• 07.02.2002 19:21

  • von Fabian Hust

Nick Heidfeld trotzt dem Wind

Mit einer erneuten Bestzeit überzeugte Sauber-Pilot Nick Heidfeld bei den windigen Testfahrten am Donnerstag in Valencia

(Motorsport-Total.com) - Starker Wind bestimmte das Bild bei den Testfahrten am Donnerstag im ansonsten milden und sonnigen Valencia. Dem einen oder anderen Team bereitete der Wind Kopfzerbrechen, brachten die Windböen doch die sensible Aerodynamik der Formel-1-Boliden durcheinander. Einige Piloten fanden sich im Verlauf des Tages sogar neben der Strecke wieder ? teilweise sogar mit erheblichem Kohlefaserschaden.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Nick Heidfeld wird im neuen Sauber C21 immer mehr zum "Quick Nick"

Völlig unbeeindruckt vom Trubel auf und Abseits der Strecke drehte Nick Heidfeld im Sauber-Petronas wieder einmal die schnellste Runde und ließ die gesamte Konkurrenz um mehr als eine Sekunde hinter sich. Der Mönchengladbacher benötigte nach 71 Runden für den 4,005 Kilometer langen Kurs nur 1:12.404 Minuten und war damit lediglich 0,7 Sekunden langsamer als Kimi Räikkönen auf seiner Rekordrunde am 17. Januar im neuen McLaren-Mercedes.

Für Teamkollege Felipe Massa endete der vorerst letzte Testtag des Teams in Valencia mit einem heftigen Abflug, als er in der ersten Kurve mit einem abgebrochenen Frontflügel in die Streckenbegrenzung krachte. Der C21 musste zur Reparatur nach Hinwil gebracht werden. Massa, der schon am Vortag einen selbst verschuldeten Crash hatte, wurde immerhin nach 23 Runden mit 1,8 Sekunden Rückstand als Drittschnellster geführt.

Zwischen die beiden Sauber schob sich Juan-Pablo Montoya, der nach 73 Runden 1,3 Sekunden Rückstand hatte. Teamkollege Ralf Schumacher leistete sich einen seiner häufigen Abstecher ins Kiesbett, musste sein Auto kurz vor Testende auf der Strecke stehen lassen und hatte als Viertschnellster nach 62 Runden 2,2 Sekunden Rückstand auf die Spitze. Testfahrer Antonio Pizzonia belegte mit dem Vorjahreswagen nach 43 Runden mit 2,3 Sekunden Rückstand den fünften Platz.

Die sechstschnellste Zeit fuhr Jacques Villeneuve im BAR-Honda. Dem Kanadier fehlten nach 56 Runden 2,5 Sekunden auf die Tagesbestzeit, Teamkollege Olivier Panis kam mit 2,7 Sekunden Rückstand auf den neunten Platz, Testfahrer Anthony Davidson mit dem Vorjahreswagen mit 2,9 Sekunden Rückstand nach 37 Runden auf Rang 10.

Teuer wurde der Testtag für das Jordan-Honda-Team. Giancarlo Fisichella rutschte in Kurve 2 mit einem Bremsdefekt von der Strecke und krachte heftig mit dem Heck voran in die Streckenbegrenzung, wobei am Auto "beträchtlicher Schaden" entstand, wie das Team mitteilte. Teamkollege Takuma Sato zerlegte den zweiten EJ12 kurze Zeit später an exakt der gleichen Stelle, dieses Mal aber wegen eines Fahrfehlers.

Giancarlo Fisichella wurde nach seinen mageren 22 gefahrenen Runden mit 2,6 Sekunden Rückstand als Siebtschnellster geführt. Formel-1-Neuling und Teamkollege Takuma Sato fehlten nach 59 Umrundungen 2,9 Sekunden auf die schnellste Runde des Tages von Nick Heidfeld im Sauber. Das Auto von Sato hatte das Team in aller Eile noch reparieren können.

Gut begann der erste Testtag für Heinz-Harald Frentzen bei seinem ersten Arbeitstag mit dem Arrows-Team. Zwar blieb der neue A23 gleich einmal nach den ersten Metern mit einem Softwareproblem stehen, dann jedoch konnte der Mönchengladbacher 27 Runden und die achtbeste Zeit fahren, die immerhin rund 0,6 Sekunden schneller war als jene von Pedro de la Rosa, der ja bekanntlich ebenfalls den gleichen Cosworth-Motor in seinem Jaguar-Heck hat.

Rang 12 belegte Fernando Alonso im Vorjahres-Benetton. Der Spanier hatte nach 48 Runden 2,9 Sekunden Rückstand auf die Bestzeit und war damit einen Hauch schneller als Jarno Trulli im neuen R202, der nach 41 Runden als 13. auf den Zeitenmonitoren geführt wurde.

Das Feld komplettierten die beiden Minardi-Piloten, wobei Mark Webber mit dem neuen PS02 nach 26 Runden mit 4,2 Sekunden Rückstand schneller war als Teamkollege Alex Yoong. Der Malaysier musste sich mit dem Vorjahresauto begnügen und kam mit diesem nach 76 Runden auf den letzten Platz. Dabei war Yoong rund zwei Sekunden langsamer als Formel-1-Neuling Webber.