• 07.04.2002 13:33

  • von Reinhart Linke

Frentzen: "Wir haben schon Fortschritte gemacht"

Obwohl Frentzen einen schwierigen Saisonstart hatte, ist er überzeugt, dass sich Arrows dieses Jahr noch verbessern kann

(Motorsport-Total.com) - Heinz-Harald Frentzen hat keinen einfachen Saisonbeginn hinter sich. Lange Zeit sah es danach aus, dass der Mönchengladbacher seine Formel-1-Karriere im Prost-Rennstall fortsetzen würde, doch dann ging das Team von Ex-Weltmeister Alain Prost Ende Januar pleite. Während der 1,78 Meter große Rennfahrer von einigen Medien schon in der DTM gesehen wurde, bestätigte das Arrows-Cosworth-Team die Verpflichtung des 34-Jährigen nur wenige Tage nach der Prost-Pleite.

Titel-Bild zur News: Heinz-Harald Frentzen

Heinz-Harald Frentzen hat bei Arrows-Cosworth noch viel Arbeit vor sich

"Ich habe nie geplant, 2002 nicht zu fahren", wird "HHF" von der englischsprachigen Presse zitiert. "Ich wollte mit Arrows fahren. Wir sind allerdings erst sehr spät zu einem Abkommen gekommen." Der Familienvater übernahm so Anfang Februar das Cockpit, für welches der Niederländer Jos Verstappen eigentlich schon einen Vertrag hatte. "Jos The Boss" befindet sich seit dem auf Arbeitssuche, konnte aber noch keinen Platz als Testfahrer in der Königsklasse des Motorsports finden.

Derweil wurde der Arrows A23 erst spät fertig, so dass Heinz-Harald Frentzen nach nur wenigen Testkilometern nach Melbourne reisen musste. Trotzdem gelang es dem dreifachen Grand-Prix-Sieger dort, den Arrows-Cosworth vor seinem Teamkollegen Enrique Bernoldi und vor beiden Jaguar-Racing-Fahrern, die mit dem selben Motor wie der Deutsche unterwegs sind, auf den 15. Startplatz zu stellen. Im Rennen machten sich dann aber die wenigen Testkilometer bemerkbar, als beide A23 am Vorstart stehen blieben. Der Wahlmonegasse konnte zwar noch aus der Boxengasse starten, wurde aber nach 16 Runden wegen dem Überfahren der roten Ampel am Boxenausgang disqualifiziert.

Der A23 schaffte in Malaysia seine erste Renndistanz

Besser lief es für Heinz-Harald Frentzen in Kuala Lumpur, wo er den Arrows-Cosworth im Qualifikationstraining auf den elften Platz stellen konnte, am Start aber erneut liegen blieb. Nochmals konnte der Vizeweltmeister von 1997 allerdings aus der Boxengasse dem Feld hinterherfahren und diesmal auch das Rennen beenden. Mit zwei Runden Rückstand belegte er Platz elf und konnte damit die erste Renndistanz mit seinem neuen Auto zurücklegen.

Beim dritten Saisonlauf in Sao Paulo schien dann gar nichts für das Team aus Leafield so zu laufen, wie es laufen sollte. Nach den enttäuschenden Startplätzen 18 und 20 kam für Heinz-Harald Frentzen und Enrique Bernoldi nach 19 (Bernoldi) und 25 Runden (Frentzen) das Aus wegen Problemen an den hinteren Radaufhängungen. Der A23 war der Holperpiste von Interlagos offenbar nicht gewachsen.

Frentzen: "Wir hinken im Augenblick hinter unserem Zeitplan her"

Trotzdem sieht Heinz-Harald Frentzen noch immer viel Potenzial im Team von Tom Walkinshaw. "Wir haben schon etwas Fortschritte gemacht", erklärte der Hobbymountainbiker, der allerdings seit den Testfahrten vor Saisonbeginn keine weiteren Kilometer abseits der Grand-Prix-Wochenenden zurückgelegt hat. Dadurch ist es für das Team schwierig, große Fortschritte zu machen. "Wir liegen auch hinter unserem Zeitplan."

Trotzdem hat der 132-fache Grand-Prix-Teilnehmer noch nicht aufgegeben. "Meine Erfahrung hilft dem Team", glaubt der WM-Dritte von 1999, der seit 1994 in der Formel 1 schon für Sauber, Williams, Jordan und Prost gefahren ist. "Ich habe das Gefühl, dass wir uns während der Saison noch verbessern können."

Frentzen: "Uns steht eine schwierige Saison bevor"

Inzwischen steht auch endlich der nächste Testtermin des Arrows-Cosworth-Teams fest. Demnach wird man in der Woche nach dem Grand Prix von San Marino in Imola ab 16. April im britischen Silverstone testen und versuchen, den A23 besser kennen zu lernen, um ihn in Zukunft noch besser abstimmen zu können. Denn zweifellos ist bisher: "Es wird mit Sicherheit", so Heinz-Harald Frentzen, "eine schwierige und harte Saison für uns."