• 24.05.2012 13:22

  • von Dominik Sharaf

Frank Williams glaubt an weitere Siege

Der Teamchef setzte nach acht Jahren ohne Grand-Prix-Sieg auf sein Personal und wurde belohnt - Lob für die Leistungen Adam Parrs

(Motorsport-Total.com) - Lange Zeit war Frank Williams eine der prägenden Figuren der Formel 1. Mit nachlassendem sportlichen Erfolg verschwand er nicht von der Bildfläche, doch es rückten andere Charakterköpfe in den Vordergrund. Für den Teamchef, der kürzlich seinen 70. Geburtstag feierte, waren Grand-Prix-Siege schon kein Thema mehr. "Ich hatte keine Angst. Es war eher eine stärker und stärker werdende Verlegenheit", blickt Williams im Gespräch mit dem 'Telegraph' auf die Durststrecke zurück.

Titel-Bild zur News: Frank Williams (Teamchef)

Die Zeit der Alleinherrschaft ist vorbei: Williams gibt sich heute als Teamplayer

Es schien ein schleichender Untergang zu sein: "Als die Jahre ins Land gingen, begannen wir zu verschwinden", erzählt Williams über die Jahre seit 2004, als ihm und seiner Mannschaft keine Siege mehr gelangen. Depressionen bereitete ihm das nicht: "Ich kann nicht behaupten, dass ich wochenlang im Bett gelegen und mir deswegen Gedanken gemacht hätte. Glücklicherweise kamen fähigere Leute als ich und räumten die Probleme aus", so Williams.

Fähige Leute wie Adam Parr, der das Team vor wenigen Wochen unter kontroversen Umständen verließ. Williams schüttet Lob über seinem ehemaligen Mitarbeiter aus: "Er ist ein wahnsinnig kluger Kopf und ich habe oft mit ihm gesprochen. Er war Feuer und Flamme für das Team und hat seinen Anteil am Erfolg." Denn es sei Parr gewesen, der Personal wie Mike Coughlan, Jason Somerville oder Ed Wood verpflichtete.

Williams glaubt daran, den Ex-Geschäftsführer bald wieder in der Formel 1 zu sehen, "möglicherweise in einer kommerziellen Funktion". Ebenfalls nicht mehr Teil des Teams ist Co-Gründer Patrick Head, der die Mannschaft im Winter verließ. "Er war schon etwas neidisch, nicht Teil des Sieges gewesen zu sein", bemerkt Williams schmunzelnd und würdigt die Leitung seines langjährigen Weggefährten. "Aber er hat ja das Fundament gelegt."

Er glaube an einen weiteren Sieg für Williams, gibt sich Sir Frank überzeugt: "Barcelona mag eine Überraschung gewesen sein, aber wir wussten, dass wir uns im Vorfeld verbessert hatten. Das Auto hat eine gute Balance", sagt er. Williams weiß genau, was er an seinem venezolanischen Piloten hat. "Und die größte Überraschung ist, dass Maldo (Pastor Maldonado, Anm. d. Red.) sehr, sehr konkurrenzfähig ist. Er bringt eine Menge Sponsorengelder mit."