• 05.02.2007 13:05

Spyker-Präsentation ohne Überraschungen

In Silverstone wurde heute der neue Spyker-Ferrari F8-VII vorgestellt - Chassis eine Evolution, Ausbaustufe folgt erst später in der Saison

(Motorsport-Total.com) - Ohne große Show wurde heute in Silverstone der Spyker-Ferrari F8-VII für die bevorstehende Formel-1-Saison vorgestellt. Dabei handelt es sich im Grunde genommen nicht um eine Neukonstruktion, sondern um eine Evolution des 2006er-Modells von MF1 Racing. Insofern hielt sich das Staunen der anwesenden Berichterstatter zunächst in Grenzen.

Titel-Bild zur News: Spyker-Ferrari F8-VII

So sieht der neue Spyker-Ferrari F8-VII für Adrian Sutil und Christijan Albers aus

Spyker geht im ersten Jahr in der Königsklasse des Motorsports nämlich zunächst bewusst mit einem konservativen Auto an den Start, weil Konstrukteur Mike Gascoyne erst seit 1. November für das Team tätig wird. Unter der Regie des Ex-Toyota-Technikchefs soll jedoch zu einem späteren Zeitpunkt in der Saison eine B-Stufe des heute vorgestellten Modells eingeführt werden, mit der die Niederländer dann auch mehr Performance finden wollen.#w1#

Nullkiel und ganz neue Aerodynamik

Die radikalste Änderung im Design ist wahrscheinlich der neue Nullkiel, denn bisher war MF1 Racing mit einem Doppelkiel unterwegs. Außerdem wurde das Getriebe etwas verlängert und das Benzinsystem umgekrempelt, was in erster Linie mit dem Ferrari-Motor zu tun hat - bisher war man ja mit Toyota-Power unterwegs. Wenig Gemeinsamkeiten mit dem Vorjahresauto weist darüber hinaus noch die Heckpartie auf, die gemäß den gängigen Trends wesentlich schmaler geworden ist.

Optisch unterscheidet sich der F8-VII insofern recht stark von seiner Ausgangsbasis, als einerseits die Lackierung radikal umgekrempelt wurde - das Auto ist nun ganz orange - und andererseits auch viel Zeit in die Verbesserung der Aerodynamik gesteckt wurde. Recht markant zieht sich die kantige Linienführung durch das gesamte Design der Karosserie, auffällig sind aber auch die stark taillierten Seitenkästen mit modernem Zusatzleitblech auf Cockpithöhe.

Aus deutscher Sicht ist Spyker für die bevorstehende Weltmeisterschaft ein besonders interessantes Team, weil Adrian Sutil neben Christijan Albers als Stammfahrer für die Truppe des ebenfalls deutschen Teamchefs Colin Kolles an den Start gehen wird. Zum vier Mann starken Kader der (bezahlenden) Testfahrer zählt obendrein auch noch Markus Winkelhock, der Sohn des 1985 verstorbenen Ex-Formel-1-Piloten Manfred Winkelhock.

Kolles erwartet ein Übergangsjahr

Sportlich gesehen erwartet Kolles "ein Übergangsjahr" für seine Mannschaft, schließlich habe man es zwar binnen kürzester Zeit geschafft, ein gutes Team zusammenzustellen, doch die verschiedenen Zahnräder müssen erst dazu gebracht werden, dass sie auch ineinander greifen - in der Formel 1 bekanntermaßen ein langwieriger Prozess. Außerdem vertraut Spyker der Philosophie, das wenige Geld, das zur Verfügung steht, so effizient wie möglich zu nutzen.

Beim ersten Grand Prix in Australien am 18. März möchte der neue Rennstall, der auf dem früheren Jordan-Team basiert und auch in der ehemaligen Jordan-Fabrik in Silverstone angesiedelt ist, zumindest die Zielflagge sehen. In der ersten Saisonhälfte sind dann gelegentliche WM-Punkte das Ziel, später sollen Sutil und Albers mit der B-Version des F8-VII dann auch mal aus eigener Kraft in die Phalanx der etablierten Teams vordringen.