• 08.05.2008 22:27

  • von Roman Wittemeier

Freut sich Ecclestone über Super-Aguri-Pleite?

Nach dem Ende für das Super-Aguri-Team kommentiert Formel-1-Boss Ernie Ecclestone in seiner typischen Art: "Wir haben mehr Platz"

(Motorsport-Total.com) - Bernie Ecclestone sieht nach der Pleite des Super-Aguri-Teams seine große Formel-1-Show keineswegs geschmälert. In seiner typisch lapidaren Art antwortete der Formel-1-Boss auf die Frage, welche Auswirkungen der Rückzug der japanischen Privatmannschaft habe schlicht mit den Worten: "Mehr Platz" - von Mitleid keine Spur. Solange die Königsklasse noch mindestens zehn Teams mit 20 Fahrzeugen an den Start bringt, hat der Brite auch nur wenig Sorgen.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone (Formel-1-Chef)

Bernie Ecclestone scheint dem Super-Aguri-Team nicht nachzutrauern

"Es bedeutet, dass wir mehr Platz haben. Die Teams expandieren mit ihren Hospitality-Bereichen und ihren Trucks immer mehr. Uns geht ständig der Platz aus", kommentierte Ecclestone das Aus für Super Aguri am Rande des bevorstehenden Istanbul-Rennens. Sein Formel-1-Zirkus hat maximal zwölf Plätze für Teams. "Wir wollen aber gar nicht zwölf Teams, sondern wir wollen zehn", gab der Zampano zu bedenken.#w1#

Während des zähen Überlebenskampfes des japanischen Teams war Ecclestone selbst als möglicher Retter gehandelt worden. Angeblich soll er der Mannschaft um Teamchef Aguri Suzuki sogar in letzter Sekunde zum Start in Barcelona verholfen haben. Von seine Bestrebungen und den möglichen Rettungsversuchen wollte der Brite nun aber nichts mehr wissen. Die angebliche Schuldenlast in Höhe von rund 100 Millionen Dollar dürften Ecclestone nachhaltig abgeschreckt haben.

"Ich wollte keine 100 Millionen Dollar hinlegen. So viel wäre aber nötig gewesen. Für einige andere Leute mag das ja okay sein, aber nicht für mich", sagte der Milliardär. Die noch vorhandenen Reste des Super-Aguri-Teams befinden sich in der Liquidation. Die Insolvenzverwalter hoffen auf einen Investor, der die kompletten Teambesitztümer übernimmt, um diese möglicherweise als Basis für einen Formel-1-Einstieg 2009 zu nutzen. Ecclestone ist skeptisch: "Es laufen einfach zu viele Leute mit einer Bettelbüchse herum."