Formel-1-Newsticker
Formel-1-Liveticker: Mercedes gibt Fahrzeugkonzept nicht auf
Aktuell im Formel-1-Liveticker: +++ Mercedes hält an Philosophie des W13 fest +++ Mick Schumacher in unrühmlicher Top 10 +++ Formel-1-Kommission tagt +++
Mercedes hält an Konzept fest
Ist das Mercedes-Konzept gescheitert? Der W13 hatte vor Saisonbeginn für viel Aufsehen mit seinem Konzept mit den fehlenden Seitenkästen gesorgt. Doch sportlich läuft es für Mercedes nicht wie gewünscht. In Imola kam erstmals seit zehn Jahren kein Mercedes in die Top 10 des Qualifyings. Lewis Hamilton wurde im Rennen nur 13.
Trotzdem hält man bei den Silberpfeilen weiter an seinem Konzept fest. Toto Wolff sagt, hätte man einen Weg gesehen, bei dem man mehr Potenzial freisetzen kann, dann hätte man das schon vor fünf Monaten getan. "Wir glauben, dass dies die Entwicklungsrichtung ist, die wir einschlagen müssen", so der Motorsportchef.
Bevor man die Entscheidung treffen könnte, das aktuelle Projekt komplett abzubrechen und von vorne zu beginnen, müsse man erst einmal die Wissenschaft dahinter verstehen und wissen, warum das Konzept nicht funktioniert hat.
"Nur dann kann man wirklich sagen: Okay, Schluss mit den Verlusten und auf nächstes Jahr umstellen. Wenn man versteht, wo man sich geirrt hat. Und das tun wir im Moment einfach nicht. Noch nicht."

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Anstoßen auf den Feierabend
Das machen wir jetzt - aber natürlich aufgrund der frühen Uhrzeit nur mit einem alkoholfreien Cocktail ;) Denn für heute verabschiedet sich der Ticker schon, morgen ist mein Kollege Ruben Zimmermann aber wieder wie gewohnt für dich da.
Norman Fischer wünscht einen angenehmen Resttag - ciao!
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Renault: Ein Kundenteam wäre gut ...
Als einziger Motorenhersteller der Formel 1 besitzt Renault keine Kundenteams. Alpine ist der einzige Rennstall, der 2022 auf die Motoren setzt, nachdem McLaren 2021 zu Mercedes gewechselt war. Das kann natürlich ein Nachteil sein, von daher sucht Renault nach einem Partner.
"Es ist immer gut, ein Kundenteam zu haben", sagt Motorenchef Bruno Famin. "Für Alpine als Team ist es immer gut, einen Maßstab zu haben, mit dem man sich vergleichen kann. Je mehr Kilometer wir zum Beispiel beim Vorsaisontest zurücklegen, desto mehr Informationen haben wir."
Der Wechsel eines aktuellen Teams zu Renault-Motoren ist für das kommende Jahr nicht in Sicht, allerdings soll Andretti, die 2024 gerne in die Formel 1 kommen wollen, schon Kontakt aufgenommen haben. Andretti hat bislang aber keine Zusage von der Formel 1.
Berger: Perez die "perfekte Nummer 2 für Max"
Hat Red Bull die hilfreichere Nummer 2 im Titelkampf mit Ferrari? Der Ansicht ist zumindest Gerhard Berger, wenn er die vermeintlichen Nummer-2-Piloten Sergio Perez und Carlos Sainz miteinander vergleicht.
Perez habe laut dem Österreicher "einen Riesenschritt vorwärts" gemacht, reihe sich aber trotzdem klar hinter Leader Max Verstappen ein. "Das heißt, er ist wirklich eine wirklich perfekte Nummer 2 für Max", sagt Berger bei 'ServusTV'.
Bei Ferrari hingegen sieht er nicht, dass sich Sainz in die zweite Reihe drängen lässt, auch wenn die Rennen in Melbourne und Imola schiefgegangen sind. "Ich glaube nicht, dass Ferrari jetzt zum Sainz sagen kann: 'Du pass auf, gib dem Charles Rückendeckung.'" Berger: "Die werden sich natürlich damit irgendwann Punkte wegnehmen. Das könnte dem Red Bull sehr gut in die Hände spielen."

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Budgetgrenze & Inflation: Brawn kündigt Lösung an
Formel-1-Sportchef Ross Brawn kündigt eine Lösung für die Probleme mit der Budgetgrenze an. Diese sank in diesem Jahr von 145 auf 140 Millionen US-Dollar, allerdings hat die starke Inflation dafür gesorgt, dass die Teams noch stärker sparen müssen. Daher haben sich einige für eine Anpassung ausgesprochen.
"Ich denke, der Inflationsanstieg muss überprüft werden", sagt Brawn. "Denn als diese Regeln entwickelt wurden, war die Inflation relativ niedrig und vorhersehbar, und jetzt ist sie hoch und unvorhersehbar."
"Und wenn man sich die Inflationsraten ansieht, die für Industrieunternehmen gelten, etwa für ein Formel-1-Team, dann hat man Energie, Rohstoffe und all die Dinge, die sich im Moment als ziemlich teuer erweisen. Ich glaube also, dass es dafür eine Lösung geben wird."
Daniil Kwjat wird 28
Wir gratulieren Daniil Kwjat recht herzlich zum Geburtstag. Der Russe wird heute 28 Jahre alt. In der Formel 1 fuhr er von 2013 bis 2020 insgesamt 110 Rennen für Red Bull und ToroRosso/AlphaTauri.
Im vergangenen Jahr war er Ersatzfahrer bei Alpine, 2022 sollte er in der Langstrecken-WM an den Start gehen, bevor die FIA russische Fahrer sperrte.

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Reifentest in Imola
Heute und morgen sind noch einmal vier Teams in Imola im Einsatz, die einen Reifentest für Pirelli fahren. Alfa Romeo hat bestätigt, dass Gunayu Zhou und Testpilot Robert Kubica im Auto sitzen werden, bei AlphaTauri sind es die beiden Stammfahrer Pierre Gasly und Yuki Tsunoda.
Alpine fährt heute mit Esteban Ocon, Ferrari wird morgen auf die Strecke gehen.
Diskussionen über Sprintrennen
Ebenfalls auf der Agenda ist die Erhöhung der Sprintrennen für das kommende Jahr von drei auf sechs. Das hatte Sportchef Ross Brawn am Wochenende schon angedeutet.
Ferrari-Teamchef Mattia Binotto würde diesen Schritt begrüßen: "Wir bei Ferrari glauben, dass es in der Zukunft gute Möglichkeiten und bessere Chancen für die Show und für die Einnahmen geben wird", sagt der Italiener.
Allerdings gibt es nach den ersten vier Sprints durchaus auch noch Raum zur Verbesserung. Auch darüber wird gesprochen, wie man das Format noch verändern kann: "Ich denke, es gibt einige Ideen und sogar mehr als nur einige Ideen, aber das wird am Dienstag besprochen werden. Und dann werden wir sehen, was dabei herauskommt", so Binotto
Heute: Treffen der Formel-1-Kommission
Heute tagt die Formel-1-Kommission. Die ganz großen Themen stehen dabei nicht auf der Agenda. Wahrscheinlich wichtigstes Thema ist der Fortschritt des neuen Powerunit-Reglements für 2026. Hier macht der Volkswagen-Konzern Druck. Die Ankündigung von Porsche (voraussichtlich mit Red Bull) und Audi (noch auf der Suche nach einem Partner), ab 2026 einzusteigen, ist ebenfalls Teil der Gespräche: "Wir werden informiert, wie es mit den neuen Freunden aussieht", verrät Mercedes-Teamchef Toto Wolff.
Darüber hinaus wird die Formel 1 den Teams und weiteren Kommissionsmitgliedern erstmals ihre Pläne im Hinblick auf den Rennkalender 2023 präsentieren. Auch in Bezug auf den Ersatztermin für Russland 2022 könnte es News geben. Und geplant ist auch ein Kassensturz, wie hoch die Einnahmen des Jahres 2021 laut finaler Bilanz wirklich waren. Eine wichtige Information für die Teams, die an diesen Einnahmen bekanntlich partizipieren.
Wolff: Muss die Watsch'n bekommen
Die Überrundung von Lewis Hamilton durch Max Verstappen in Imola hat Mercedes richtig wehgetan. Passend dazu blendete die Weltregie auch die beiden Teamchefs Christian Horner und Toto Wolff ein, die im vergangenen Jahr noch erbittert um die Weltmeisterschaft kämpften.
Wolff ist sich bewusst, dass diese Szene vermutlich in der nächsten Netflix-Staffel zu sehen sein wird. "Am Ende des Tages muss ich als Verantwortlicher für dieses Team auch die Watsch'n dafür bekommen, dass wir im Moment nicht performen. Das gehört dazu am Ende des Tages", sagt er.
"Wir haben acht Weltmeisterschaftstitel in Folge gewonnen, wir sind extrem schlecht aus den Blocken gekommen in diesem Jahr, und dazu gehört auch, dass man sagt: Fakt. Du wirst hinauf geschrieben und du wirst hinunter geschrieben. Das gehört auch dazu. So ist das Geschäft."

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Top 10: Fahrer ohne Punkte
Und hier ist die passende Fotostrecke dazu mit den zehn Fahrern mit den meisten Formel-1-Starts ohne Punkte.
Die Nummer 1 der punktelosen Fahrer
Würde Mick Schumacher in der kompletten Saison punktelos bleiben, würde er in der Liste schon auf Platz zwei liegen. Die Nummer 1 kann der Haas-Pilot 2022 aber nicht werden, denn die besetzt der langjährige Ferrari-Testfahrer Luca Badoer, der 50 Rennen in der Formel 1 gefahren ist und nie einen Punkt holen konnte.
Negativpunkt war für den Italiener wohl das Comeback bei Ferrari 2009, als er für den verletzten Felipe Massa einspringen durfte und hoffnungslos hinterherfuhr, bevor er nach zwei Rennen das Cockpit wieder räumen musste.
Auf Platz zwei und drei liegen im Übrigen Charles Pic und Max Chilton.

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Mick Schumacher: Unrühmliche Top 10
Mick Schumacher steht seit Imola in den Top 10 - allerdings ist das keine Top 10, zu der der Deutsche gerne gehören würde. Denn es geht um die Fahrer mit den meisten Formel-1-Starts, ohne jemals in die Punkte gefahren zu sein. Imola war Schumachers 25. Rennen, was ihn in dieser Wertung auf Platz zehn gebracht hat.
Der Haas-Pilot braucht dringend Punkte - nicht nur, um aus der Top 10 zu verschwinden, sondern auch damit seine Formel-1-Karriere nicht ins Stocken gerät.
Danke dabei an unsere Leserin Josefine, die uns auf diese Statistik aufmerksam gemacht hat!

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Russell: Das Beste herausgeholt
Doch während Lewis Hamilton zu kämpfen hat, scheint Teamkollege George Russell recht gut zurechtzukommen. Der Brite konnte bislang in jedem Rennen in die Top 5 fahren und hatte den siebenmaligen Weltmeister in Imola klar im Griff.
"Ich denke, dass wir in Bezug auf die Ergebnisse das Beste aus dem Auto herausholen, und in den ersten vier Rennen sind die Dinge definitiv in unsere Richtung gelaufen", sagt er. "Das gibt mir und sicher auch dem Team die Zuversicht, dass wir noch mehr Punkte holen können, wenn sich das Auto verbessert."
Er weiß aber auch, dass solche Ergebnisse keine Selbstverständlichkeit sind: "Wie ich schon vor diesem Wochenende gesagt habe, können wir diese Ergebnisse nicht halten, wenn wir so schnell sind, wie wir jetzt sind."
Bestnote für Max Verstappen
Der Imola-Sieger ist auch der Sieger bei unserer traditionellen Notenvergabe. Max Verstappen durchbricht die bisherige Dominanz von Charles Leclerc, der die ersten drei Rennen für sich entschieden hatte. Diesmal landet der Monegasse nur außerhalb der Punkte. Für Lewis Hamilton und Mick Schumacher hagelte es hingegen schlechte Noten.
Wie die Redaktion ihre Noten begründet, siehst du zudem hier in der Fotostrecke.
Guten Morgen
Tag zwei nach Imola, und wir tauchen noch weiter in die Geschehnisse der Emilia-Romagna ein, kümmern uns aber auch um Dinge, die noch vor uns liegen. Wir haben wieder ein buntes Programm für dich, zu dem dich Norman Fischer an diesem Dienstag recht herzlich begrüßt.
Du hast Fragen oder Anmerkungen? Dann nutze das Kontaktformular oder den Hashtag #FragMST auf Twitter (auch unter Elon Musk).


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