• 08.02.2002 08:30

  • von Fabian Hust

Frentzen: "Das Auto stimmt mich optimistisch"

Heinz-Harald Frentzen ist von den ersten Eindrücken im neuen Arrows-Cosworth A23 recht angetan

(Motorsport-Total.com) - Während Jos Verstappen über die Pressemitteilung des Teams erfahren musste, dass er in dieser Saison nicht für das Arrows-Team fahren darf, absolvierte Heinz-Harald Frentzen in Valencia seinen ersten Tag für sein neues Team. Es war gleichzeitig erst der zweite richtige Testtag für das Team mit dem neuen A23, den Teamkollege Enrique Bernoldi am Tag zuvor das erste Mal bewegt hatte. Am Sonntag und Montag hatte das Team lediglich einen Shakedown absolviert.

Titel-Bild zur News: Heinz-Harald Frentzen

Heinz-Harald Frentzen ist von seinem neuen Arbeitsgerät recht angetan

In den vorläufig orange-schwarz lackierten A23 zwängte sich Frentzen in einem neutral weiß gehaltenen Rennanzug: "Klar ist es gut, nach einer so langen Pause wieder im Auto zu sitzen", so der Mönchengladbacher. "Ich gewöhne mich jetzt an mein neues Team und sie an mich. Das Auto fühlt sich bisher gut an und der Motor erscheint mir stark. Natürlich hatten wir die üblichen Probleme, die man eben mit einem neuen Auto hat", spielt Frentzen das Elektronik-Problem an, das ihn schon auf den ersten Metern stoppte. "Wir haben aber keine ernsten Probleme gehabt und ich kann sagen, dass wir eine starke Basis haben, mit der wir arbeiten werden. Ich freue mich wirklich auf die neue Saison und das Auto stimmt mich optimistisch."

Technik-Direktor Mike Coughlan, der den A23 zusammen mit 20 Designern in Leafield entworfen hat, erklärt die Entwicklungsziele, die man beim Design des A23 erreichen wollte: "Es gab in diesem Jahr nicht viele Reglementänderungen, aber wir haben uns entschieden, ein brandneues Auto zu erstellen, um die Probleme aus der Welt zu schaffen, die wir im vergangenen Jahr hatten und natürlich wollten wir auch schneller werden. Beim Design haben wir uns vor allem auf den Abtrieb, die Reaktion des Autos auf unterschiedliche Bodenfreiheiten sowie die Aerodynamik im Allgemeinen konzentriert."

Coughlan weiter. "Die größte Änderung, die man mit bloßem Auge erkennen kann, ist die Höhe der Nase. Der A22 war auf schnellen Kursen gut, die Zuverlässigkeit des Chassis' war bemerkenswert und das Setup ging einem leicht von der Hand, weswegen wir hart daran gearbeitet haben, diese starken Eigenschaften des A23 zu übernehmen."

Dabei gab es am zweiten richtigen Testtag erneut Probleme, was aber nicht ungewöhnlich ist und auch den Technischen Direktor des Teams nicht aus der Ruhe bringt. "Wir hatten heute einen weiteren Motorwechsel, aber das sind wir ja gewöhnt", flachst Coughlan in Anspielung an die letztjährigen Asiatech-Motoren, die nun dem Cosworth-Aggregat gewichen sind. "Ich würde sagen, dass uns die Anpassung einen vollen Monat gekostet hat. Aber wir waren darauf ja vorbereitet und dank der guten Arbeitsbeziehung zu Cosworth ging das alles flüssig von der Hand."

Teamchef Tom Walkinshaw versichert, dass sein Team alles getan hat, um mit dem neuen Auto einen Schritt nach vorne zu machen: "Die ganze Fabrik hat in den letzten paar Monaten viele Stunden in dieses Auto gesteckt. Wegen des Testverbots im Dezember mussten wir uns auf Tests abseits der Strecke konzentrieren, die Mehrheit wurde in unserem Windkanal in Bedford erledigt."

Arrows testete den Januar über nicht, was der Schotte erläutert: "Wir entschieden uns dagegen, im Januar mit einem Interimsauto zu fahren, um uns voll und ganz auf das neue Chassis zu konzentrieren und wir denken, dass sich das langfristig auszahlen wird. Ich habe den A23 auf der Strecke gesehen und mit den Fahrern, den Designern und den Ingenieuren gesprochen und bisher sieht es gut aus, auch wenn wir erst in Melbourne genauer bescheid wissen werden."

Zusammen mit Enrique Bernoldi und dem neuen Fahrer Heinz-Harald Frentzen hofft das Team, einen Schritt nach vorne machen zu können. Am Donnerstag drehte der Deutsche die ermutigende achtschnellste Zeit und hatte nach lediglich 27 gefahrenen Runden nur 2,7 Sekunden Rückstand auf Heidfeld. "Wir hoffen, dass wir dort anknüpfen können, wo wir die Saison 2000 beendet haben und dass wir die Saison 2001 abhaken können", gibt Walkinshaw das Saisonziel vor. "Wir sind mit unserer Beziehung zu Cosworth sehr zufrieden und erleichtert, dass wir mit Bridgestone weitermachen können, zu denen wir ebenfalls immer eine sehr gute Beziehung hatten.

Auch Enrique Bernoldi, der am Mittwoch den A23 testen durfte, äußerte sich über das neue Auto: "Ich bin nur ein paar Kilometer mit dem neuen Auto gefahren aber ich kann auf jeden Fall das Mehr an Power im Heck gegenüber dem letztjährigen Auto spüren. Ich freue mich wirklich schon sehr auf die Rennen in dieser Saison, denn in meinem ersten Jahr habe ich viel gelernt, das ich nun in die Praxis umsetzen kann."

Das Team wird noch bis am Samstag in Valencia testen, bevor man zu weiteren Versuchen nach Barcelona umziehen wird.

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