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Friesacher 2005 wohl nicht mehr in der Formel 1
Nach dem Rauswurf bei Minardi-Cosworth scheint sich die Formel 1 für Patrick Friesacher zumindest vorübergehend erledigt zu haben
(Motorsport-Total.com) - Elf Grands Prix durfte Patrick Friesacher bestreiten, ehe Minardi-Cosworth aufgrund von ausständigen Sponsorenzahlungen Robert Doornbos ins zweite Cockpit neben Christijan Albers setzte. Friesachers Formel-1-Karriere ist damit vorerst einmal auf Eis gelegt - und zumindest 2005 wird er wohl nicht mehr in die Königsklasse zurückkehren.

© Minardi
Für Patrick Friesacher könnte der Traum von der Formel 1 ausgeträumt sein
Seine einzige Hoffnung auf einen baldigen Wiedereinstieg wäre das dritte Cockpit bei Jordan-Toyota gewesen, denn Nicolas Kiesa hat diesen Job nur interimistisch eingenommen. Teamchef Colin Kolles hat zwar vor, während der verbleibenden sieben Rennwochenenden noch weitere Talente zu testen, fordert dafür aber auch einen recht hohen Preis von den potenziellen Kandidaten. Für Friesacher ist diese Variante daher ebenso uninteressant wie übrigens auch für seinen Landsmann Norbert Siedler, der in der Europäischen Formel 3000 an den Start geht.#w1#
Friesacher wäre lieber Testfahrer bei einem Topteam
"Dafür müsste ich auch Geld mitbringen", erklärte der ehemalige Minardi-Cosworth-Pilot gegenüber 'Motorsport aktuell'. "Ein Testfahrervertrag bei einem Topteam, das wär's!" Das Rennen in Hockenheim vom Sofa aus zu verfolgen, sei ihm nicht leicht gefallen, "aber ich hoffe, dass ich für 2006 ein solides Paket schnüren kann", so der 24-Jährige. Für 'F1Total.com' waren zu diesem Thema heute Nachmittag weder Friesacher noch Kolles via Mobiltelefon zu erreichen.
Indes ist immerhin durchgesickert, dass Friesachers Sponsoren nicht nur um anderthalb Monate im Zahlungsrückstand waren, wie zunächst behauptet wurde, sondern schon wesentlich länger: "Eigentlich hätte Patrick bereits in Barcelona nicht mehr fahren dürfen", gab sein Manager Thomas Frank im Nachhinein gegenüber 'Motorsport aktuell' zu. "Bis vor Hockenheim konnte ich Paul Stoddart vertrösten. Jetzt konnte er nicht mehr länger warten und hat den Vertrag mit uns aufgelöst."
Mündliche Sponsorenzusagen wurden nicht eingehalten
Dass unterm Strich etwas mehr als anderthalb Millionen Dollar gefehlt haben, um die Saison bei Minardi-Cosworth zu beenden, dürfte vor allem damit zusammenhängen, dass Friesacher Ende Februar sehr kurzfristig den entscheidenden Anruf von Stoddart bekam. Kiesa, der eigentlich als Stammfahrer vorgesehen war, hatte in letzter Minute doch noch abgesagt - und für Friesachers Management blieb nicht mehr ausreichend Zeit, um mit allen Geldgebern schriftliche Verträge auszuhandeln. Von den mündlichen Zusagen wurden freilich nicht alle eingehalten.
Wo der momentan arbeitslose Österreicher kommende Saison unterkommen wird, steht noch in den Sternen, zumal Jordan-Toyota und Minardi-Cosworth offenbar keine ernsthaften Optionen mehr sind. Die meisten Renncockpits sind schon vergeben, während ein Testvertrag bei einem Topteam als undenkbar gilt und selbst die Mittelfeldteams im Moment kaum Bedarf haben. Lediglich das Werksteam von BMW muss erst noch Fahrer für kommende Saison rekrutieren.

