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Formel-1-Newsticker
Miami-Freitag in der Analyse: Verstappen entgeht Strafe, Verwarnung für Red Bull
Aktuell im Formel-1-Liveticker: +++ Sensationspole von Antonelli +++ Verwarnung für Red Bull nach Telemetriepanne +++ Miami bis 2041 im Kalender +++
Sperrstunde
Zeit für eine kleine Pause, es ist ja schon spät! Aber für euch ist es noch nicht zu spät, um nachher noch in die Analyse auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de reinzuschalten, wo Kevin Scheuren, Christian Nimmervoll und Stefan Ehlen alles Wichtige vom Freitag in Miami präsentieren.
Die Themen sind:
Pole: Antonellis Sternstunde
Stroll attackiert Verstappen
Kommt Colapinto statt Doohan?
Technik-Updates
Fragen der Kanalmitglieder
Los geht es in einer guten Stunde um 3 Uhr. Der Ticker ist morgen Nachmittag wieder für euch da, dann mit dem Sprint und dem echten Qualifying für den Grand Prix. 18 Uhr startet am Samstag der Sprint, 22 Uhr die Qualifikation. Bis dahin wünsche ich eine gute Nacht. Ciao!
Russell freut sich für Kimi
Mit Platz fünf kann George Russell nicht zufrieden sein - nicht, wenn der Teamkollege auf Pole steht. Doch der Brite kann sich für den Rookie begeistern: "Zuerst einmal ein riesiges Kompliment an Kimi - ich freue mich wirklich für ihn", lobt er. "Er hat einen tollen Job gemacht, war den ganzen Tag richtig schnell, wirklich beeindruckend."
Er selbst habe hingegen ein bisschen zu kämpfen gehabt. "Ich war etwas langsamer unterwegs, hab mich nicht so wohlgefühlt. Wir wollten dann einfach früh rausfahren, weil mir letztlich ein bisschen das Vertrauen gefehlt hat. Und wir dachten, vielleicht kommt am Ende der Session noch eine Gelb- oder Rotphase, die uns in die Karten spielt", erklärt er seine Taktik in SQ3.
Warum ihm das Vertrauen fehlt, ist schwierig zu beantworten: "Es ist halt ein Sprintwochenende - da ist es schwierig, wenn man nicht gleich in den Rhythmus kommt. Wenn es von Anfang an läuft, kann man darauf aufbauen. Aber heute den ganzen Tag über hab ich mich im Auto einfach nicht ganz wohlgefühlt, vor allem wegen der Reifen, die ziemlich gerutscht sind", so der Mercedes-Pilot.
Auch Hamilton merkt fehlende Pace an
Ähnlich wie Teamkollege Charles Leclerc äußert sich auch Lewis Hamilton nach einem enttäuschenden siebten Rang: "Ich dachte, es wäre eine bessere Session gewesen. FT1 war wahrscheinlich etwas besser; das Auto ließ sich in FT1 etwas angenehmer fahren, aber uns fehlt einfach die Geschwindigkeit", sagt er.
"Ich denke, alle Autos vor uns sind schneller, also weiß ich nicht, was ich sonst noch sagen soll. Es gibt immer Ideen, [was man verbessern kann], ob sie dann richtig sind oder nicht, ist eine andere Frage."
"Aber es gibt definitiv Erkenntnisse von heute - Änderungen am Set-up und wie sich das Auto verhalten hat - und es gibt auf jeden Fall Arbeit, um für den Rest des Wochenendes mehr Geschwindigkeit zu finden."
Keine Strafe für Max Verstappen
Max Verstappen muss keine Strafe nach dem Sprint-Qualifying befürchten. Die Kommissare sprachen eine Verwarnung an das Red-Bull-Team aus, nachdem Verstappen deutlich zu langsam und somit über der Mindestzeit gefahren war. Tatsächlich hatte der Vorfall damit nichts mit einer möglichen Blockade von Lance Stroll zu tun.
Im Gegensatz zu den anderen Fahrern geriet Verstappen aber ins Visier, weil er stolze sechs Sekunden über der Mindestzeit lag.
Das sagen die Kommissare: "Auto 1 war in einer Runde im SQ2 etwa sechs Sekunden über der vorgeschriebenen Mindestzeit zwischen den Safety-Car-Linien 1 und 2, erfüllte die Vorgabe jedoch in allen anderen Runden. Die Telemetriedaten zeigten, dass der Fahrer mit konstanter Geschwindigkeit unterwegs war, ohne andere Fahrzeuge in der Nähe, als würde er den Delta-Wert bei etwa sechs Sekunden über dem relevanten Wert einhalten."
"Während der Anhörung erklärte das Team, dass aufgrund einer fehlerhaften Programmierung im Auto die im Fahrzeug angezeigte Delta-Zeit eine Abweichung von sechs Sekunden hatte. Während der Fahrer die angezeigte Delta-Zeit einhielt, lag er tatsächlich konstant etwa sechs Sekunden über der vorgeschriebenen Mindestzeit."
"Das Team erkannte das Problem am Ende der ersten Abkühlrunde und wies den Fahrer sofort an, seine Geschwindigkeit so zu steuern, dass er mindestens sechs Sekunden unter der im Auto angezeigten Delta-Zeit blieb - was er in allen folgenden Runden auch tat. Dies wurde durch die Telemetrie bestätigt."
"Die Rennkommissare erkennen an, dass es zwar einen Verstoß gegen das Reglement gab, Verstappen jedoch basierend auf den ihm zur Verfügung stehenden Informationen nicht 'unnötig langsam' fuhr, keine anderen Fahrzeuge behinderte und keine gefährliche Situation verursachte. Daher wird keine Strafe gegen den Fahrer ausgesprochen. Dem Team wird jedoch eine Verwarnung erteilt, da es für die korrekte Anzeige der Zeitinformationen im Fahrzeug verantwortlich ist."
Die Stewards merken noch an, dass unter anderen Umständen ein ähnlicher Verstoß zu einer schwereren Strafe führen könnte.
Leclerc: Fehlendes Tempo nervig
Für Ferrari gab es nicht viel zu holen. Platz sechs war für Charles Leclerc das Höchste der Gefühle, und dementsprechend ernüchtert ist der Monegasse: "Es ist schlecht", sagt er über seine Sprint-Qualifikation. "Die Runde war gut, aber das Tempo ist im Moment einfach überhaupt nicht da, also ist es ein bisschen nervig - aber so ist es eben momentan."
"Ich werde morgen mein Bestes geben und versuchen, mit dem Start etwas Besonderes zu machen, aber ehrlich gesagt gibt es heute nicht viel Raum für Verbesserungen. Das war einfach… das ist das Tempo des Autos."
"Es betrifft wirklich jede Kurve, also ist es nicht so, dass wir in einer bestimmten Kurvenart besonders schwach wären. Ja, die langsamen Kurven scheinen etwas mehr unsere Schwäche zu sein, aber das ändert sich von Wochenende zu Wochenende - also ist es einfach nicht gut."
Piastri: Pole in letzter Kurve verloren?
Hat ein Verbremser in der letzten Kurve Oscar Piastri die Poile gekostet? Das sagt der McLaren-Pilot zumindest selbst: "Ich hatte einen Verbremser in der letzten Kurve, und ich denke, da ist wahrscheinlich die Pole verloren gegangen", so der Australier. "P2 ist immer noch ein gutes Ergebnis, von dort können wir im Sprint noch angreifen."
"Alles in allem bin ich ziemlich happy. Ich denke, wir haben noch etwas mehr Pace, die wir finden können, hoffentlich. Ich bin weiterhin positiv gestimmt und werde morgen im Sprint versuchen, einen Platz gutzumachen, bevor es dann um die großen Punkte geht."
Hülkenberg mit Platz elf zufrieden
Auch Nico Hülkenberg war mit Platz elf durchaus eine positive Überraschung und verpasste den Einzug in die Top 10 um weniger als eine Zehntelsekunde.
"Ehrlich gesagt bin ich ziemlich zufrieden", sagt er. Es ist natürlich eng, wie immer im Qualifying. Das erste Training war schwierig - ich habe mir beim ersten Reifensatz gleich einen Flat Spot eingefahren, deshalb hatte ich kaum Fahrzeit, ich glaube nur vier Runden in FT1."
"Das ist natürlich keine ideale Vorbereitung für das Sprint-Qualifying. Aber ich fühle mich gut, ich denke, wir haben unser Potenzial ziemlich gut ausgeschöpft. Insgesamt also ein ordentlicher Auftritt und auf jeden Fall ein positiverer Tag."
Doohan nach Aus angefressen
Auch Jack Doohan war nach seinem Aus in SQ1 mächtig sauer auf sein Team und sagte über Funk: "Das ist inakzeptabel", schimpfte er. Denn als er aus der Garage fahren wollte, fuhr auch Teamkollege Pierre Gasly aus der Garage. Doohan musste seine Lenkung öffnen und kam nicht mehr ohne Hilfe in die Fast Lane. Das Problem dabei: Zahlreiche andere Autos überholten und Doohan schaffte es ebenfalls nicht rechtzeitig über die Linie.
"Am Ende läuft alles auf die letzte fliegende Runde hinaus. Das Gefühl war gut, aber ich wurde beim Verlassen der Box blockiert – das war wirklich ärgerlich, weil es durch das andere Auto passiert ist", sagt er im Nachhinein.
"Ich konnte die letzte gezeitete Runde nicht fahren, und genau deshalb ist das Qualifying ja so lang angesetzt - damit man zwei Runden fahren kann und sich auf der zweiten deutlich verbessert. Ich war am Ende das letzte Auto draußen und bekam einfach nicht die Chance."
"Die erste Runde war ziemlich chaotisch, ich habe ein paar Dinge ausprobiert, die wir im Training nicht gemacht hatten. Sie war trotzdem nicht so schlecht, und ich denke, es wäre in der zweiten Runde noch deutlich mehr drin gewesen. Aber das werden wir wohl nie erfahren."
Tsunoda: Unglückliche Aktion mit Verstappen
Es gab aber noch eine weitere unglückliche Szene mit Beteiligung von Verstappen. Am Ende von Q1 fuhr er nach Anweisung seines Ingenieurs zurück in die Box, damit Teamkollege Yuki Tsunoda noch einen Versuch erhalten konnte. Doch der Japaner ließ Platz und schaffte es knapp nicht mehr rechtzeitig über die Linie und war draußen.
"Ich wusste, dass es eng war, ich habe getan, was ich konnte - aber was soll ich denn machen?", ärgert sich Tsunoda nach Platz 18. "Ich weiß es nicht, weil da ein Auto vor mir war und die Kommunikation war auch ziemlich schlecht. Insgesamt war das einfach kein ordentliches Qualifying", sagt er.
Auch seine erste Runde reichte nicht aus, weil "ein intelligentes Auto" vor ihm aus der Box kam, als er gerade durch Kurve 1 fuhr. "In der letzten Kurve hatte ich dann einen ziemlichen Verbremser, aber ehrlich gesagt war die Runde schon ab Kurve 1 gelaufen - wegen des Autos am Ausgang. Ich konnte überhaupt keine vernünftige Runde fahren."
Stroll sauer auf Verstappen
Max Verstappen droht noch Ärger, und zwar wegen einer Behinderung von Lance Stroll in SQ1, als er auf der letzten Geraden mitten auf der Ideallinie blieb - sehr zum Ärger des Aston-Martin-Piloten.
"Verstappen stand komplett in der Mitte der Strecke in der letzten Kurve. Ich musste also auf der Innenseite bremsen", hadert er. "Und ja, wir haben dadurch bestimmt drei oder vier Zehntel verloren. Mal sehen, was passiert."
"Das kostet dich einfach Rundenzeit. Da gehen Zehntel einfach so verloren", schimpft er. "Ich hoffe, sie untersuchen das, denn wenn wir das alle machen dürften und einfach auf der Linie fahren, wäre das nicht gerade fair für die Jungs, die gerade attackieren."
Stroll blieb als 16. knapp in SQ1 hängen.
Untersuchung gegen Verstappen
Nach dem Sprint-Qualifying läuft noch eine Untersuchung gegen den Weltmeister. Dabei geht es um eine zu langsame Runde und damit einen Verstoß gegen die Event Notes. Im Normalfall werden diese Dinger immer einfach durchgewunken.
Interessant ist aber, dass er als einziger Fahrer zu den Kommissaren muss, obwohl auch andere Fahrer über der Mindestzeit lagen. In dem Fall dürfte es wohl um die Aktion mit Lance Stroll in SQ1 gehen.
Da könnte eine Strafe drohen.
Marko deutet an: Neue Mercedes-Motoren ein Vorteil
Für Max Verstappen reichte es mit zwei Versuchen in SQ3 für Platz vier. Der Niederländer konnte im zweiten Run trotz nicht mehr frischer Reifen noch einmal zulegen und stellte den Red Bull in die zweite Reihe.
Helmut Marko weiß bei Servus TV wo die Zeit fehlt: "In den Sektoren 1 und 2 sind wir vorne dabei, aber in Sektor 3 verlieren wir rund 0,25 Sekunden. Da es dort im Grunde nur eine Kurve gibt, liegt der Schluss nahe: Wir verlieren die Zeit hauptsächlich auf der Geraden."
Auffällig: Alle Mercedes-Autos tauschten vor dem Wochenende die Motoren. "Ein neuer Motor bringt normalerweise ein paar PS mehr, und das scheint sich hier positiv ausgewirkt zu haben", so der Österreicher.
Stolzer Vater
Einer hat sich ganz besonders über die Pole gefreut, nämlich der Vater von Antonelli, wie wir an diesen tollen Bildern sehen.
"Natürlich ist der Vater stolz", sagt Ralf Schumacher bei Sky. "Er reist immer noch zu den Rennen, weil er sagt: 'Er ist so jung, ich kann ihn nicht allein lassen.' Es ist so rührend, die beiden zusammen zu sehen. Heute war es wahrscheinlich sogar ein noch größerer Moment für ihn als für seinen Sohn."
Lob für Antonelli
Andrea Kimi Antonelli bekommt für seinen Auftritt in Miami eine Menge Lob: "Ich glaube, Kimi hat seinen Führerschein vor sieben oder acht Monaten gemacht. Er ist 18 Jahre alt, war noch nie in Miami - und holt sich die Pole-Position, auch wenn es nur für das Sprintrennen ist. Aber das setzt wirklich ein Ausrufezeichen", schwärmt Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff.
Aber auch von der Konkurrenz gibt es Anerkennung: "Ich glaube, wir haben es mit einem weiteren Superstar zu tun, mit dem wir uns künftig auseinandersetzen müssen - was wohl niemanden überraschen dürfte", sagt McLaren-Geschäftsführer Zak Brown.
Erste Reaktion von Antonelli
Die erste Reaktion von Antonelli: "Es war ein sehr intensives Qualifying. Ich habe mich seit heute Morgen richtig gut gefühlt. Ich ging mit viel Selbstvertrauen ins Qualifying. Die letzte Runde war gewaltig - ich habe im Grunde alles zusammengebracht. Es war schön, dass alles so gut gepasst hat. Ich bin wirklich glücklich, meine erste Pole geholt zu haben."
"Morgen wird es schön sein, aus der ersten Reihe zu starten. Das wird sich etwas anders anfühlen. Aber ich kann den morgigen Tag kaum erwarten, um zu sehen, wie wir im Sprint und auch im Qualifying abschneiden können."
Jugend forscht
Andrea Kimi Antonelli hat die große Überraschung geschafft und sich gegen alle Favoriten durchgesetzt. Während Teamkollege George Russell nur Fünfter wurde, steht der Youngster sensationell auf Pole für den Sprint am Samstag.
Damit unterbietet er die bisherige Bestmarke von Sebastian Vettel um mehr als zwei Jahre, denn Vettel war in Monza 2008 schon 21 Jahre 2 Monate und 11 Tage alt.
Nimmt man's genau, hat Vettel den Polerekord noch, denn die Sprintpole zählt ja nicht auf Pole. Aber Antonelli ist der jüngste Fahrer, der in einer sportlich relevanten Session auf 1 steht.

