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Melbourne-Samstag in der Analyse: Zhou muss aus der Box starten
Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Perez muss 3 Plätze zurück nach Hülkenberg-Vorfall +++ Extralob für Tsunoda +++ Zhou startet aus der Boxengasse +++
Start aus der Boxengasse
Guanyu Zhou hat mit seinem Ritt auf dem Kerb in Kurve 10 am Ende von Q1 nicht nur seinen Frontflügel zerlegt, sondern auch seinen Start aus der Startaufstellung verhindert.
Der Grund: Sauber hat keinen neuen Frontflügel der aktuellen Spezifikation mehr in Melbourne, was bedeutet, dass er auf die alte Spezifikation zurückmuss und daher aus der Boxengasse starten wird.
Zu seinem Malheur sagte der Chinese: "Ich habe keine Ahnung, wo der Schaden herkam, weil es sich wie eine normale Runde anfühlte. Ich habe bei der Zieldurchfahrt dann gesehen, dass die linke vordere Seite fehlte, offenbar von den Vibrationen nach dem Ritt auf dem Kerb in Kurve 10. Sehr enttäuschend natürlich, denn es wäre eine gute Runde gewesen."
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Einladung zum Livestream
Mit diesem Eintrag endet der Formel-1-Liveticker am Quali-Samstag von Melbourne.
Aber wir sind natürlich mit unserer Berichterstattung hier auf dem Portal noch nicht am Ende und um 12:15 Uhr gehen unser Chefredakteur Christian Nimmervoll und ich LIVE auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de, um ein bisschen zu analysieren, was wir da heute gesehen haben.
Schaltet ihr ein? Ja? Super, wir freuen uns!
Morgen früh bzw. heute Nacht startet dann schon der Renn-Liveticker mit meinem Kollegen Ruben Zimmermann. Klickt dann auch schon zahlreich rein.
Herzlichst
euer Kevin Scheuren
Verzögerungen im Betriebsablauf
Kommen wir nochmal zu Williams und Teamchef James Vowles. Der musste nicht nur erklären, warum Logan Sargeant für Alexander Albon aussetzen muss, sondern auch, warum das Team denn noch kein drittes Chassis hat. Die Erkllärung klingt wie eine der beliebtesten Ansagen der Deutschen Bahn: Verzögerungen im Betriebsablauf!
"Als ich im Februar letzten Jahres anfing, war der Plan, mit drei Chassis in die ersten Runden zu gehen. Als wir große Veränderungen in der Organisation durchführten, mit Leistungs- und Technologieänderungen im Backend und in den Prozessen, fingen wir an, bestimmte Elemente grundlegend zu streichen. Es gibt also eine begrenzte Anzahl von Ressourcen. Und da wir eine ineffiziente Struktur durchliefen und gleichzeitig Umstrukturierungen vornahmen, begannen wir, Probleme zu verursachen. Und diese Probleme hätten sich in zusätzlichen Metallteilen oder den letztjährigen Heckflügeln niederschlagen können. In diesem speziellen Fall begann sich das dritte Chassis zu verzögern und zu verzögern und zu verzögern."
Auch in Japan wird es übrigens kein drittes Chassis geben, aber immerhin wieder ein zweites, damit Sargeant wieder mitmachen darf.
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Auf der Suche nach Erklärungen
Daniel Ricciardo wirkte nach der Qualifikation mächtig geknickt. Der Australier wollte bei seinem Heimrennen den Trend bei den Racing Bulls in seine Richtung drehen. Jetzt steht es 0:3 aus seiner Sicht im Qualiduell gegen Yuki Tsunoda, er wurde von Dr. Helmut Marko auch schon angezählt und suchte nach Platz 18 nach Erklärungen:
"Es war definitiv die beste Quali-Runde, die ich dieses Jahr gefahren bin. Ich weiß nicht, ob es in Q2 noch viel mehr Zeit zu holen gab. Um es klar zu sagen, mit dem Auto habe ich mich sicher gefühlt - ich fühle mich sicher, was das Bremsen und die Balance und all das angeht - es ist also nicht so wie, sagen wir, bei McLaren, wo ich ein bisschen unsicher war und sagte: 'Ich kann das Auto hier nicht wirklich pushen'."
Woraus zieht er jetzt Hoffnung, dass es morgen im Rennen doch die große Überraschung geben kann?
"Ich denke, es ist wahrscheinlich ein Rennen mit zwei Stopps. Ich denke, mit dem Reifenverschleiß und so, das eröffnet ein bisschen mehr Möglichkeiten. Wenn ich die Reifen ein bisschen besser schonen kann, könnte das etwas bringen, und hoffentlich haben einige Jungs mit der Reifenabnutzung und ein paar solchen Dingen zu kämpfen und vielleicht können wir das Feld aufmischen, aber ich bin immer noch ein wenig damit beschäftigt, wo die Rundenzeit in diesem Auto liegt."
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Extralob für Tsunoda
Dr. Helmut Marko ist für seine scharfe Zunge bekannt, insbesondere wenn es darum geht, auch mal den Druck auf die Kaderfahrer zu erhöhen. Nachdem er in den vergangenen Tagen bei den Racing Bulls eine Steigerung gefordert hat, ist diese Yuki Tsunoda immerhin heute gelungen.
Der Japaner qualifizierte sich auf Rang 8, seinen Teamkollegen Daniel Ricciardo finden wir morgen auf Rang 18 ganz hinten, weil Guanyu Zhou aus der Boxengasse starten wird. Dementsprechend lobende Worte hatte Dr. Marko für Tsunoda übrig im Gespräch mit ServusTV:
"Wieder ist er in die Top 10 gefahren, das war eine unglaubliche Leistung, er war immer dabei, fehlerfrei. Ich hoffe, dass es jetzt aber auch in Punkte resultiert, denn der Speed ist ja da. Das war auch bei den ersten zwei Rennen schon so. Das wäre toll, denn die ersten fünf Teams sind so stark, dass du das schaffst, trotzdem hineinzukommen, unglaubliche Leistung."
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Alpine, die Probleme bleiben
Platz 15 für Esteban Ocon, Platz 17 für Pierre Gasly, der schon das ganze Wochenende eher hinten zu finden war. Für Alpine geht es mit Babyschritten nach vorne, aber trotzdem nicht wirklich von der Stelle.
Gasly konnte sein Problem heute immerhin benennen:
"Ich glaube, wir hätten heute beide Autos in Q2 gehabt, wenn da nicht das Runterschalten in der letzten Runde gewesen wäre. In der letzten Runde konnte ich in Kurve eins und Kurve sechs nicht mehr herunterschalten. Und bis dahin waren alle Runden stark. Also ja, definitiv frustrierend. Abgesehen davon denke ich, dass wir mit dem Paket, das wir haben, und dem Verständnis für die Reifen usw. ein starkes Qualifying gefahren sind. Aber in der Runde, auf die es ankam, hatten wir aus irgendeinem Grund dieses Problem, das wir beheben müssen."
Teamkollege Ocon freute sich im Boxenfunk über den Einzug ins Q2 fast so sehr wie bei seinem Sieg in Ungarn 2021, mahnte aber in der Medienrunde nach der Qualifikation weiter zu arbeiten:
"Ich denke, wir sollten es nicht als Sieg bezeichnen, es ist ja nur P15. Aber ich bin natürlich froh, dass wir heute unser Potenzial voll ausgeschöpft haben. Und ich habe das Gefühl, dass es das beste Auto seit Anfang des Jahres ist, das ich seit dem dritten Training in Händen hatte."
"Im Großen und Ganzen ist es eine kleine, ich würde sagen, zufriedenstellende Sache, wenn man sich die Verbesserungen ansieht, die wir machen, aber wir müssen immer noch das große Ganze betrachten, und das ist, dass wir noch weit von Q3 entfernt sind", konstatierte der Franzose.
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Fred Vasseurs "Der Vogel"
Ein bisschen was Witziges für euch an dieser Stelle.
Im Rahmen der F1-Show bzw. Interviews für den Formel-1-Social-Auftritt wurde Ferrari-Teamchef Frederic Vasseur von einem Vogel heimgesucht.
Hitchcock hätte das nicht besser schreiben können!
Heftige Stunden
Das Williams-Team hat ein Video der Umbauarbeiten an Alexander Albons Auto veröffentlicht und einen Einblick in die Arbeit gegeben, die zu tun war nach dessen Einschlag im Freien Training und dem darauf resultierenden Ausscheiden von Logan Sargeant, dessen Auto Albon jetzt nutzt und hofft, dass er für den "echten Gentleman" ein paar Punkte holen kann.
Startplatzstrafe für Perez
Sergio Perez wurde von den Rennkommissaren wegen Aufhaltens von Nico Hülkenberg im ersten Quali-Abschnitt mit einer Startplatzstrafe von 3 Plätzen belegt.
Was war passiert? In der Begründung schreiben die Stewards, an diesem Wochenende übrigens unter anderem Ex-Formel-1-Fahrer Johnny Herbert, dass Hülkenberg auf seiner schnellen Runde war, als er in Kurve 13 auf Perez auffuhr, der sich auf einer langsamen Out-Lap befand.
Sein Renningenieur hatte sich nur auf den Wagen vor Perez konzentriert, der abbremste, dabei aber den herannahenden Hülkenberg erst eine Sekunde vor dessen Ankunft bei Perez auf dem Radar gehabt. Hülkenberg musste daher die Ideallinie verlassen und früher für die Kurve bremsen, dadurch wurde seine schnelle Runde zu sehr beeinträchtigt.
Durch diese Strafe startet Perez nun von Platz 6, Lando Norris (3), Charles Leclerc (4) und Oscar Piastri (5) rücken für ihn auf.
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Leclerc frustriert
Man fühlt den Schmerz bei Charles Leclerc, der es in Q3 nicht über Rang 5 hinausgeschafft hat und sichtlich enttäuscht darüber war, dass er das Gefühl ins Auto zwischen dem dritten Freien Training und der Qualifikation verloren hat, das sieht man auch im Video, das Ferrari auf ihren Social-Kanälen veröffentlichte.
In seiner Medienrunde hat er noch den Blick nach vorne auf das morgige Rennen gewagt, obwohl es ihm schwerfällt, nach den Sternen zu greifen:
"Ich brauche einen guten Start und das Rennen ist lang. Es gibt vier DRS-Zonen und Überholen ist möglich. Wir müssen auf uns selbst schauen. Ich denke, Red Bull hat mehr Vorsprung als wir zunächst geglaubt haben, also werden sie morgen stärker sein. Wenn ich schnell an Lando vorbeikomme, können wir uns darauf konzentrieren, die Jungs mit Carlos davor zu schnappen. Hoffentlich können wir sie unter Druck setzen."
Die kaputte Platte
Toto Wolff war bei Sky UK nicht glücklich über die aktuelle Situation bei Mercedes. George Russell konnte sich mit Platz 7 eine ganz gute Ausgangsposition erfahren, Lewis Hamilton startet nur von Rang 11. Es steht und fällt mit den Schwierigkeiten des W15:
"Ich denke, wir haben ein schwieriges Auto, mit dem man nur knapp im und aus dem Fenster sein kann. So sehr ich mich auch darüber ärgere, dass ich das schon so lange sage, wir müssen einfach weiter daran arbeiten und versuchen, besser zu werden. Es liegt nicht daran, dass wir es nicht versucht haben, aber es ist nicht gut genug."
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Instabil bei Wind
Lewis Hamilton musste bereits nach Q2 die Segel streichen, dabei sah es nach dem dritten Freien Training eigentlich ganz gut für ihn und Mercedes aus. Das drehte sich aber in der Qualifikation wieder in die andere Richtung. In seiner Medienrunde wurde er danach gefragt, was am Auto denn nicht passt, weshalb er nicht zusammenbekommt:
"Es gibt eine lange Liste. Ich glaube, unser Auto steht ein bisschen auf Messers Schneide. Ich glaube, am Nachmittag wird der Wind hier stärker. Das Gleiche wie in FP2. FP1 war ein bisschen besser. Und dann, wenn der Wind zunimmt, wird das Auto viel instabiler."
"Heute Morgen war es schön, da war es ruhiger, und sobald der Wind auffrischt, wird das Auto ein bisschen instabil. Aber die anderen scheinen ihren Platz im Qualifying halten zu können. Ich bin mir nicht sicher, warum", schlussfolgerte er ohne die Lösung parat zu haben.
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Happy Carlos
Knapp zweieinhalb Zehntel fehlten Carlos Sainz am Ende auf die Polezeit von Max Verstappen, aber der Spanier kann mächtig stolz auf seine Leistung sein, wurde ihm heute vor zwei Wochen doch der Blinddarm in Saudi-Arabien entfernt.
"Ich hatte keine Schmerzen. Es ist nur etwas unangenehm, und alles drinnen fühlt sich ein bisschen seltsam an. Aber ich kann pushen. Heute konnte ich Vollgas geben, gestern habe ich es etwas langsam angehen lassen und musste ein paar Kniffe am Sitz, am Gurt und am Bremspedal vornehmen. Aber heute, als das Adrenalin im Qualifying kam, konnte ich einfach loslegen, was gut ist", sagte er in der Fahrer-Pressekonferenz.
So ganz normal fühlt es sich aber noch nicht an, das hatte ihm Alexander Albon auch mit auf den Weg gegeben:
"Er hat gesagt, als er den Blinddarm raus hatte, hat sich alles im Inneren so angefühlt, als würde es sich etwas mehr bewegen. Du brauchst etwas Vertrauen, um deinen Körper so zu nutzen wie zuvor. Aber du gewöhnst dich daran. Es gibt keine Schmerzen und nichts, worum man sich Sorgen machen muss. Es ist einfach ein seltsames Gefühl, an das man sich beim Fahren gewöhnen muss."
Die Gewöhnung scheint gut zu funktionieren!
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Verwarnung für Gasly
Pierre Gaslys Untersuchung wegen des Überquerens der Linie an der Boxenausfahrt ist derweil abgeschlossen.
Wenngleich es ein Regelverstoß war, haben es die Stewards als nicht gefährlich eingestuft und die übliche Strafe vergeben, eine Verwarnung.
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Perez zu den Stewards
Wegen des vorgeworfenen Behinderns von Nico Hülkenberg in Q1 muss Sergio Perez um 8 Uhr MEZ bei den Stewards vorstellig werden.
Auch Hülkenberg wird zu diesem Fall nochmal aussagen.
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Keine Pole drin
Eigentlich sah es in den Trainings so aus, als ob Charles Leclerc der erste Anwärter nach Max Verstappen auf die Pole wäre, aber Pustekuchen, der Monegasse startet morgen nur von Platz 5. Auf die Frage, ob die Pole möglich gewesen wäre, reagierte er deutlich:
"Nein. Ich habe heute irgendwie nicht das richtige Gefühl gefunden. Es gab da schon etwas im dritten Training, was ich fühlen konnte und ich habe mir gesagt: 'Ich finde mein Vertrauen schon im Qualifying', was normalerweise klappt, aber heute nicht. Die Vorderachse war nicht so stark, wie ich sie wollte und im letzten Lauf war ich sehr aggressiv mit dem Frontflügel. Daher ist es schade."
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