Fry: Es darf zu keinen Störungen kommen
Der BAR-Honda-Teamchef spricht über die Übernahme des BAR-Teams durch Honda und das geplante elfte Formel-1-Team
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Wie viel wird sich durch die Übernahme von Honda verändern?"
Nick Fry: "Uns wurde nicht viel gesagt. Die Basisstruktur des Unternehmens wird dieselbe bleiben, die Leute in den Schlüsselpositionen werden bleiben. Meiner Meinung nach wird die Übernahme dazu führen, dass uns mehr Ressourcen und Technologie von Honda zur Verfügung stehen. Wir haben schon eine gute Verbindung zu den Jungs, die im Forschungshauptquartier arbeiten, aber ich denke, dass diese noch intensiviert werden. Hoffentlich wird uns dies dabei helfen, unsere Leistung weiter zu verbessern."

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Sportdirektor Gil de Ferran und Teamchef Nick Fry im Shanghaier Fahrerlager
Frage: "Was ist mit dem kolportierten zweiten Team, wie sehr bringt das Unruhe in die Angelegenheit?"
Fry: "Das wird absolut minimiert werden. Honda hat ja schon in der Vergangenheit ein zweites Team mit Motoren ausgerüstet und die Fähigkeit dazu ist nicht nur vorhanden sondern hat sich auch verbessert. So gesehen sind wir diesbezüglich nicht allzu besorgt über das andere Team, das Ziel ist, dass wir die gleichen Motoren haben würden, einen V8 anstatt eines V10, und natürlich hat sich Honda dazu verpflichtet, einen gewissen Level an technischem Support zu leisten und das ist dieser Tage notwendig."#w1#
"Es ist sehr schwierig, nur einen Motor zu liefern, was wir zwar auch tun werden, aber wir werden sehr genau sicher stellen dass es zu keinen Störungen bei den Bemühungen unserer Teams kommen wird, denn das können wir uns nicht leisten. Wir werden aus diesem Grund mit dem anderen Team gemeinsam entscheiden, was wir brauchen, was wir bisher noch nicht getan haben, und das dann zur Verfügung stellen. Aber das wird in einer ganz klar definierten Art und Weise ablaufen."
Frage: "Gehen sie davon aus, dass sie ein neues Chassis bauen müssen?"
Fry: "Das muss noch entschieden werden. Die Fabriken liegen ziemlich dicht beisammen und wir haben schon in der Vergangenheit zusammengearbeitet. Fakt ist, dass wir sogar darüber gesprochen haben, eine große Formel-1-Fabrik zu machen und wir die Autos für alle Teams bauen werden!"
Frage: "Wie ist diese Saison für BAR verlaufen?"
Fry: "Herausfordernd ist wohl das beste Wort, denke ich. Für uns war es so ziemliche eine Saison, die aus zwei Hälften bestand. Die erste Saisonhälfte war sehr schwierig wegen vieler verschiedener Dinge, die Leute sind sich dessen sicherlich absolut bewusst. Seit den Indianapolis-Problemen haben wir Punkte geholt und Jenson war außergewöhnlich gut, hat in jedem Rennen Punkte geholt aber nicht so viele, wie wir uns das gewünscht hatten."
"Der Wettbewerb war in diesem Jahr deutlich stärker als im letzten. Nicht nur McLaren, sondern auch Renault, Toyota, Ferrari und Red Bull Racing waren in verschiedenen Rennen gut unterwegs, es gibt also eine Menge Wettbewerb. Wir wären gerne besser gewesen, aber wir müssen einfach weiterhin härter arbeiten."
"Unser Team gibt es erst seit sieben Jahren und die ersten paar davon waren ziemlich schwierig und wir haben es mit Leuten zu tun, die schon lange dabei sind und große, etablierte Teams sind. Wir werden besser, die Struktur des Unternehmens ist besser, der Honda-Kauf ist entscheidend für uns und wir weiterhin bis zum bitteren Ende kämpfen."
"Ich denke, dass dieses herausfordernde Jahr uns in vielerlei Hinsicht gut getan hat. Meiner Meinung nach hat das Team zusammen gehalten und da bin ich sehr stolz drauf. Alle haben zusammen an einem Strang gezogen, haben ihren Kopf erhoben und das absolut jeder: die Sponsoren, die Leute in der Fabrik, die Fahrer. Ich denke, dass uns das in der Zukunft gut zu Gesicht stehen wird. Das ist eine herausfordernde aber eine lehrreiche Erfahrung, von der wir profitieren werden."

