• 20.06.2002 12:17

  • von Marcus Kollmann

Jordan will an Sato festhalten

Der Teamchef erklärt, warum er weiterhin vom Japaner überzeugt ist und den Vertrag mit dem 25-Jährigen einhalten will

(Motorsport-Total.com) - Als einer von insgesamt vier Formel-1-Neulingen in dieser Saison hat Jordan-Pilot Takuma Sato bereits für jede Menge Gesprächsstoff gesorgt. Der im Vorjahr in der britischen F3-Meisterschaft, beim Marlboro Masters in Zandvoort und beim Internationalen F3-Rennen das im Rahmenprogramm des britischen Grand Prix ausgetragen wurde siegreiche Japaner, fiel bislang vor allem durch seine spektakulär anzuschauenden Manöver auf der Rennstrecke und Unfälle auf. Während Giancarlo Fisichella für das Jordan-Team mit seiner Zielankunft in den Punkterängen in Österreich, Monaco und Kanada buchstäblich die Kohlen aus dem Feuer geholt hat, produzierte Sato bislang nur eine Menge Schrott. Auch wenn es im teaminternen Qualifyingduell 7:1 für Fisichella steht und Sato bislang noch nicht die in ihn gesetzten Erwartungen erfüllen konnte, sieht Eddie Jordan keinen Grund sich nach einem Ersatz für den jungen Piloten umzuschauen.

Titel-Bild zur News: Takuma Sato

Satos Cockpit bei Jordan ist nicht in Gefahr, sagt der Teamchef

Während in den letzten Tagen und Wochen immer wieder von verschiedenen Seiten geäußert wurde die Häufigkeit von Satos Beteiligung an Unfällen müsste doch Anlass zur Sorge geben, macht sich der Teamchef darüber zumindest noch keine Gedanken: "Ich bin nicht besorgt, aber vielleicht sollte ich es sein, weil jeder mich darauf anspricht", erklärte der Ire gegenüber 'Autosport'. Dass Sato aber nicht gleich von Beginn an in die Punkteränge fahren würde und im Vergleich zu seinem wesentlich erfahrenerem Teamkollegen das Nachsehen haben würde, ist für Jordan auch nicht weiter überraschend: "Die Formel 1 hat sich verändert und es ist sehr, sehr schwer geworden durch die großen Automobilhersteller. Insgesamt ist alles sehr konkurrenzfähig. Punkte sind deshalb schwerer zu holen und die Fahrer stehen natürlich im Mittelpunkt und unter Druck", so der Teamchef sinngemäß, der neben den üblichen Anpassungsschwierigkeiten eines jungen Fahrers die allgemein hohe Erwartungserhaltung mit dafür verantwortlich macht, dass die Dinge bislang im Fall von Sato noch zu oft nicht so verliefen wie man sich das vorgestellt hatte.

Nachdem nun die erste Hälfte der Saison vorbei ist und "Taku", wie er von seinen Fans und dem Team genannt wird, seine Erfahrungen gemacht hat, hofft man bei Jordan, dass der aus Tokio stammende Mann fortan mit guten Leistungen die Kritiker zum Schweigen bringt und nicht weiterhin als "Kamikaze"-Rennfahrer Schlagzeilen macht.