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Frentzen steht vor entscheidender Saison
Für Heinz-Harald Frentzen begann heute eine entscheidende Grand-Prix-Saison und das Duell gegen "Quick Nick" Heidfeld
(Motorsport-Total.com/sid) - Sie fuhren beim ersten Kräftemessen der neuen Saison nur auf die Plätze 12 und 13, dennoch sorgten Nick Heidfeld und Heinz-Harald Frentzen in Melbourne für eine Weltpremiere in der Formel 1: Erstmals in der 54-jährigen Geschichte der Königsklasse fahren zwei Deutsche gemeinsam in einem Team, noch dazu aus der gleichen Stadt. "Das ist schon etwas Besonderes", sagte Nick Heidfeld vor dem Großen Preis von Australien.

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Frentzen musste heute gegen Heidfeld eine Niederlage einstecken
Den ersten Punkt in der Mönchengladbacher "Stadtmeisterschaft" holte der 25 Jahre alte Heidfeld, der am Freitag als Zwölfter im ersten Qualifikationstraining fünf Hundertstelsekunden schneller war als sein zehn Jahre älterer Teamkollege auf Position 13. "Ich habe ein paar kleinere Fehler gemacht, aber die Balance des Autos war besser als am Vormittag", meinte Heidfeld. Auch "HHF" war zufrieden. "Die Qualifikation war in Ordnung. Wir mussten vorher verschiedene Dinge probieren, weil es am Wochenende regnen kann." Bei den Schweizern war er 1994 in die Formel 1 eingestiegen, mit 29 WM-Punkten ist er der erfolgreichste Pilot der Sauber-Geschichte.
Als bekannt schneller Fahrer soll Frentzen für Heidfeld nach dem Wunsch von Teamchef Peter Sauber eine konstant hohe Messlatte sein, im Gegensatz zu den Youngstern Kimi Räikkönen und Felipe Massa, die in den letzten beiden Jahren als Formel-1-Neulinge noch schwankend in ihren Leistungen waren.
"Aus meiner Sicht hatte ich in den letzten beiden Jahren zwei sehr schnelle Teamkollegen. Aber Leute von außen konnten nicht richtig einschätzen, wo ein Newcomer wirklich steht", meinte Heidfeld: "Heinz-Harald war schon Vize-Weltmeister bei Williams, von ihm jeder weiß, dass er sehr stark ist. Ich glaube, dass mich diese Konstellation weiterbringen kann. Heinz-Harald hat viel Erfahrung, bringt mehr Ansätze ein. Er kann Vergleiche ziehen und weiß, was in der Formel 1 machbar ist."
Frentzen ist froh, nach zwei enttäuschenden Jahren mit dem Rauswurf durch Eddie Jordan und den Pleiten von Prost und Arrows wieder zu Hause zu sein. "Das Team ist gewachsen, viele Leute habe ich nicht mehr wiedererkannt", sagte er. Dass das kommende Jahr für ihn vielleicht die letzte Chance ist, in der Formel 1 noch einmal für positive Schlagzeilen zu sorgen, glaubt Frentzen nicht: "Das sagen mir die Leute schon seit sechs Jahren", meinte er.
Auch Heidfeld denkt nicht, dass er vor einem richtungweisenden Jahr steht. "Einerseits gebe ich den Experten Recht, andererseits nicht. Es wird eine entscheidende Saison, aber im Prinzip ist jedes Jahr entscheidend. Wenn ich in den letzten beiden Jahren keine gute Leistung gebracht hätte, dann hätte Peter Sauber die Option nicht gezogen. Wenn ich grottenschlecht gewesen wäre, würde ich jetzt nirgendwo mehr fahren."
Über sein Verhältnis zu Heidfeld sagt Frentzen: "Wir sind fast zwei Generationen auseinander. Als ich in die Disco ging, war Nick gerade mal aus dem Kindergarten raus." Der jüngere Kollege meint: "Es ist nicht so, dass wir oft miteinander telefonieren oder uns treffen, wenn wir nicht an der Strecke sind."

