Paddock live
Das Rennen in der Analyse: Vettel und Hamilton stolpern über Strategie
Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Red Bull wundert sich über Mercedes-Motor +++ Toto Wolff verteidigt Strategie +++ Bottas: "Eines meiner besten Rennen" +++
Das Istanbul-Rennen in der Analyse!
In Istanbul ist es bereits nach 21:00 Uhr und hier im Ticker war es das damit für heute. Morgen sind wir aber natürlich wie gewohnt ab dem Morgen wieder für Dich da, um die restlichen Themen dieses Rennens aufzuarbeiten. Zum Abschluss des heutigen Tages folgt noch der Hinweis auf unser großes Analysevideo zum Türkei-GP. Stefan Ehlen und Kevin Scheuren haben heute über folgende Themen gesprochen:
- Sebastian Vettel: Wer hat die Reifenentscheidung getroffen?
- Fernando Alonso: Pechvogel und Übeltäter
- Mick Schumacher: Trotzdem noch vor Masepin …
- Max Verstappen führt wieder in der WM, aber ...
- Perez glänzt gegen Hamilton & Leclerc
- Bottas 1. Saisonsieg
- Lewis Hamilton: P5 gewonnen oder P3 verloren?
- Warum kann man im Nassen durchfahren ohne Stopp?
- Und wie geht’s weiter im Titelkampf?
Unseren YouTube-Kanal Formel1.de kannst Du übrigens am besten gleich abonnieren. Viel Spaß damit und bis morgen!
Frische Bilder!
Wie immer haben wir unsere Fotogalerie gegen Ende des Tages noch einmal aufgefüllt. Unter anderem gibt es tolle Schnappschüsse von zahlreichen Duellen auf der Strecke, Bilder vom Podium und vieles mehr. Klick Dich einfach mal durch!
Zweitlängste Durststrecke für Bottas
Seinen zuvor letzten Sieg hatte der Finne 2020 in Russland geholt. Das ist heute genau ein Jahr und 13 Tage her. Eine längere Durststrecke hatte Bottas seit seinem ersten Formel-1-Sieg im Jahr 2017 nur ein einziges Mal. Zwischen dem Saisonfinale 2017 in Abu Dhabi und dem Auftakt 2019 in Melbourne wartete er ein Jahr, drei Monate und 19 Tage auf einen Sieg.
Dank des Erfolges heute bleibt 2018 damit auch die einzige Mercedes-Saison seiner Karriere, in der er nicht mindestens ein Rennen gewinnen konnte.
Perez: Wichtiges Podium für mich
Wir haben es vorhin schon einmal kurz erwähnt: Erstmals seit mehr als drei Monaten stand Perez heute wieder auf dem Treppchen. "Dieses Podium ist ganz besonders für mich", atmet er daher durch und erklärt: "Wir hätten schon in den vergangenen zwei oder drei Rennen auf dem Podium sein sollen. Aber wir hatten so viel Pech." Das änderte sich heute endlich.
Mal abwarten, ob sich das Blatt in der restlichen Saison jetzt für ihn nachhaltig zum Besseren wendet.
Mick Schumacher "sehr, sehr glücklich"
Das Rennen lief nach dem frühen Zwischenfall mit Alonso natürlich nicht nach Plan. Doch insgesamt ist der Deutsche "sehr, sehr glücklich" und erklärt: "Wir können sehr viele positive Dinge von hier mitnehmen und sie hoffentlich für die restliche Saison nutzen." Bis zum Rennen sei es sogar sein bislang bestes Formel-1-Wochenende gewesen. Grundsätzlich habe der frühe Dreher aber auch gar nicht so viel geändert.
Denn mehr als der vorletzte Platz wäre heute laut Schumacher auch ohne den Zwischenfall sowieso wieder nicht drin gewesen.
Sainz: Was war beim Boxenstopp los?
Der Spanier hatte einen langsamen Boxenstopp. Mattia Binotto erklärt, dass der Stopp an sich eigentlich "normal" geklappt habe. "Das Signal an die Ampel, das jetzt manuell abgegeben werden muss, sobald der Stopp fertig ist, kam nie beim System an. Es klemmte also irgendwo zwischen dem manuellen Signal und dem System", so der Teamchef. Das müsse man nun analysieren.
Trotz des Problems kam Sainz am Ende als Achter ins Ziel und durfte sich über eine starke Aufholjagd freuen.
Die Pechvögel von Alfa Romeo ...
P11 ist in der modernen Formel 1 wohl der undankbarste Platz, weil man damit nur ganz knapp die Punkte verpasst. Alfa Romeo ist das heute bereits zum fünften Mal in diesem Jahr passiert. Damit ist das Team in dieser Hinsicht einsame Spitze. Heute war es mit P11 und P12 auch noch doppelt bitter. Teamchef Frederic Vasseur gesteht, dass das "frustrierend" gewesen sei.
"Am Ende gehörten wir zu den schnellsten Autos auf der Strecke und konnten Ricciardo überholen. Aber uns hat eine Runde gefehlt, um Ocon einzuholen und ihn zu überholen", bestätigt er das, was der Franzose selbst ja auch schon gesagt hat. "Wir waren nah dran, im zweiten Rennen in Folge zu punkten. Aber wir nehmen das vor Austin als Ermutigung mit", so Vasseur.
Hamilton: Wäre Risiko gerne eingegangen
Der Brite hat eben in seiner Medienrunde noch einmal betont, dass er gerne ohne Stopp durchgefahren wäre. "Ich weiß nicht, ob ich die Position gehalten hätte, wenn ich draußen geblieben wäre. Aber ich wäre dieses Risiko gerne eingegangen", betont er. Gleichzeitig stellt der Weltmeister aber auch klar, dass P5 in Ordnung sei.
Unter den gegebenen Vorzeichen sei das Wochenende nämlich gar nicht so schlecht gelaufen. "Wir haben einen neuen Motor und wir haben gepunktet", erinnert er. Der Verlust in der WM habe sich in Grenzen gehalten, denn Verstappen hat heute nur acht Punkte mehr gesammelt. Es hätte also deutlich schlimmer laufen können.
Ricciardo: Nur vier Runden waren gut
Bei einem Rennen über insgesamt 58 Runden ist das nicht gerade viel ... Der Australier, der als erster Fahrer an die Box kam, berichtet: "Wir hatten im ganzen Rennen vielleicht vier Runden, in denen unsere Pace gut war. Der Rest war schwierig. Nach seinem Boxenstopp habe er "vielleicht vier gute Runden [gehabt], in denen ich wirklich auf den Reifen pushen konnte."
"Ich dachte, dass es vielleicht immer besser wird. Aber es hielt nur vier Runden, und dann bauten die Hinterreifen wieder ab. Die letzten zehn Runden waren dann etwas schmerzhaft", berichtet Ricciardo, der am Ende auf alten Pneus noch bis auf P13 zurückfiel. "Leider war es kein gutes Rennen. Das werden wir analysieren", so Ricciardo.
Das Duell zwischen Hamilton und Perez ...
... gibt es hier noch einmal im Video. Helmut Marko sagt dazu bei 'Sky': "[Hamilton] schubst ihn an, wollte ihn da in die Boxengasse schicken. Aber er hat voll dagegengehalten, super verteidigt. Und ich glaube, das war das Entscheidende, dass er letztendlich den dritten Platz erreicht hat."
Russell: Mehr war nicht drin
P15 heute nur für ihn, nachdem er zuvor in vier der vergangenen fünf Rennen gepunktet hatte. Mehr wäre laut seiner Aussage auch mit einem besseren Qualifying gestern nicht drin gewesen. "Insgesamt war die Pace einfach nicht da. Wir hatten schon im vergangenen Jahr Probleme bei diesen Bedingungen. Es ist nicht nass, nicht trocken und man ist ein bisschen im Niemandsland", erklärt er.
Insgesamt sei es ein "schwieriger Nachmittag" gewesen. Teamkollege Latifi beendete das Rennen als 17. noch weiter hinten. Noch langsamer als der Kanadier waren nur die beiden Haas-Piloten und Vettel, der sich bei der Reifenwahl verzockt hatte.
Ocon: zwei Kurven mehr und ...
Wir haben ja eben schon gesehen, dass die Reifen des Franzosen völlig am Ende waren. Das bestätigt er auch selbst. "Eine Runde mehr und ich hätte einen Reifenschaden gehabt", glaubt er und ergänzt: "Zwei Kurven mehr und Giovinazzi hätte mich überholt. Es war ein riskantes Manöver - aber das war es wert." Die letzte Runde sei "sehr schwierig" gewesen.
Insgesamt sei es kein gutes Wochenende für ihn gewesen. Umso glücklicher ist er über einen Punkt als "Belohnung".
Red Bull wundert sich über Mercedes-Motor
Es ist kein Geheimnis, dass man sich bei Red Bull darüber wundert, dass der Mercedes-Motor seit einigen Wochen offenbar deutlich stärker geworden ist. Nun kocht das Thema wieder hoch. "Wir müssen uns etwas einfallen lassen", sagt Helmut Marko bei 'ServusTV' und erklärt: "Mercedes ist auf den Geraden derartig schnell, die sind hier 15 km/h schneller gewesen."
"Das ist eigentlich, wenn du DRS verwendest", wundert sich Marko und ergänzt: "Also seit Silverstone [haben sie etwas gefunden], und das nimmt immer mehr zu diese Motorenüberlegenheit. Ich weiß nicht, wir müssen einfach unser Chassis noch mehr optimieren, damit wir das zumindest ansatzweise ausgleichen können." Einen offiziellen Protest gab es allerdings nicht.
"Wir haben nicht protestiert", betont Christian Horner bei 'Sky' und erklärt: "Es liegt an der FIA, sich diese Dinge anzusehen."
Wieder keine Punkte für Tsunoda
Weniger Glück hatte der Teamkollege - wieder einmal. Tsunoda lag in den Punkten, als er sich drehte. Für ihn war es am Ende mit P14 bereits das fünfte Rennen in Folge ohne Zähler. "Es ist heute wirklich schade, denn ich denke, ich hätte in einer Position sein können, in die Top 10 zu fahren", ärgert er sich auch selbst und gesteht: "Ich habe die Reifen zu schnell verbraucht."
Nachdem er sich hart gegen Hamilton verteidigen musste, habe er keine Pace mehr gehabt - und sich dann eben auch noch gedreht. "Das hat mein ganzes Rennen ruiniert", erklärt er und ergänzt, dass er bei schwierigen Bedingungen zwar viel gelernt habe. "Aber ich bin enttäuscht, denn ich hatte wirklich gehofft, dem Team in der Meisterschaft helfen zu können", so der Japaner.
Gasly über Kurve 1: "Ich war eingeklemmt"
Der Franzose selbst berichtet übrigens: "Der Zwischenfall in Kurve 1 war unglücklich. Ich war eingeklemmt zwischen Sergio [Perez] und Fernando. Wir haben uns leicht berührt, aber das reichte aus, um Fernando in einen Dreher zu zwingen. Ich möchte mich daher bei ihm entschuldigen. Aber danach war die Pace dann wirklich stark. Ich bin glücklich mit der Performance des Autos an diesem Wochenende."
P6 ist für ihn nach zuletzt zwei punktlosen Rennen ein ordentliches Ergebnis. Lob gibt es dafür auch von Franz Tost. Gasly habe heute einen "fantastischen Job" gemacht, so der Teamchef.


Neueste Kommentare