Richards: Villeneuves Gehalt bremst Weiterentwicklung
David Richards hat den Kanadier indirekt aufgefordert auf ein paar Millionen zu verzichten - Druckmittel: Konkurrenzfähigkeit des Teams
(Motorsport-Total.com) - Nach seinem Amtsantritt im Dezember letzten Jahres hat BAR-Teamchef David Richards bereits kräftig ausgemistet und den bislang erfolglosen Rennstall umstrukturiert. Je mehr Zeit der Brite jedoch damit verbringt die Leistungsfähigkeit des Teams durch die Optimierung von Arbeitsprozessen und personelle Veränderungen in Schlüsselpositionen zu verbessern, desto öfter wird ihm immer wieder deutlich vor Augen geführt, dass das hohe Gehalt von Jacques Villeneuve die Bemühungen bremst.

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Richards steckt bei BAR irgendwie in der Zwickmühle
Der Kanadier verdient schlicht und ergreifend einfach zu viel. Hätte dieser nicht einen Vertrag für 2003 und wäre er darüber hinaus nicht auch noch Anteilseigener an British American Racing, dann wären seine Tage in Brackley schon längst gezählt. Doch Richards steckt in der Zwickmühle. Einerseits würde er den Weltmeister von 1997 gerne behalten und ihm das geforderte konkurrenzfähige Auto zur Verfügung stellen, andererseits fehlt dafür das Geld - weil man es an anderer Stelle ausgeben muss.
"Sein Gehalt macht einen enormen Posten aus, weshalb ich das Budget des Teams entsprechend verringern muss, und davon sind auch die Mittel betroffen die zur Weiterentwicklung während der Saison benötigt werden", zitiert 'SportAutoMondo' den Teamchef sinngemäß.
Was Richards damit ausdrücken will ist klar: Villeneuve soll zu Gunsten der Verbesserung des Boliden auf ein paar Millionen verzichten. Richards Argument: Der Kanadier möchte doch endlich wieder um Siege kämpfen, weshalb dieses kleine "Opfer" doch von ihm erbracht werden könnte, zumal dem 31-Jährigen ja nachgesagt wird ohnehin nicht auf großem Fuß zu leben.
Ob der indirekt geäußerte Vorschlag bei "JV" auf Gehör stößt und sich der zuletzt über die durch das neue Aerodynamikpaket verbesserte Konkurrenzfähigkeit des BAR004 positiv äußernde Rennfahrer darauf einlässt, bleibt freilich abzuwarten.

