GP Spanien
Formel 1 Barcelona 2020: Der Rennsonntag in der Chronologie
Aktuell im Formel-1-Liveticker: +++ Wieder dicke Luft am Ferrari-Funk +++ Leclerc nach Motorenproblem ausgeschieden +++ Hamilton siegt vor Verstappen +++
Raceday!
Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe unseres Formel-1-Livetickers! Das dritte Rennen in drei Wochen steht heute auf dem Programm, das Finale des zweiten Triple-Headers 2020 also. Los geht es in Barcelona um 15:10 Uhr, aber wir steigen jetzt bereits ein, um dich ordentlich auf den Grand Prix einzustimmen. Ruben Zimmermann sitzt auch an diesem Sonntag wieder an der Tastatur, und für Fragen, Kritik und Anregungen stehen dir unser Kontaktformular und unser Twitter-Hashtag #FragMST zur Verfügung. Damit steigen wir dann auch direkt ein!
Vettel schweigt erneut am Funk
Die Kollegen von 'RaceFans' haben sich die Mühe gemacht, sich das komplette Qualifying von Sebastian Vettel gestern noch einmal anzuschauen. Dabei ist ihnen aufgefallen, dass der Deutsche sowohl in Q1 als auch in Q2 kein einziges Wort gesagt hat. Am Funk sprach immer nur sein Renningenieur, aber nie Vettel selbst. Auffällig ist das deshalb, weil Vettel bereits in den vergangenen Rennen mit Schweigen am Funk auffällig geworden war. Wir wollen das im Hinblick auf seine Beziehung zu Ferrari nicht überinterpretieren, lassen das aber einfach mal so stehen.
Sainz will Spezialhelm behalten
Eigentlich sollte das neue Design an diesem Wochenende einmalig zum Einsatz kommen. Doch nun hat der McLaren-Pilot verraten, dass er seinen Helm auch nach Barcelona weiterhin verwenden möchte. "Ich wollte damit eine Nachricht der Unterstützung an alle Menschen senden, die unter der Krise leiden", erklärt er das Design. Er halte es für passend, den Helm auch in den verbleibenden Rennen 2020 zu verwenden.
Pirelli prophezeit zwei oder drei Stopps
Das Thema hatten wir gestern bereits, hier gibt es das ganze jetzt auch optisch noch einmal in der Übersicht. Laut Pirelli ist eine Zweistoppstrategie heute die schnellste Variante, danach schlägt man sogar drei Stopps vor. Wir glauben aber nicht, dass das wirklich so kommen wird. Denn in Barcelona ist Überholen in der Formel 1 sehr schwierig. Deswegen ergibt es eigentlich keinen Sinn, die Position auf der Strecke für einen zusätzlichen Boxenstopp aufzugeben - selbst wenn das theoretisch schneller ist. In der Praxis würde man damit aber eher im Verkehr festhängen.
Überholen (fast) unmöglich
In diesem Zusammenhang hat sich der Kollege Stefan Ehlen auch einmal angesehen, wie viel in Barcelona in den vergangenen Jahren wirklich überholt wurde. Aufgelistet sind alle echten Überholmanöver auf der Strecke (und nicht an der Box). Und das waren vor allem seit der letzten großen Regeländerung 2017 nicht mehr wirklich viele. Das dürfte heute kaum anders aussehen. Deswegen auch die Skepsis im Hinblick auf mehr als zwei Stopps.
Wer hat noch welche Reifen?
Mit einer weiteren Grafik schließen wir diesen Themenblock erst einmal ab. Das sind die Reifen, die die Piloten für das Rennen noch zur Verfügung haben. Die weißen Pneus kann man dabei aber fast ignorieren, denn den harten Reifen will eigentlich niemand fahren. So sagte man zumindest am Freitag. Zur Erinnerung: Aus den Top 10 starten nachher alle auf Soft, ab P11 ist freie Reifenwahl.
Gute Nachrichten aus der Formel 2
Kurzer Blick in die Nachwuchsserie. Da hat Mick Schumacher eben P3 im Sprintrennen und damit sein viertes Podium in diesem Jahr geholt. Glückwunsch! Vermutlich wird es heute das einzige deutsche Podium bleiben, denn für Vettel stehen die Chancen nachher von Startplatz elf aus nicht wirklich gut. Und er ist an diesem Wochenende ja wieder der einzige Deutsche im Feld, nachdem Hülkenberg den Racing Point an Perez zurückgeben musste.
Fahrer: Türkei-Comeback wäre "mega"
Die Formel 1 könnte 2020 noch in Istanbul fahren. "Das wäre mega", sagt Romain Grosjean, der die Strecke noch kennt. In der GP2 ist er mehrfach dort gefahren. "Es ist so eine coole Strecke", erinnert er sich zurück. Für andere Piloten wäre der Istanbul Park dagegen Neuland - zum Beispiel für Alexander Albon. Der Red-Bull-Pilot findet aber auch, dass die Strecke "cool" aussieht. Insgesamt lobt er Liberty und die Formel 1 für den neuen Kalender. "Mugello, Imola, Türkei, wir kommen [2020] an einige der besten Strecken auf der Welt", freut er sich. Falls es denn tatsächlich so kommen sollte.
Apropos Istanbul ...
Bei dem Stichwort fällt mir diese Fotostrecke aus dem Jahr 2018 ein. Der Istanbul Park ist übrigens nicht der einzige Kurs in dieser Fotostrecke, der 2020 vor einem überraschenden Comeback steht ...
Heute vor 22 Jahren ...
... gewann Michael Schumacher den Großen Preis von Ungarn 1998. Das Rennen ist bis heute legendär, weil "Schumi" damals mit drei Boxenstopps triumphierte. Ross Brawn setzte den Deutschen auf einen zusätzlichen Stopp, um ihn an den beiden McLaren-Piloten Mika Häkkinen und David Coulthard vorbeizubringen. Der Plan ging auf, und Schumacher fuhr anschließend einen so großen Vorsprung heraus, um auch nach seinem dritten und letzten Stopp vorne zu bleiben und das Rennen zu gewinnen. Wir denken noch immer gerne daran zurück.
Ungarn-Rennen, die alles andere als langweilig waren!
Albon: Reifen schuld an Bummelei
Gestern im Qualifying wurde auf der Aufwärmrunde wieder ordentlich gebummelt - ein bekanntes Phänomen in der Formel 1. Doch warum ist das so? Alexander Albon erklärt, dass die Reifen verantwortlich seien. "Mit den aktuellen Regeln zu Heizdecken für die Reifen und so weiter müssen wir auf einer Out-Lap sehr behutsam sein. Deshalb sind diese Runden direkt aus der Box kommend und auch die Runden zum Abkühlen der Reifen extrem langsam", erklärt er.
"Hätten wir einen Reifen, der mehr verzeiht, dann könnten wir einfach rausgehen und angreifen anstatt uns um die ein bis zwei Grad [Celsius] für das perfekte Betriebsfenster der Reifen kümmern zu müssen", so Albon.
McLaren: Seidl befürwortet Testverbot
Die FIA hat Testfahrten auf Strecken, die 2020 neu im Kalender stehen, verboten. McLaren-Teamchef Andreas Seidl zeigt sich zufrieden. So habe niemand die Möglichkeit, sich einen Vorteil zu erarbeiten. Zudem wäre es "absolut das falsche Zeichen" gewesen, in Coronazeiten zusätzliche Testfahrten vorzunehmen. Es hätte Geld gekostet, und Reisen ist aktuell ja sowieso ein schwieriges Thema. Er sei daher froh, dass alle Teams diesem Plan zugestimmt haben.
Mercedes (fast) ungeschlagen
Gestern holte Mercedes seine achte(!) Pole-Position in Barcelona in Serie. Seit 2013 sind die Silberpfeile im Qualifying in Spanien ungeschlagen. Im Rennen sieht es übrigens kaum anders aus. Seit dem Beginn der Hybridära im Jahr 2014 gewann Mercedes fünf von sechs Rennen. Das einzige Rennen, das man dabei nicht gewinnen konnte, war der Grand Prix 2016, als sich Nico Rosberg und Lewis Hamilton auf P1 und P2 liegend gegenseitig abräumten. Wäre das nicht passiert, dann hätte man sogar eine komplett "weiße Weste". Dass es heute zwischen Hamilton und Valtteri Bottas ähnliche Szenen gibt, das ist übrigens eher unwahrscheinlich. Aber schauen wir mal, was die erste Runde bringt.
Seidl kann sich Einstoppstrategie vorstellen
Damit noch einmal zurück zur Strategie. Andreas Seidl erklärt bei 'Sky', er könne sich auch ein Rennen mit nur einem Stopp vorstellen. Für die Top 10 sehe es zwar nach zwei Stopps aus, weil alle auf Soft starten. Aber es hänge auch davon ab, ob man zum Beispiel freie Fahrt habe oder hinter einem anderen Auto festhänge. Wenn es gut laufe, dann könne man möglicherweise länger als erwartet fahren und auf einen Stopp gehen. Das müsse man aber abwarten.
Wir hätten natürlich nichts dagegen, wenn wir ein paar unterschiedliche Strategien sehen würden!
Verstappen will Mercedes "unter Druck setzen"
Für Mercedes ist Verstappen heute sogar Favorit. Der Red-Bull-Pilot selbst sieht das natürlich ein bisschen anders. "Hoffentlich können wir sie ein bisschen unter Druck setzen", sagt er im Hinblick auf die Mercedes-Piloten. Er hoffe auf einen guten Start, und danach müsse man dann sehen, was passiere. 2018 und 2019 wurde Verstappen übrigens zuletzt zweimal Dritter in Barcelona - jeweils hinter Hamilton und Bottas.
Aus Rosbergs Perspektive ...
Wir haben eben schon kurz über den Crash der Silberpfeile im Jahr 2016 gesprochen. Bei 'Sky' hat Nico Rosberg den Unfall gerade noch einmal aus seiner eigenen Sicht analysiert. Das Video kannst du dir hier ansehen:
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