Fukuda: "Ich gebe immer alles"
Im Gespräch mit BAR-Honda-Testfahrer Ryo Fukuda über seine bisherige Karriere und den Job als Testfahrer in der Formel 1
(Motorsport-Total.com) - Ryo Fukuda ist seit dieser Saison Testfahrer im BAR-Honda-Team und konnte so erste Erfahrungen mit einem Formel-1-Auto sammeln. Doch bevor der Japaner erstmals in einem Formel-1-Renner sitzen konnte, begann er seine Karriere wie die meisten anderen Rennfahrer in der Königsklasse des Motorsports im Go-Kart. "Zuerst begann sich mein Bruder für Karts zu interessieren, er war zehn oder elf Jahre alt, aber wenn ich es tat, mochte ich es nicht, weil es so schnell war", erklärte Ryo Fukuda in einem Interview auf der BAR-Honda-Website. "Ich war so ängstlich, dass ich mich nicht mehr an das Gefühl erinnere."

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Ryo Fukuda ist seit diesem Jahr Testfahrer bei BAR-Honda
Als sein Bruder jedoch begann, Rennen zu fahren, fand Ryo Fukuda Interesse am Motorsport. "Ich ging mit zu den Rennen und fand es sehr schön, sehr nett und die Leute die fuhren und gewannen waren großartig, sehr glücklich", fuhr der heutige BAR-Honda-Testfahrer fort. "So dachte ich: 'Rennen zu gewinnen, vielleicht ist das möglich.' Mein Vater sagte mir: 'Wenn du es versuchen willst, kaufe ich ein Kart für dich.' Und ich fing an zu üben."
So kam er auch schon früh zum ersten Mal in Kontakt mit der Formel 1: "Ich sah die Formel 1 zum ersten Mal im Fernsehen ? ich denke, es war 1990 oder 1991 ? und den Weltmeister Ayrton Senna, es war in Suzuka. Dann ging ich zu den Kart-Rennen und ich gewann mein erstes Rennen. Es war nicht wie in der Formel 1, aber es fühlte sich gut ein, ein Rennen zu gewinnen. Das ist der Grund, warum ich Formel-1-Fahrer sein möchte."
Fukuda wurde 2001 Französischer Formel-3-Meister
Nachdem der 1 Meter 78 große Rennfahrer 1991 mit dem Go-Kart-Sport begannen hatte, ging der Japaner nach Europa, wo er 1996 an der Formel Campus teilnahm und anschließend zwei Jahre in der Formel Renault fuhr. 1999 fuhr er seine erste Saison in der Französischen Formel 3 und belegte am Saisonende Rang neun, im Jahr darauf wurde er Vizemeister. 2001 konnte er dann die Französische Formel 3 als Meister beenden.
"Ich denke, die größte Sache war für mich, als ich das Formel-1-Rennen im Fernseher sah ? und die ersten Rennen selber fuhr", blickt der heute 22-Jährige zurück. "Ich ging nur selten zu den Trainingssessions mit meinem Bruder, weil ich es vorzog, mit meinen Freunden Baseball zu spielen ? so hatte ich keine Chance, die Strecken kennen zu lernen, aber nachdem ich es im Fernsehen gesehen hatte, ging ich häufiger zu den Strecken."
Der erste Schritt...
Mit dem Job als Testfahrer im BAR-Honda-Team hofft Ryo Fukuda, irgendwann den Sprung in die Formel 1 als Rennfahrer zu schaffen. "Für mich ist dies das Tor zu einem Traum und obwohl ich nicht regelmäßig fahre, ist es sehr gut, weil ich in den Sport hereinkomme und ich immer mein bestes gebe", so der Wahlfranzose. "Deshalb gewann ich auch in der Formel 3. Für mich ist es großartig, weil es ein erster Schritt auf einer großen Treppe ist."
In diesem Jahr hat Ryo Fukuda an insgesamt vier Tagen im spanischen Valencia für das BAR-Honda-Team getestet und stellte dabei fest: "Ich glaube, ich bin nicht so gut, wenn es um die Computer und die Datenanalyse geht, aber ich kann viel fühlen und es dem Team erklären. Ich denke, dass dies sehr wichtig ist." Dabei profitiert er immer wieder von Motorenpartner Honda: "Abgesehen vom Kart fuhr ich nie in Japan, meine erste Formel-Saison bestritt ich in Frankreich, so dass ich viele Fachbegriffe auf französische kenne, aber nicht auf Englisch. Mein Verhältnis zu Honda ist deshalb gut, weil sie mir einiges auf japanisch erklären können."
Fukuda will noch mehr Erfahrung sammeln
Der Japaner, der in seiner Freizeit gerne Golf spielt, wird diese Saison noch weitere Tests für die BAR-Honda-Mannschaft absolvieren und hat deshalb derzeit nicht vor, noch in einer anderen Serie Rennen zu fahren. "Im Augenblick habe ich dieses Jahr nicht vor, Rennen in einer anderen Formel-Serie zu fahren", so Ryo Fukuda, der am kommenden Mittwoch seinen 23. Geburtstag feiert, "aber ich würde es gerne tun, weil man so weitere Erfahrungen sammeln kann."

