Fry: Kein Interessenkonflikt, keine Untersuchung
Honda-Geschäftsführer Nick Fry hat die Gerüchte um eine mögliche Anrufung des Ministeriums zurückgewiesen: Die Konzernzentrale entscheidet
(Motorsport-Total.com) - Um die mögliche Fortführung des bisherigen Honda-Rennstalls kommen immer neue Gerüchte in Umlauf. Zuletzt hieß es in einem Bericht der 'Daily Mail', dass mehrere Mitarbeiter des Teams das Wirschaftsministerium angerufen hätten, weil sie einen Interessenkonflikt beim Geschäftsführer Nick Fry ausgemacht hatten. Angeblich verzögere der Brite die Verhandlungen mit potenziellen Käufern, weil er den Rennstall selbst übernehmen wolle.

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Nick Fry kann nur abwarten: Bis Ende Januar will man Klarheit schaffen
"Ich möchte klarstellen, dass die 'Honda Motor Company' als Besitzer von Honda F1 Racing über die Zukunft unseres Teams entscheidet, nachdem sie zuvor den Rückzug aus der Formel 1 beschlossen hatte", wurde Fry in einer ersten Reaktion von 'autosport.com' zitiert. Er habe den Geschäftsführern der Konzernzentrale eine Liste mit 12 Namen von Interessenten übergeben. Ob sein eigener Name auch darin stand, ließ Fry allerdings offen.#w1#
"Während des gesamten Verfahrens um die Sicherung des Unternehmens waren Manager des Konzerns im Werk in Brackley zu Gast und haben mich bei den Verhandlungen unterstützt und Ratschläge gegeben. Zu jeder Zeit hatten wir eine juristische Begleitung, um einen Interessenkonflikt von vornherein auszuschließen", schilderte Fry den Ablauf des bisherigen Prozesses.
"Es ist offenkundig, dass scheinbar externe Interessengruppen diese Gespräche ins Stocken bringen wollen", ging der Honda-Geschäftsführer zum Gegenangriff über. "Wir lassen uns aber keinesfalls von unserem Ziel abbringen, das Team mit seinen 700 Mitarbeitern in eine positive Zukunft zu führen. Als erste Marke wollen wir beim Saisonauftakt 2009 in Melbourne am Start stehen."
Nach Angaben der 'Daily Mail' sollen einige Teammitglieder über den Regionsvertreter Tim Boswell versucht haben, das hiesige Wirtschaftsministerium auf den Plan zu rufen. Doch nicht nur Fry dementierte einen solchen Vorgang, auch das zuständige Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verbraucherschutz (BERR) wies den Bericht zurück.
"Weder haben wir einen Brief von Tim Boswell erhalten, noch haben sich Leute mit dem Wunsch an uns gewandt, dort irgendetwas zu untersuchen", sagte ein Ministeriumssprecher. "Das ist eine interne Angelegenheit eines Wirtschaftsunternehmens. Wir würden uns wahrscheinlich ohnehin nicht einmischen." In einer offiziellen Mitteilung des bisherigen Honda-Werksteams hieß es, dass man das Ministerium von sich aus kontaktiert habe, um die Politik über den möglichen Verkauf auf dem Laufenden zu halten.

