Formel-1-Newsticker
Formel-1-Liveticker: Toto Wolff wehrt sich gegen "Idioten"
Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Benachteiligt Mercedes Lewis Hamilton? +++ Esteban Ocon ist raus bei Alpine +++ FIA erklärt spätes Safety-Car in Katar +++
Benachteiligt Mercedes Lewis Hamilton?
In den sozialen Medien verbreiten einige Fans von Lewis Hamilton bereits seit Monaten die Theorie, dass dieser von Mercedes gezielt benachteiligt werde, weil er das Team am Ende des Jahres in Richtung Ferrari verlässt.
So wollen sie den teilweise großen Rückstand auf Teamkollege George Russell in diesem Jahr erklären. Toto Wolff wurde nun mit diesen Theorien konfrontiert - und hat eine ziemlich klare Meinung dazu.
"Ich habe nie Kommentare gelesen. Ich höre nur, dass dieser Unsinn auftaucht", verrät Wolff und erklärt, dass die sozialen Medien generell ein "toxisches Umfeld" seien. "Wir lieben unsere Fans", stellt er klar.
Allerdings gebe es auch einige, die "verrückte, ausgedachte Verschwörungstheorien" verbreiten. "Es stört mich nicht einmal, es sind einfach Idioten", zuckt der Mercedes-Teamchef die Schultern.
Es seien Leute, "die keine Ahnung haben, wahrscheinlich noch nie einen Fuß in ein Rennauto gesetzt haben, vielleicht nicht einmal in ein normales Auto", so Wolff, der sich über entsprechende Kommentare nur "amüsieren" könne.
Er ergänzt: "Meine Botschaft an diejenigen, die meinen, uns die Kommentare geben zu müssen: Niemand liest, was ihr schreibt."
Feierabend
Und damit sind wir auch am Ende unseres heutigen Tickers angekommen. Ich verabschiede mich ins "Wochenende" und übergebe an meinen Kollegen Kevin Scheuren, der hier morgen und übermorgen jeweils mit einer neuen Tickerausgabe für euch da ist.
Habt noch einen schönen Rest-Montag, kommt gut in die neue Woche und bis dann!
Sainz: Safety-Car hätte früher kommen müssen
Der Spanier ist (wie so viele andere) der Meinung, dass das Safety-Car gestern viel zu spät auf die Strecke geschickt wurde. Er betont, dass man spätestens auf die Reifenschäden von ihm und Hamilton hätte reagieren müssen.
"Zwei Autos hatten einen Reifenschaden und [...] es war klar, dass irgendetwas los war, und ich musste eine ganze Runde mit einem sehr langsamen Boxenstopp absolvieren, bevor das Safety-Car herauskam", erklärt Sainz.
Seiner Meinung nach hätte man viel früher reagieren müssen. "Ich hoffe, dass die Rennleitung ein wenig analysiert, was man in diesem Rennen hätte besser machen können", so der Spanier.
"Es war eindeutig eine Situation, die wir in Zukunft vermeiden wollen", betont er.
Nur einmal war Verstappen in Gefahr
Der Weltmeister hat das Rennen gestern bestimmt und einen letztlich souveränen Sieg erzielt. Doch in einer Szene war der Red-Bull-Fahrer nicht so souverän: beim Restart im Anschluss an die zweite Safety-Car-Phase.
Da drückte McLaren-Fahrer Lando Norris von hinten und wäre Verstappen beinahe sehr gefährlich geworden. Verstappen selbst meint: "Mit den harten Reifen hast du nur sehr wenig Grip."
"Wenn du dann noch gerade aus der Box kommst, sind sie schon wieder kalt. Und hinter dem Safety-Car kannst du sie nicht aufwärmen", erklärt der Niederländer.
Seine kompletten Aussagen zu der Situation findet ihr hier!
Oakes: Doohan wird an Bearmans Leistungen gemessen
Wo wir gerade bei Debütanten in Abu Dhabi sind: Jack Doohan wird dort nicht nur FT1 fahren, er übernimmt das Cockpit von Esteban Ocon am ganzen Wochenende. Was erwartet Alpine dabei von ihm?
Teamchef Oliver Oakes erklärt: "Ich denke, jeder, der in einem solchen Rennen in ein Formel-1-Auto gesetzt wird, ist nie leicht zu beurteilen. Das Problem ist, dass man den Maßstab hat, den Bearman gesetzt hat, der phänomenal war."
Oder anders gesagt: Man dürfte jetzt keine Wunder von Doohan erwarten, denn das FT1-Debüt von Andrea Kimi Antonelli im Mercedes in Monza habe gezeigt, dass es auch schnell in die andere Richtung gehen könne.
"Ich denke, letztendlich muss Jack es so nehmen, wie es kommt. Er ist professionell genug, um damit umzugehen", so Oakes.
Hirakawa fährt FT1 für McLaren
Ein neues Gesicht in Abu Dhabi: Ryo Hirakawa wird dort Oscar Piastri im ersten Training am Freitag ersetzen. Der Australier muss in diesem Jahr entsprechend der Regeln noch einmal aussetzen.
Hirakawa ist seit September 2023 Ersatzfahrer bei McLaren und wird nun erstmals an einem Grand-Prix-Wochenende teilnehmen. Gleichzeitig hat das Team aus Woking Patricio O'Ward für den Young-Driver-Test bestätigt.
Dieser findet am Dienstag nach dem Finale in Abu Dhabi an gleicher Stelle statt.
Zhou: Punkte als Empfehlung für 2026?
Für seine kurzfristige Formel-1-Zukunft kam der achte Platz gestern zu spät. 2025 hat Guanyu Zhou kein Cockpit mehr und er selbst erklärt, dass er womöglich "eine bessere Chance" gehabt hätte, wenn dieses Ergebnis früher im Jahr gekommen wäre.
"Aber ich betrachte es nicht als Enttäuschung", stellt er klar und betont, dass es "mental" nach dieser schwierigen Saison jetzt einfach eine Erleichterung sei, doch noch ein paar WM-Punkte gesammelt zu haben.
"Für mich ist es eigentlich ein guter Weg, ein Jahr Pause zu machen und einfach auf eine Chance zu warten, hoffentlich im nächsten Jahr, aber wenn nicht, dann im Jahr darauf, um einen Platz zu bekommen", betont er noch einmal.
Daher sei es auch wichtig, sich mit einem guten Eindruck vorläufig aus der Formel 1 zu verabschieden. Und das ist ihm zumindest beim vorletzten Saisonrennen in Katar gelungen.
Wie wird McLaren in Abu Dhabi Weltmeister?
Ich habe mal kurz nachgerechnet: McLaren geht mit 21 Punkten Vorsprung auf Ferrari ins Saisonfinale. Die Scuderia könnte dort bei einem Doppelsieg inklusive schnellster Runde maximal noch 44 Zähler holten.
Das heißt: Sammelt McLaren selbst am Sonntag mindestens 24 Punkte, dann ist man auf jeden Fall Weltmeister - ganz unabhängig vom Ferrari-Ergebnis.
Im konkreten Fall heißt das, dass zum Beispiel P3 und P5 sicher zum Titel reichen würden, denn damit würde McLaren 25 Punkte einfahren. Das könnte Ferrari nicht mehr aufholen.
Und je schlechter das Ergebnis der Scuderia ausfällt, desto schlechter sind natürlich auch die Platzierungen, die sich McLaren in Abu Dhabi leisten kann.
Red Bull: "Brauchen ein breiteres Arbeitsfenster"
Obwohl Max Verstappen gestern gewann, ist Red Bull längst nicht mehr so dominant wie noch vor einem Jahr. Helmut Marko erklärt bei ServusTV trotzdem, dass er "generell" optimistisch auf die Saison 2025 blicke.
"Wir brauchen nur ein breiteres Arbeitsfenster", verrät er im Hinblick auf das Auto. Denn aktuell reiche "die kleinste Änderung" aus "und wir kippen da heraus und sind dann nicht mehr wettbewerbsfähig", erklärt der Österreicher.
"Und die andere Aufgabe ist, dass wir zur Rennstrecke kommen und die Abstimmung zumindest annähernd passen muss, nicht so wie am Freitag [in Katar], wo wir meilenweit weg waren", ergänzt Marko.
Das sei häufig ein Problem des Windkanals, "dass das, was dort angezeigt wird, in der Realität leider nicht immer funktioniert", erklärt er. Das sind laut Marko für Red Bull die beiden größten Baustellen im Hinblick auf 2025.
Die Noten sind da!
Etwas später als gewohnt ist jetzt auch unsere Fotostrecke mit den Noten zum Katar-Grand-Prix online. Das liegt auch daran, dass wir in unserer Notenkonferenz bei einigen Fahrern heute teilweise ziemlich heftig diskutiert haben.
Mehr Details dazu verraten wir übrigens auch heute Abend auf dem Twitch-Kanal von Formel1.de. Um 20:30 Uhr gibt es dort eine neue Ausgabe von "Live bei Scheuren", in der wir mit euch auch über unsere Noten sprechen werden.
Rät Horner Perez hier zum Rücktritt?
Über die Situation von Sergio Perez haben wir ja bereits gesprochen. Bei Sky hat Christian Horner in diesem Zusammenhang ein spannendes Interview gegeben, in dem es danach klingt, dass er dem Mexikaner einen freiwilligen Abschied ans Herz legt.
"Checo war ein toller Fahrer für uns", sagt er dort und erinnert: "2021, 2022 und 2023 hat er mitgeholfen, WM-Titel zu gewinnen - 2022 und 2023 bei den Konstrukteuren, und 2021 bei Max' Fahrertitel. Und er ist ein toller Kerl."
"Aber die Situation, in der er sich befindet, ist nicht schön, und er kennt den Druck in diesem Business. Wir werden ihn bis zur Zielflagge in Abu Dhabi voll unterstützen", kündigt der Red-Bull-Teamchef zwar an.
Dann folgt jedoch ein spannender Zusatz: "Was er danach entscheidet, das ist letztendlich seine Entscheidung. Er ist alt genug und weise genug, um seine eigenen Schlüsse zu ziehen. Aber es ist noch ein Rennen zu fahren."
"Jetzt bringen wir mal Abu Dhabi hinter uns, und dann schauen wir, wo wir stehen", so Horner.
Wolff: FIA könnte eigene "Reality-Show" haben
Toto Wolff nimmt den Ärger rund um FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem mit Humor. "Wenn man es positiv betrachtet, könnte es eine eigene Reality-Show geben, bei dem, was im Moment passiert", witzelt er.
Wieder ernst erklärt er dann aber: "Ich denke, alle unsere Stakeholder müssen bedenken, dass wir diesen heiligen Gral des Sports schützen müssen, und zwar mit Verantwortung, Rechenschaftspflicht und Transparenz. Und das kommt nicht so rüber."
"Ich kann keinen Einblick in die Organisation [der FIA] nehmen. Ich verstehe, was wir [als Teams] tun, um das Ganze zusammenzuhalten. Aber es ist gut, dass sich die Fahrer in diesem größeren Zusammenhang einig sind, wie sie es gezeigt haben", so Wolff.
"Die Teams wissen sehr genau, was wir für richtig oder falsch halten. Und so muss jeder in den Spiegel schauen und sich fragen: 'Trage ich das Beste zu diesem Sport bei oder nicht?'", betont der Österreicher.
Red Bull: Schlechte Stimmung wegen Perez?
Zumindest Helmut Marko deutet an, dass die Mitarbeiter in Milton Keynes aktuell nicht glücklich mit der Performance von Sergio Perez sein dürften. Hintergrund ist der Verlust der Konstrukteurs-WM in diesem Jahr.
Bei Viaplay erklärt Marko: "Die Prämie für alle Angestellten hängt nur von der Konstrukteursmeisterschaft ab. Sie verlieren also eine Menge Geld."
"Und das ist natürlich schwierig, wenn man nicht die Unterstützung oder den Glauben der Leute hat, die für einen arbeiten", so der Österreicher über die Situation von Perez.
Oder anders gesagt: In Milton Keynes sind wohl einige unzufrieden mit Perez, weil ihnen in diesem Jahr eine vermutlich nicht gerade kleine Bonuszahlung durch die Lappen geht.
Gasly auf P5: "Einer der besten Tage"
In der echten WM hat Alpine Haas im Kampf um P6 wieder überholt. Durch den fünften Platz von Gasly gestern liegen die Franzosen vor dem Saisonfinale in Abu Dhabi jetzt fünf Zähler vor der US-Truppe.
"Ich weiß, wie wichtig die Punkte in der Meisterschaft sind. Ich muss sagen, dass ich das Rennen sehr genossen habe", jubelt Gasly und erklärt, dass es ein "sehr starkes Rennen" gewesen sei.
"Am Start lieferten wir uns einen kleinen Kampf mit Kev [Magnussen]. Ich war in seinem Getriebe, und ich spürte, dass ich schneller war", berichtet Gasly. Als der Haas dann an die Box kam und er freie Fahrt hatte, habe er "ein unglaubliches Tempo" gehabt.
"Nach Brasilien war das natürlich einer der besten Tage der Saison, und ich bin sehr stolz auf die Jungs, dass sie es geschafft haben, das ganze Jahr über so viel Leistung [ans Auto] zu bringen", so Gasly.
Denn zu Beginn des Jahres hätten wohl nur wenige erwartet, dass Alpine die Saison am Ende noch auf P6 beenden könnte.
Vergleichsfälle zur Norris-Strafe
Wir haben einmal nachgesehen und in der Tat wurde das Missachten von doppelten gelben Flagge in einem Rennen auch in den vergangenen Jahren immer hart bestraft.
2021 kassierten Nikita Masepin und Nicolas Latifi in Spielberg dafür nämlich ebenfalls eine Stop-and-Go-Strafe und bereits 2017 erwischte es Kimi Räikkönen in Belgien.
Die Norris-Strafe war also nicht härter als bei vergleichbaren Beispielen zuvor.
FIA erklärt spätes Safety-Car
Die FIA hat derweil eine Erklärung veröffentlicht, in der man den späten Safety-Car-Einsatz gestern rechtfertigt. So meldet der Weltverband wörtlich:
"Normalerweise wird das Safety-Car nicht ausgelöst, wenn es nur eine kleine Menge an Trümmern gibt, die sich abseits der Ideallinie befinden."
"Die umfangreichen Trümmerteile nach dem Aufprall eines Autos auf den Spiegel und die kurz darauf auftretenden Reifenschäden erzwangen die Entscheidung für ein Safety-Car."
Ein virtuelles Safety-Car sei dann "keine Lösung" mehr gewesen, da die Autos zu verstreut gewesen seien. Man habe das Feld zusammenschieben müssen, um die Strecke zu säubern.
Auch zur Norris-Strafe, die von vielen als zu hart empfunden wurde, gibt es eine Erklärung. Dort heißt es:
"Die Strafe entsprach den am 19. Februar 2024 an die Teams verteilten Strafrichtlinien."
Dritter Rookie in diesem Jahr
Erstaunlich: Zu Saisonbeginn hatten wir keinen einzigen Rookie im Feld. Im Laufe des Jahres haben wir mit Oliver Bearman, Franco Colapinto und jetzt Jack Doohan dann aber doch insgesamt drei Neulinge auf der Strecke gesehen.
Mehr dazu in dieser Fotostrecke:

