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  • 28.08.2003 14:03

  • von Marcus Kollmann

Gascoyne: Ferrari wird nicht in Panik verfallen

Mike Gascoyne erklärt worin Michelins Vorteil gegenüber Bridgestone besteht und warum er Ferrari die Titelverteidigung nicht zutraut

(Motorsport-Total.com) - Renaults Technischer Direktor ist nach dem Verlauf der zweiten Saisonhälfte zu der Überzeugung gelangt, dass es Ferrari nicht gelingen wird die Konstrukteursweltmeisterschaft in diesem Jahr zu gewinnen.

Titel-Bild zur News: Mike Gascoyne

Gascoyne traut jetzt nur noch Michael Schumacher den Titelgewinn zu

"Bridgestone muss alles in die Waagschale werfen und ich wäre sehr überrascht wenn es Ferrari doch gelingt. Ich glaube, dass sie die Meisterschaft verlieren werden", erklärt Mike Gascoyne gegenüber 'BBC sport' wie er die Chancen des Teams einschätzt.

Aber nicht nur dass er den Italienern nach dem Verlust der Führung in der Markenwertung nicht mehr zutraut das Blatt noch einmal umzudrehen, rechnet Gascoyne dem jetzigen Stand der Dinge nach auch nicht damit, dass es Michael Schumacher gelingt seinen sechsten Fahrerweltmeistertitel zu holen. Allerdings könne es einzig und allein dem Deutschen gelingen das, was in den Augen vieler derzeit an ein Wunder grenzen würde, doch zu erreichen.

"Es war ja schon vor Ungarn sehr eng und Ungarn war für sie wirklich ein Desaster. Mich würde es wirklich überraschen, doch wenn es jemand schaffen kann dann ist es Michael."

Normalerweise zeigt sich erst in der Stunde des Misserfolgs wie stark ein Team wirklich ist. Genau in diesem Punkt sieht Renaults Technischer Direktor aber eine Stärke der Roten.

"Ferrari wird nicht in Panik verfallen wie sie es vor 10 Jahren getan hätten. Ross Brawn wird sie zusammenhalten", ist Gascoyne überzeugt, dass sein britischer Kollege bei der Scuderia schon dafür sorgt, dass man in den verbleibenden Grand Prix die Rennstrecken am Sonntag erhobenen Hauptes verlassen können wird.

Ob dem so sein wird, muss sich jedoch noch zeigen. Der Reifenfaktor dürfte wie schon in den letzten Rennen wieder zum Zünglein an der Waage werden.

Die zuletzt feszustellenden beträchtlichen Rundenzeitenunterschiede zwischen den Bridgestone- und Michelin-Piloten führt Gascoyne auf die Vorteile der Zusammenarbeit von Michelin mit drei Top-Teams zurück.

"Williams und McLaren testen sehr viel und wir können am Freitagmorgen fahren. Das ist einfach ideal. Bridgestone hat diese Balance nicht."