyne: "Nach dem Ausbau des Windkanals in Brachley haben wir jetzt effektiv die Kapazität von zwei rund um die Uhr arbeitenden Windkanälen, damit können wir nun auch bei den größeren Teams mithalten. Wir haben den Vertrag am 1. Januar unterschrieben und bereits jetzt wertvolle Arbeit dort machen können."

"Aerolab hat einfach ein stimmiges Gesamtkonzept, es ist eine einzigartige Einrichtung, eine Einrichtung auf dem neuesten Stand und voll ausgerüstet, so dass man direkt losarbeiten kann. Man kann eine wirkliche Leistungssteigerung erreichen, wenn man an der Aerodynamik des Autos arbeitet - wir werden in der zweiten Hälfte des Jahres sehen, wie sehr wir davon profitieren."

Technik-Chef Key wurde entlastet

Frage: "Hast im hauseigenen Technikteam irgendwelche Umstrukturierungen vorgenommen?"
Gascoyne: "Durch meinen Einstieg wurde James Key entlastet. Ich werde mich um die strategische Entwicklung des Teams kümmern und mich dabei auf Schlüsselaspekte wie die Aerodynamik konzentrieren, also kann James sein Augenmerk auf die künftige technische Entwicklung richten. Die Zuständigkeiten im Technikteam haben sich nicht geändert, obwohl es im Aero-Team leichte Änderungen gegeben hat, da dort mehr Arbeit anfällt."

"Einer der erfahrenen Aerodynamiker hilft nun bei der Planung und kümmert sich darum, dass alles glatt weiterläuft, damit kann sich unser Aerodynamik-Chef Simon Phillips aus diesem Bereich etwas zurückziehen und sich um den aktuellen Design-Prozess kümmern. Sobald wir die grundsätzlich nötigen Verbesserungen erzielt haben, wird es auch noch weitere Veränderungen geben."

Frage: "Wie viel direkten Einfluss hattest du auf das neue Auto?"
Gascoyne: "Wenn man am 1. November zum Team stößt dann hat man mit dem neuen Auto nicht viel zu tun. Meine Rolle war die des Ratgebers. Ich war bei allen Designmeetings dabei, aber die Grundidee des Autos war da schon festgelegt. Bei der Aerodynamik geht die Entwicklung weiter, aber das mechanische Layout des Wagens ist bereits fix."

Völlig überarbeitetes Auto soll kommen

Frage: "Wir groß ist der Schritt vorwärts, den ihr mit dem neuen Auto macht?"
Gascoyne: "Die Entscheidung in Sachen Motor kam ziemlich spät, und das hat natürlich die Zeit, die wir hatten um das Auto wirklich zu entwickeln und zu verändern, sehr begrenzt. Das Getriebe ist eine wirkliche Weiterentwicklung vom vergangenen Jahr, die Hinterradaufhängung ist ein bisschen anders."

"Bei der Aerodynamik haben wir einen Schritt nach vorne gemacht, aber im Saisonverlauf rechnen wir da mit weiteren großen Fortschritten. Wir haben uns vorgenommen, in der zweiten Hälfte der Saison ein neues Upgrade zu präsentieren, diese B-Spezifikation wird dann ein völlig überarbeitetes Auto sein."

Frage: "Was wird an der neuen Spezifikation anders sein? Wird es Veränderungen vor allem bei der Aerodynamik geben oder ein völlig neues Gesamtpaket?"
Gascoyne: "Es wird eine Kombination sein aus Aerodynamik und einer neuen Heckpartie, auch das Layout des Getriebes wird neu sein. Das wird schon auf das 2008er-Reglement zu geschnitten sein, in der ein Getriebe vier Rennen lang eingesetzt werden muss.

"Ich denke, dass man auch bei der Hinterradaufhängung eine deutliche Entwicklung sehen wird, dazu kommen jede Menge weitere Veränderungen. Unser Programm für die erste Jahreshälfte ist wirklich darauf ausgerichtet, bei Aerodynamik und Design sehr große Fortschritte zu machen."

Frage: "Ab wann wir das überarbeitete Auto zum Einsatz kommen?"
Gascoyne: "Unser Ziel ist der Türkei-Grand-Prix Ende August. Wir möchten, dass es ein signifikanter Schritt nach vorne sein wird, aber alles hängt davon ab, wie wir im Windkanal vorankommen und wo wir zum Beginn der Saison stehen werden."

"Wir müssen sehen, wo unsere direkten Konkurrenten stehen, vor allem Super Aguri und Toro Rosso. Wir werden sicherstellen, dass es ein bedeutender Fortschritt sein wird, wenn wir die neue Spezifikation einführen. Dieses Auto wird von Grund auf ein richtiger Spyker sein und viel von meinem Einfluss mitbekommen."