• 08.05.2008 17:05

  • von Roman Wittemeier

Heidfeld trauert um Super Aguri

Nick Heidfeld ist nach dem Rückzug des Super-Aguri-Teams enttäuscht: "Hoffentlich kein anhaltender Trend"

(Motorsport-Total.com) - Die Formel-1-Szene ist in manchen Fällen wie eine große Familie. Immerhin treffen einige Mechaniker, Teamverantwortliche oder Piloten auf ihrer Welttournee während der Saison die Kollegen häufiger als die engste Verwandtschaft. Im Istanbul-Fahrerlager ist nach dem Rückzug von Super Aguri eine Lücke entstanden - eher spürbar, denn sichtbar. In der Boxenaufteilung rückte McLaren-Mercedes von ganz hinten einen Platz nach vorne, ansonsten blieb alles wie gehabt.

Titel-Bild zur News: Super-Aguri-Truck

Die Trucks von Super Aguri mussten vor den Istanbul-Streckentoren umkehren

"Es ist extrem schade für die Formel 1, dass es wieder ein Team weniger gibt", beschrieb Nick Heidfeld das Fehlen der sympathischen japanischen Privatmannschaft. Der Pilot vom BMW Sauber F1 Team macht sich leichte Sorgen um die Königsklasse: "Ich hoffe, dass es kein anhaltender Trend ist und wir bald wieder ein komplettes Starterfeld haben."#w1#

In den vergangenen Jahren sahen sich schon unter anderem Jordan, Midland oder auch Spyker dem gewaltigen Kostendruck in der Formel 1 nicht mehr gewachsen. "Ich weiß nicht genau, wie weit die Pläne um die Budget-Obergrenze gediehen sind, aber das wäre vielleicht eine sinnvolle Lösung. Zumindest dann, wenn es kontrollierbar ist", meinte Heidfeld, äußerte aber direkt im Anschluss seine ernsten Zweifel an einer solchen Lösung.

"Ich selber kann mir das noch nicht ganz vorstellen. Wenn ich aber mit einigen anderen Leuten spreche, die in dem Thema drin sind, dann glauben die, dass das kontrollierbar sein wird. Vielleicht könnte man dann auch noch andere Teams in die Formel 1 locken", so der Wunsch des Mönchengladbachers. Zurzeit sind die Überreste von Super Aguri in der Liquidation. Die aktuellen Insolvenzverwalter lockten potenzielle Käufer mit der Aussage, dass es selten eine solch günstige Gelegenheit gegeben habe, sich für seinen geplanten Formel-1-Einstieg auszurüsten.