GP Japan
Formel-1-Live-Ticker: Der Samstag in der Chronologie
Aktuell im Formel-1-Live-Ticker: +++ Hamilton holt Pole mit Streckenrekord +++ Vettel startet aus der ersten Reihe +++ Haufenweise Gridstrafen in Suzuka +++
Ocon: Ein bisschen wie Monza ...
Force India hat seinem Ruf mal wieder alle Ehre gemacht und das Beste aus den gegebenen Möglichkeiten herausgeholt. Esteban Ocon und Sergio Perez qualifizierten sich auf P7 und P8 und waren damit heute "Best of the Rest" hinter den drei Topteams. Dank der Strafen gegen Valtteri Bottas und Kimi Räikkönen werden die beiden morgen sogar von P5 und P7 ins Rennen starten. "Es ist ein bisschen wie Monza", freut sich in Ocon, der in Italien sogar von P3 ins Rennen gegangen war.
Ziel sei es nun, so lange wie möglich vor den beiden Finnen zu bleiben. "In Monza haben wir gesehen, dass die Ferraris Probleme hatten, uns zu überholen. Hoffentlich ist es hier auch wieder so." Dass es auch endlich mit einem Podium, Ocons persönlichem Saisonziel klappt, ist aber trotzdem eher unwahrscheinlich. "Man weiß nie was passiert. Ich möchte unbedingt noch aufs Podium, aber leider liegt das nicht nur an mir. Es gehört auch Glück dazu", ist er sich bewusst.
Mercedes: Angst vor der Sonne ...
Während sich Vettel und die Bullen wärmere Temperaturen wünschen, zeigt sich Toto Wolff als "Sonnenallergiker" ;-) Der Österreicher erklärt mit einem Augenzwinkern: "Wir haben in letzter Zeit einige Regentänze veranstaltet. [...] Die Hitze hat uns in Singapur und Malaysia Probleme bereitet. Es spielt in unseren Gedankengängen natürlich eine Rolle, und es wäre für unser Auto definitiv nicht optimal, wenn es (im Rennen) sehr heiß wird." Zumindest legt die Wettervorhersage nahe, dass es etwas wärmer als heute wird. Weiterer Regen ist über Nacht zwar möglich, aber nicht extrem wahrscheinlich.
Vettel schreibt Sieg noch nicht ab
Eine deutliche Kampfansage gibt es derweil noch einmal von Sebastian Vettel. "Wir wollen gewinnen, und wir haben auch das Auto dazu", gibt er sich selbstbewusst und erinnert: "Sonntags sind wir in der Regel stärker." Wie die Red-Bull-Piloten hofft auch er auf wärmere Bedingungen, die alles noch einmal "ändern" könnten. Er ist sich bewusst, dass das keine Garantie für einen Sieg wäre. Ein Grund zur Hoffnung wäre es aber mit Sicherheit.
Noch kein Feierabend
Wer glaubt, dass der Samstag eines F1-Fahrers nach dem Qualifying endet, der irrt sich gewaltig. Es folgen Medientermine, Debriefings und manchmal auch noch Abendveranstaltungen. In Japan ist es jetzt schon nach 19:00 Uhr und bereits dunkel, doch für Valtteri Bottas und Lewis Hamilton ist der Tag noch nicht vorbei. Das dürfte übrigens auch für die meisten Fahrer der anderen Teams gelten. Das Rennfahren selbst macht eigentlich nur den kleinsten Teil der Arbeit eines Piloten aus ...
Apropos Strategie ...
Die Top 10 müssen bekanntlich mit den Reifen starten, die sie in Q2 verwendet haben. Heißt: Die Top 4 vorne starten auf Supersoft, Bottas und Räikkönen von weiter hinten aber auf Soft. Ob das nun ein Vorteil ist? Theoretisch können sie auf den gelben Pneus einen längeren ersten Stint fahren. Ob das reicht, um im Feld nach vorne zu kommen, bleibt aber abzuwarten ...
Red Bull setzt auf Strategie und Wetter
Kommen wir damit noch einmal zurück zur Spitze des Feldes. Welche realistischen Chancen haben Ferrari und Red Bull morgen nach, Mercedes zu stoppen? Max Verstappen (Startplatz 4) erklärt, dass ein guter Start "sicher helfen" würde. Entschieden muss nach der ersten Runde aber noch nichts sein. "Morgen könnte es einen oder zwei Stopps geben. Hoffentlich gehen wir gut mit den Reifen um und können dann das machen, was am schnellsten ist." Bei der Strategie lässt man sich also noch alle Optionen offen und möchte erst einmal abwarten.
Frische Bilder
Gleich ist Mittagszeit bei uns, in Japan neigt sich der Tag langsam schon dem Ende. Daher ist auch unsere Bildergalerie in den vergangenen Stunden noch einmal deutlich angewachsen. Durchklicken lohnt sich wie immer ;-)
Gasly: Schwieriges zweites Wochenende
Was macht eigentlich Daniil-Kwjat-Ersatz Pierre Gasly? Der Franzose kam heute nicht über P17 hinaus und erklärt: "Es ist seit FT1 ein hartes Wochenende. Es ist schwieriger als Malaysia, weil ich mich seit dem ersten Training im Auto nicht wirklich wohl fühle. Wir haben uns bis heute stark verbessert, aber im Quali habe ich leider nicht die Pace gezeigt, die wir hatten." Zunächst sei er eine "Scheißrunde" gefahren, bevor er in seinem zweiten Versuch Gas rausgenommen habe und auf Nummer sicher gegangen sei. Das war dann am Ende zu wenig. Immerhin: Teamkollege Carlos Sainz war auch nur zwei Plätze besser, und starten darf Gasly dank der Strafen morgen sogar von P14.
Hülkenberg: Q3 war nicht unmöglich
P12 (Startplatz 11) heute nur für Nico Hülkenberg - Q3 verpasst, ebenso wie Teamkollege Jolyon Palmer. "Es (Q3) war nicht unmöglich, aber schwierig", berichtet der Deutsche und erklärt: "Im Qualifying waren wir etwas im Hintertreffen. Normalerweise wird das Auto besser und besser, wenn sich auch die Strecke verbessert. Heute war aber eher das Gegenteil der Fall, ich hatte immer größere Probleme." In Q2 habe er unter anderem mit Überstreuern zu kämpfen gehabt. Am Ende fehlten knapp zwei Zehntel zum Einzug in Q3. Mit diesen Problemen hätte Hülkenberg laut eigener Aussage eine absolut perfekte Runde erwischen müssen, um den Cut trotzdem zu überstehen.
Keine Strafe
Wie passend, dass wir gerade beim Thema sind :-) Die Stewards haben sich den Vorfall zwischen Perez uns Stroll noch einmal angesehen - und keine Strafe ausgesprochen. Fazit: Perez hat Stroll zwar aufgehalten, dies aber keinesfalls absichtlich beziehungsweise unnötig getan. Von daher kommt der Mexikaner noch einmal davon.
Gemischte Gefühle bei Williams
P9 für Massa, P18 für Stroll heute. Für den großen Unterschied zwischen den beiden Williams-Piloten gibt es allerdings Gründe. "Ich konnte keine Rundenzeit setzen, weil ich von Perez und Gasly auf meinen schnellen Runden geblockt wurde. Als dann die Rote Flagge kam, hatte ich keine (schnelle) Zeit, und es gab keine Chance mehr, es noch in Q2 zu schaffen", erklärt Pechvogel Stroll.
Der Kanadier darf morgen immerhin von P15 starten, Massa rückt ebenfalls einen Platz vor und startet somit von P8. Der Brasilianer berichtet: "Ich bin sehr zufrieden mit meinem Qualifying. Die Runde in Q1 war gut, die Runde in Q2 war großartig und die Runde in Q3 perfekt. Daher bin ich wirklich glücklich. Wir starten aus einer großartigen Position, und man kann nie wissen, was morgen im Rennen passiert ..."
Wehrlein: Nur dank Strafen Startplatz 17
Pascal Wehrlein war heute der Langsamste - noch hinter Teamkollege Marcus Ericsson. "In Sachen Fahrverhalten fühlte ich mich heute nicht sonderlich wohl im Auto", berichtet er und erklärt: "Im Vergleich zu gestern war ich mit der Balance des Autos noch nicht ganz zufrieden. Wir schauen uns nun die Daten an, um die Gründe dafür verstehen zu können. Was mein Qualifying betrifft, ist es schade, dass Q1 kurz vor Ende unterbrochen werden musste. Ich hätte meine Rundenzeit bei meinem letzten Versuch natürlich gerne verbessert. Nun konzentriere ich mich auf morgen und werde im Rennen mein Bestes geben." Dank der zahlreichen Strafen darf er immerhin von P17 statt P20 starten.
Grosjean glaubte an Top-10-Ergebnis
Das ist auch mal ambitioniert ... Magnussen kam heute nicht über P13 hinaus, Grosjean schied nach seinem Crash sogar schon in Q1 aus. Trotzdem erklärt der Franzose: "Das Auto fühlte sich im ersten Versuch wirklich gut an [...] Ich war mir sicher, dass wir es in die Top 10 schaffen." Im zweiten Versuch sei das Auto dann aber plötzlich massiv instabil gewesen, was sich Grosjean nicht erklären kann. "Wir müssen verstehen, warum das Auto im ersten Versuch noch so gut war - und im zweiten dann nicht mehr", fordert der Haas-Pilot.
Apropos Strategie ...
Reifenhersteller Pirelli hat auch schon eine Empfehlung für das morgige Rennen abgegeben. So soll eine Zweistoppstrategie die Fahrer am schnellsten über die 53 Runden bringen - zumindest, wenn es warm und trocken ist. Sollte es nämlich kühl sein, kann sich laut Pirelli auch eine Strategie mit nur einem Stopp auszahlen. Klingt auf den ersten Blick spannend, ich persönlich gehe aber - unabhängig vom Wetter - sowieso davon aus, dass es eher wieder ein Einstopprennen werden wird. Jedenfalls kann ich mir nicht vorstellen, dass wir an der Spitze stark unterschiedliche Strategien sehen werden.
Alonso: Strategie als einzige Chance
Fernando Alonso schaffte es heute zwar in Q3, wird morgen aber trotzdem als Letzter starten. "Wir gehen alle etwas blind ins Rennen", erklärt er und erinnert: "Wenn man kein zweites Training hat, dann hat man nicht viele Informationen über die Longruns." Insgesamt kenne man die Reifen aber, weil es die gleichen Mischungen (Supersoft und Soft) seien, wie auch in den vergangenen Rennen. "Wir wissen also, wie sie sich verhalten. Das Komplizierteste wird es für uns sein, hinter 18 oder 19 anderen Autos herzufahren. Wir werden versuchen, bei der Strategie etwas anderes zu versuchen". kündigt er an.
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