Formel-1-Newsticker

Formel 1 Australien 2019: Der Donnerstag in der Chronologie

Aktuell im Formel-1-Live-Ticker: +++ Vettel voller Optimismus +++ Formel 1 reagiert mit Bestürzung auf den plötzlichen Tod von Rennleiter Charlie Whiting +++

06:49 Uhr

Optimistisch? Klares ja von Vettel!

Ferrari-Pilot Sebastian Vettel strotzt vor Zuversicht. Das war in der Pressekonferenz in Melbourne nicht nur seiner Körpersprache zu entnehmen. Auf die Frage, ob Ferrari gut vorbereitet und er selbst optimistisch in die neue Saison gehe, antwortete Vettel mit einem klaren (und lauten) "ja". Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: "Wir sind besser vorbereitet [als 2018]. Und unser Auto funktioniert prima."

WM-Titelverteidiger Lewis Hamilton dagegen sprüht weiterhin nicht vor Euphorie, wie schon bei den Wintertests in Barcelona. In Melbourne sagte er, wiederum mit ernster Miene: "Wir haben sicherlich noch Arbeit vor uns." Allerdings schwärmte Hamilton auch vom Mercedes-Team und wie ihn die "Energie" innerhalb der Mannschaft inspiriere. Sportchef Toto Wolff habe zudem nach den Testfahrten eine Motivationsansprache gehalten. "Das Team tut wirklich alles, damit wir Fortschritte machen", sagt Hamilton.

04:15 Uhr

Ein trauriger Auftakt in Australien

Guten Morgen, lieber Formel-1-Fan!

Leider starten wir mit traurigen Nachrichten in den Grand Prix von Australien, das erste Rennwochenende der Formel-1-Saison 2019. Denn über Nacht ist der langjährige Formel-1-Rennleiter Charlie Whiting unerwartet verstorben, wie Du in diesem Bericht nachlesen kannst.

In Kürze stellen wir hier die wichtigsten Reaktionen aus dem Formel-1-Fahrerlager bereit. Die Anteilnahme der Grand-Prix-Protagonisten ist nämlich sehr groß.

Verantwortlich für den Live-Ticker heute ist übrigens Stefan Ehlen. Für Fragen und Kommentare erreichst Du mich am besten auf Twitter via @stefan_ehlen oder über unser Kontaktformular auf der Webseite.

Charlie Whiting Jean Todt  ~Charlie Whiting und Jean Todt ~

04:30 Uhr

Todesursache bei Whiting steht fest

Wenige Stunden nach seinem Tod steht fest: Charlie Whiting starb an einer Lungenembolie. Dabei handelt es sich um eine Verstopfung von Blutgefäßen in der Lunge, was zum Herzversagen führen kann.

Jährlich sterben in Deutschland etwa 100.000 Personen an den Folgen einer Lungenembolie. Das macht sie zur dritthäufigsten Herz-Kreislauf-Erkrankung mit möglicher Todesfolge nach Herzinfarkt und Schlaganfall.


04:46 Uhr

Stellungnahmen von Formel 1 und FIA

Die Formel 1 hat sich in einem ersten Statement zum Tod von Charlie Whiting geäußert. Darin heißt es: "Wir sind schockiert und traurig zugleich. Charlie wird als einer der Großen in diesem Sport in Erinnerung bleiben, aber ebenso als guter Freund."

Jean Todt als Präsident des Automobil-Weltverbands (FIA) erklärt, er sei "unheimlich traurig". Er habe Whiting als "zentrale und einzigartige Figur" in der Formel 1 kennen und schätzen gelernt. "Charlie hat den Motorsport gelebt. Die Formel 1 hat einen treuen Freund und einen charismatischen Botschafter verloren."


04:59 Uhr

Was Whiting als Formel-1-Rennleiter gemacht hat

Ohne ihn drehte sich in der Formel 1 kein Rad: Charlie Whiting war der Rennleiter der Rennserie und damit für den Ablauf aller Einheiten auf der Strecke verantwortlich. Ihm oblag es auch, die Startprozedur für jeden einzelnen Grand Prix einzuleiten, er verfolgte jedes Rennen als oberster "Schiedsrichter" in der Rennleitung. Als technischer Leiter der Formel 1 war Whiting zudem der Ansprechpartner für alle Fragen zum Reglement und hatte die Entscheidungsbefugnis, Konstruktionen als legal oder illegal zu bezeichnen.

Unsere Fotostrecke zeigt darüber hinaus die wichtigsten Karrierestationen von Whiting in der Formel 1. Denn begonnen hatte seine Laufbahn vor gut 40 Jahren bei britischen Teams.

Wer ihm im Amt des Formel-1-Rennleiters nachfolgt, ist bislang nicht bekannt. Unseren Informationen zufolge ist der langjährige stellvertretende Supercars-Rennleiter Michael Masi ein Anwärter auf die Position – und bereits vor Ort in Melbourne. Auf eine entsprechende Nachfrage unserer Kollegen in Australien hat die Formel 1 bisher aber noch nicht reagiert.


Fotostrecke: Charlie Whiting (1952-2019)


05:17 Uhr

"Große Trauer" bei Formel-1-Teams

Die zehn Formel-1-Rennställe haben mit "großer Trauer" auf den Tod von Charlie Whiting reagiert und in den sozialen Netzwerken emotionale Postings verfasst.

Darin wird der verstorbene Whiting als ein "Freund" (Haas) bezeichnet und als "großartiger Kollege" (McLaren), sogar als "wahre Legende" (Williams), die man "schmerzlich vermissen" werde. Whiting sei eine "tragende Säule" der Formel 1 gewesen (Renault). Sein Streben nach Spannung, Sicherheit und Fairness habe seinesgleichen gesucht.

Whiting bleibe als ein "großartiger Rennleiter und wahrer Gentleman" in Erinnerung (Racing Point), als "Verfechter der besten Interessen" in der Formel 1 (Mercedes). Er werde "auf menschlicher und professioneller Ebene" fehlen (Honda) und hinterlasse "eine gewaltige Lücke" in der gesamten Motorsport-Szenerie (Alfa Romeo).

Honda-Formel-1-Sportchef Toyoharu Tanabe spricht außerdem aus, was viele denken: "Man kann kaum glauben, dass er an diesem Wochenende nicht mehr bei uns sein wird. Er war über Jahrzehnte ein so wesentlicher Bestandteil der Formel 1." In der Tat: Seit 1988 hatte Whiting als technischer Delegierter für den Automobil-Weltverband (FIA) gearbeitet, seit 1997 als Formel-1-Rennleiter.


05:36 Uhr

Fahrer reagieren ungläubig auf Todesnachricht

"Ich kann es nicht glauben …" – So oder so ähnlich beginnen viele Formel-1-Postings in den sozialen Netzwerken, vor allem auf Seiten der Fahrer. Valtteri Bottas etwa spricht davon, wie "traurig und surreal" es gewesen sei, vom Tod Charlie Whitings zu erfahren. "Er hat so viel für den Sport getan, den wir alle lieben", meint Bottas weiter.

Carlos Sainz schreibt, er habe es immer genossen, mit Whiting über alle möglichen Facetten des Rennsports zu diskutieren. "Er war einer der herausragenden Profis in unserem Geschäft. Sein Tod macht mich sehr traurig." Und Lando Norris ergänzt: "Ich glaube, jeder im Fahrerlager wird Charlie vermissen."

In seiner Funktion als Formel-1-Rennleiter leitete Whiting stets die obligatorischen Fahrerbesprechungen an einem Rennwochenende. Außerdem war er für die Piloten der Ansprechpartner, wenn es um fragliche Manöver oder potenzielle Regelverstöße ging.


05:41 Uhr

Formel-1-Sportchef Ross Brawn ist "tief bestürzt"

Der plötzliche Tod von Formel-1-Rennleiter Charlie Whiting hat einen seiner langjährigen Wegbegleiter "tief bestürzt" hinterlassen: Ross Brawn. Der frühere technische Direktor bei Benetton, Ferrari und Mercedes ist heute als Formel-1-Sportchef tätig und hat zuletzt sehr intensiv mit Whiting zusammengearbeitet.

"Ich kenne Charlie schon mein Leben lang", sagt Brawn. "Wir waren zusammen als Mechaniker tätig, wurden Freunde und haben gemeinsam unheimlich viel Zeit an Rennstrecken in aller Welt verbracht. Als ich von der tragischen Nachricht erfuhr, empfand ich nur gewaltige Trauer. Ich bin tief bestürzt. [Sein Tod] ist nicht nur für mich persönlich ein großer Verlust, sondern für die gesamte Formel-1-Familie, den Automobil-Weltverband und den Motorsport allgemein."


05:49 Uhr

Zurück zur Normalität ...

Der unerwartete Tod von Charlie Whiting ist bisher klar das bestimmende Thema bei der Formel 1 in Melbourne. Doch allmählich kehrt auch wieder so etwas wie Normalität ins Fahrerlager ein, wo bereits die ersten Medientermine absolviert sind. In Kürze beginnt zudem die Pressekonferenz, in der Whitings Tod aber sicherlich erneut zur Sprache kommen wird - wie wohl noch häufig an diesem Wochenende ...


06:06 Uhr

Jetzt: Die Pressekonferenz mit Hamilton, Verstappen & Vettel

Die erste FIA-Pressekonferenz des Jahres hat begonnen. Mit dabei sind mit Lewis Hamilton (Mercedes), Max Verstappen (Red Bull) und Sebastian Vettel (Ferrari) der große WM-Favoriten, mit Robert Kubica (Williams) der Formel-1-Rückkehrer und mit Daniel Ricciardo (Renault) der australische Lokalheld.

Die besten Aussagen der Fahrer bekommst Du natürlich in Kürze hier in unserem Live-Ticker serviert!


06:21 Uhr

Kräfteverhältnis? "Schwer einzuschätzen!"

Es sind die üblichen Fragen an die Fahrer vor einer neuen Formel-1-Saison: Wer steht vorne? Wo siehst du dich und dein Team? Wie sind deine Chancen? Klare Antworten bleiben aber aus – ebenfalls wie immer. Stattdessen verweisen die Piloten auf das Qualifying am Samstag. "Da und in den ersten Rennen kriegst du eine Standortbestimmung", meint Lewis Hamilton. Max Verstappen ergänzt: "Die Leistung [der Teams] ist momentan schwer einzuschätzen."

Sebastian Vettel räumt indes eine gewisse (An-) Spannung ein: "Man weiß nicht genau, wo man steht, was passiert. Da ist man immer ein bisschen nervös. Und alle stehen bei null Punkten. Deshalb ist jeder Jäger und Gejagter zugleich." Aber Vettel meint auch: "Hier [in Australien] wird die WM weder gewonnen noch verloren."


06:41 Uhr

So bedrückt die Stimmung anfangs war ...

... so heiter und gelöst endete die FIA-Pressekonferenz der Fahrer in Melbourne. Das lag auch an den Themen - konkret an der Frage nach den besten Momenten der Winterpause. Lewis Hamilton etwa wurde darauf angesprochen, dass er wirklich sehr aktiv gewesen sei. Doch er wirkte etwas überrascht und meinte: "Ich kann mich gar nicht an alles erinnern!" Seine Fahrerkollegen halfen gerne und verwiesen etwa auf einen Fallschirmsprung. "Oh, ja, das", entgegnete Hamilton. "War cool."

Sebastian Vettel wiederum zog das ruhige Familienleben vor. "Endlich mal Zeit haben, dass ich mir selbst das Frühstück zubereiten kann. Das ist auch mal schön, auch wenn es seltsam klingt."

Betont ruhig ging es auch bei Daniel Ricciardo zu: "Ich glaube, ich habe sechs Wochen lang keinen Flughafen gesehen - so lange wie seit zehn Jahren nicht mehr!"


07:00 Uhr

Kubica: Schnellste Rennrunde? Betrifft uns nicht!

Formel-1-Rückkehrer Robert Kubica hat in der Pressekonferenz für einen heiteren Moment gesorgt. Die Frage lautete, wie die anwesenden Piloten dazu stehen, dass ab 2019 ein Punkt für die schnellste Runde im Rennen vergeben wird. Kubicas Antwort: "Leider betrifft uns das nicht, zumindest vorerst nicht." Und da musste er selbst grinsen, schließlich gilt sein Team Williams nach dem verspäteten Start in die Wintertests als klarer Hinterbänkler ohne unmittelbare Chance auf WM-Punkte.

Etwas ernsthafter wurde das Thema indes von Kubicas Kollegen diskutiert. Laut Max Verstappen kann der Zusatzpunkt "eine gute Sache" sein. "Es kann aber auch gegen dich spielen, wenn du um den Titel kämpfst", meint er. Lewis Hamilton findet die Regeländerung vor allem "interessant" und sagt: "Man darf gespannt sein, wie versucht wird, an diesen Punkt zu kommen."

Sebastian Vettel sieht im Zusatzpunkt für die schnellste Rennrunde dagegen "keine große Änderung" auf die Formel 1 zukommen. Daniel Ricciardo denkt ähnlich: "Ich glaube nicht, dass es die WM entscheiden wird. Aber warten wir mal ab, wie es sich anlässt."

Robert Kubica Williams ROKiT Williams Racing F1 ~Robert Kubica (Williams) ~

07:19 Uhr

Alexander Albon: Kein Vergleich mit der Formel 2

Der Trubel im Formel-1-Paddock ist extrem, gerade beim ersten Rennen. Für die Rookies eine Umstellung: "Ich bin nicht gestresst. Nur an die vielen Journalisten muss ich mich erst gewöhnen. Das kenne ich aus der Formel 2 nicht", sagt Toro-Rosso-Neuzugang Alexander Albon. "Ich komme gerade aus Japan und Thailand. Eine ganz andere Welt. Aber ich gewöhne mich daran!"

"Auch die Show gestern, der Trubel, das ist was ganz anderes als in der Formel 2. Ich schätze, das gehört zur Formel 1 dazu", sagt er. "In der Formel 2 hast du auch nicht mehr Zeit. Aber du verbringst mehr von deiner Zeit mit dem Fahren und den Ingenieuren. Und wenn ich mal Medienarbeit gemacht habe, dann vielleicht ein Social-Video im Hotelzimmer."


07:25 Uhr

Ex-Ferrari-Teamchef wird TV-Experte

Diese Nachricht dürfte im Formel-1-Fahrerlager für Erstaunen gesorgt haben: Der frühere Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali arbeitet künftig für das Fernsehen! Wann und wo der Italiener in die Grand-Prix-Berichterstattung eingebunden wird und welchen Zweck der Sender damit verfolgt, kannst Du in dieser News nachlesen.

Stefano Domenicali Ferrari Scuderia Ferrari F1CIP CIP Moto3 ~Stefano Domenicali ~

07:29 Uhr

Lando Norris: Im F1-Game mit eigenem Avatar

McLaren-Rookie Lando Norris ist noch nie in Melbourne gefahren. Im Simulator hat er aber schon 600 Runden gedreht. Und noch mehr auf der PlayStation, mit dem offiziellen F1-Game. "Mich gibt es da noch nicht, also habe ich meinen eigenen Charakter manuell erstellt", sagt er und lacht. Im Spiel "F1 2019" wird er dann ja dabei sein. "Vielleicht fahre ich dann mit einem anderen und schlage mich selbst! Im Ernst: Es ist schon irgendwie cool, da jetzt dabei zu sein."

Wie wertvoll die virtuelle Erfahrung ist? "Wenn du dann an die Strecke kommst, ist alles anders", räumt Norris ein. "Insofern ist es sicher nicht schlecht, sich nicht zu viel von der Simulation leiten zu lassen. Was man schon lernen kann, sind zum Beispiel die besten Stellen zum Überholen. Das ist hier in Melbourne sehr schwierig. Und du erfährst, was geht und was nicht geht auf einer Strecke. Aber es ist nicht so, dass so eine Vorbereitung für jedes Wochenende notwendig ist."


07:51 Uhr

Sebastian Vettel: Track-Walk mit Charlie Whiting

Bei Sebastian Vettel sitzt der Schock nach dem Tod von Charlie Whiting besonders tief. Er hat heute Morgen per Telefon davon erfahren. "Gestern bin ich noch die Strecke mit ihm abgegangen", sagt der Ferrari-Pilot (siehe Foto). "Wir haben Witze gemacht, über den Winter geredet, über unsere Kinder und die Familie."

"Ich bin in Gedanken bei seiner Familie. Für die kann nichts und niemand diesen Verlust ersetzen", so Vettel. "Wir sollten uns dieses Wochenende an ihn erinnern, an seinen Charakter, an seine Leidenschaft für das Rennfahren. Und wir sollten sicherstellen, dass er auf diese Weise immer ein Teil dieses Zirkus bleibt."

Charlie Whiting Sebastian Vettel Ferrari Scuderia Ferrari F1 ~Charlie Whiting und Sebastian Vettel (Ferrari) ~

08:04 Uhr

Formel-1-Technik: Detailfotos aus Melbourne

Wir schauen auch in der Saison 2019 ganz genau hin!

Unsere Fotografen von Motorsport Images sowie unser Technikexperte Giorgio Piola haben uns bereits erste Fotos aus der Boxengasse in Melbourne zugesandt, darunter auch etliche Detailaufnahmen von technischen Komponenten. Wir präsentieren sie wie immer in unserer Technik-Fotostrecke, die wir ständig mit neuen Motiven aktualisieren. Hier ist der erste Schwung!


Fotostrecke: Formel-1-Technik: Detailfotos beim GP Australien


08:14 Uhr

Räikkönens Alkoholbeichte, zweiter Teil

Er ist der moderne James Hunt, nur noch trinkfester: Formel-1-Fahrer Kimi Räikkönen hat sich vor dem Auftakt der Saison 2019 in Australien erstmals über das berühmte Kapitel "Sechzehn Tage" aus seiner Biografie geäußert, indem er seinen übermäßigen Alkoholkonsum schildert. Neu ist seine Erklärung, wie sich Alkohol und Profisport miteinander vereinbaren lassen. Diesen Artikel solltest Du Dir also unbedingt durchlesen, wenn Du mehr darüber erfahren willst, wie der "Iceman" so tickt!


08:21 Uhr

Rosberg: Ferrari steht jetzt mehr hinter Vettel

Der frühere Formel-1-Weltmeister Nico Rosberg erwartet in diesem Jahr einen starken Auftritt von Ferrari-Pilot Sebastian Vettel. Rosberg macht dies vor allem am neuen Management des Teams fest, wo Mattia Binotto als Teamchef von Maurizio Arrivabene übernommen hat. "Der Wechsel wird sich positiv auf Sebastian auswirken", sagt Rosberg gegenäber 'Auto Bild motorsport' und meint: "Den Titel 2018 hat er auch verloren, weil ihm der hundertprozentige Support fehlte. Das dürfte sich jetzt geändert haben."

Binotto hatte bei der Vorstellung des neuen SF90 erklärt, Vettel genieße bei Ferrari einen Nummer-1-Status und würde im Zweifelsfall bevorzugt behandelt werden. Vettel selbst wollte sich in Melbourne nicht im Detail dazu äußern, sondern sagte nur: "Ich halte es für wenig sinnvoll, über konkrete Situationen zu sprechen. Mattia hat schließlich klar gesagt, dass wir frei gegeneinander fahren dürfen. Charles [Leclerc] wird sein Bestes geben. Und wir beide fahren für Ferrari. Alles Weitere ist eine lange Saison. Und es bringt nichts, sich jetzt gewisse Szenarien auszumalen."


08:27 Uhr

Zeit für ein paar Fotos ...

Vor Ort in Melbourne sind die meisten Medientermine schon durch. Auch die traditionellen Fahrerfotos sind im Kasten. Dazu gehört für unsere Fotografen-Kollegen natürlich auch ein Schnappschuss vom jeweiligen Helmdesign der Piloten. Und wie eben diese Bilder entstehen, zeigt Toro Rosso in einem kurzen Clip in den sozialen Medien. Frei nach dem Motto: Clever musst du sein ...


08:48 Uhr

Ricciardo vs. Verstappen

Daniel Ricciardo verstreut kein böses Blut gegen seinen Ex-Teamkollegen Max Verstappen. Auf der Strecke werden sich die beiden aber eher nicht begegnen - wenn, so unkt ein TV-Journalist, dann nur beim Überrunden. Ricciardo, der von Red Bull zu Renault gewechselt ist, steigt auf den Witz ein: "Wenn es wirklich so weit kommt, habe ich die blauen Flaggen nicht gesehen", sagt er und lacht.


08:54 Uhr

Sonderapplaus für Robert Kubica

Ein Formel-1-Comeback nach acht Jahren. Das ringt den Fahrerkollegen von Robert Kubica viel Respekt ab. Daniel Ricciardo jedenfalls nutzte die Pressekonferenz in Melbourne, um auf das besondere Schicksal des polnischen Rennfahrers hinzuweisen. Kubica hatte sich 2011 bei einem Rallyeunfall schwer verletzt, kehrt aber nun in den Grand-Prix-Sport zurück.

"Ich glaube, wir alle haben nicht die leiseste Ahnung davon, was er durchgemacht hat, um wieder hier dabei zu sein", sagte Ricciardo. "Ich finde das einfach nur klasse. Es ist schön, ihn wieder bei uns zu haben. Das zeigt, aus welchem Holz er geschnitzt ist. Ich will hier nicht jeden um Applaus bitten, aber ich finde es großartig, dass Robert wieder da ist."

Und den Applaus gab es tatsächlich: Sowohl die anwesenden Fahrerkollegen als auch einige Medienvertreter spendeten Beifall, was Kubica selbst mit einem – leicht peinlich berührten – Lächeln zur Kenntnis nahm. Und von Sebastian Vettel gab's noch einen freundschaftlichen Klaps auf die Schulter.


09:06 Uhr

Gasly: Nicht Verstappen ist das Ziel

Red-Bull-Neuling Pierre Gasly will gar nicht schneller sein als Max Verstappen. Zumindest nicht sofort. Das hat der Formel-1-Pilot vor dem Saisonauftakt in Melbourne betont: "Im Moment ist das nicht mein Ziel. Wir haben schließlich weder die gleiche Erfahrung im Team noch in der Formel 1. Es wäre nicht richtig, wenn ich mich jetzt auf ihn konzentrieren würde", so Gasly. Seine Aufgabe sei vorrangig, von Verstappen zu lernen. "Und das wird mich stärker machen."


09:14 Uhr

Nach Beanstandung: Williams hat nachgebessert

Erst war das Auto nicht einsatzbereit, dann zwar fahrtüchtig, aber langsam. Und dann wurde es auch noch vom Automobil-Weltverband (FIA) beanstandet. Einzelne Komponenten wie die Rückspiegel-Halterung waren für nicht regelkonform befunden worden. Doch inzwischen hat Williams am FW42 nachgebessert und die erforderlichen Änderungen vorgenommen. In Melbourne debütiert so auch eine überarbeitete Vorderradaufhängung.

Außerdem hat Williams dem Neuwagen einen T-Flügel am hinteren Ende der Motorhaube spendiert, wie unsere Detailaufnahme zeigt. Damit soll die Effizienz des Heckflügels gesteigert werden.

 ~Fl?gel Williams FW42~

09:26 Uhr

Ricciardo vs. Vettel

Bei der FIA-PK sorgte Daniel Ricciardo wieder einmal für Lacher. Zunächst verglich ihn ein Journalist - ganz im Stile der Paddock-Legende Walter Koster - mit Crocodile Dundee, der Titelfigur aus der Hollywood-Kultreihe mit Paul Hogan. Crocodile Dundee kommt aus Australien in die große, weite Welt - immer bewaffnet mit einem Taschenmesser.

Sebastian Vettel konnte sich das Lachen bei der Frage nicht verkneifen: "Pass auf, dass du kein Messer einsteckst", sagt er zu Ricciardo - im Versuch, einen australischen Akzent nachzumachen. Was Ricciardo amüsiert: "Wenn Deutsche versuchen, den Akzent nachzumachen, machen sie den Mund ganz weit auf!"

Ob die Stimmung der Akteure die ganze Saison so gut und entspannt bleibt ...?


09:29 Uhr

Leclerc fügt sich in Nummer-2-Rolle bei Ferrari, aber …

Der neue Ferrari-Pilot Charles Leclerc kann sich eigenen Angaben zufolge gut damit arrangieren, zunächst nur die klare Nummer 2 hinter Sebastian Vettel zu sein. "Ich kann diese Entscheidung vollkommen nachvollziehen. In jedem Team braucht es in einer 50:50-Situation eine Nummer 1 und eine Nummer 2", sagt Leclerc, versteht das aber zugleich als Ansporn: "Jetzt liegt es an mir, die Sache zu meinen Gunsten zu drehen. Doch einfach wird das nicht. Ich muss viel dazulernen. Aber ich werde alles dafür geben."

Er fühle sich indes "überhaupt nicht" unter Druck gesetzt, wo er jetzt Ferrari-Stammfahrer sei. "Ich konzentriere mich nur auf das, was ich im Auto zu leisten habe, und außerhalb davon auf die Arbeit mit den Ingenieuren. Und wenn wir alle gute Arbeit leisten, dann werden die Ergebnisse kommen."


09:36 Uhr

"Fake Charlie Whiting" geht vom Netz

Formel-1-Rennleiter Charlie Whiting war eine Institution im Motorsport. Ähnliches galt für den Twitter-Account "Fake Charlie Whiting", den ein glühender Formel-1-Fan betrieben hat – übrigens im Wissen und mit ausdrücklichem Okay von Whiting selbst. Whiting hatte sogar so viel Freude mit den launigen und humorvollen Tweets, dass er deren Ersteller mehrfach zu Formel-1-Rennen einlud. Daran erinnert sich der Macher von "Fake Charlie Whiting" in einem emotionalen Abschiedsbrief. Denn er legt seinen Account mit sofortiger Wirkung still.

Die Begründung: "Ich hatte schon vor Jahren angekündigt, dass Fake Charlie verschwindet, wenn Charlie nicht mehr da ist. Ich ging aber stets davon aus, dass dies beim Renteneintritt von Charlie passieren würde. Niemals hatte ich mir darunter [den plötzlichen Tod von Whiting] vorgestellt. Es ist noch immer kaum zu fassen."

Das komplette Statement zu "Fake Charlie Whiting" kannst Du hier im englischen Original lesen.


09:50 Uhr

FIA nominiert Nachfolger für Charlie Whiting

Der Automobil-Weltverband (FIA) hat auf den unerwarteten Tod von Charlie Whiting reagiert und einen Nachfolger für die Positionen des Rennleiters, des Sicherheitsdelegierten und des offiziellen Starters nominiert - allerdings vorerst nur für den Grand Prix von Australien in Melbourne.

Demnach übernimmt Michael Masi die Funktionen Whitings beim Saisonauftakt der Formel 1. Masi selbst war zuletzt unter anderem als stellvertretender Rennleiter der australischen Supercars tätig, verfügt aber auch über die notwendige internationale Erfahrung. Er hatte schon 2018 einige Stellvertreter-Dienste an der Seite von Whiting in der Formel 1 verrichtet und wäre auch in Melbourne als Stellvertreter vor Ort gewesen.


10:08 Uhr

Ferrari-Motorenfortschritt: 21 Prozent durch Shell

Ferrari-Partner Shell hat im vergangenen Jahr 21 Prozent zu Verbesserungen im Antriebsstrang beigetragen. Das haben Team und Zulieferer bei einem PR-Termin in Melbourne erklärt. "Das ist eine stattliche Zahl", sagt Ferrari-Teamchef Mattia Binotto. "Und sie zeigt, wie wichtig eine enge Zusammenarbeit ist. Denn eine solche Leistung erzielst du nur, wenn auch die Zuverlässigkeit stimmt. Und bei nur drei Motoren pro Saison musst du zuverlässig unterwegs sein, selbst wenn du bei der Leistung ans Limit gehst."

Shell rüstet Ferrari sowohl mit Benzin als auch mit Schmiermitteln für die Rennmotoren aus. "Dass wir so für 21 Prozent des Leistungszugewinns im Antrieb verantwortlich sind, macht uns sehr stolz", sagt Guy Lovett als Innovationsmanager des Ölkonzerns. "Daran wollen wir 2019 anknüpfen."


10:14 Uhr

Bei Fragen, Kommentaren, Anregungen ...

... haben meine Kollegen und ich natürlich immer ein offenes Ohr! Am besten erreichst Du mich via Twitter unter @stefan_ehlen - oder über das Kontaktformular auf unserer Webseite.


10:26 Uhr

Hamilton: Mercedes ohne Updates in Melbourne

Hat Mercedes sein Pulver bereits in der zweiten Testwoche verschossen? Bekanntlich haben die Silberpfeile dann ein gewaltiges Update am W10 umgesetzt – und jetzt offenbar nicht erneut Neuteile zur Hand. So klingt zumindest Lewis Hamilton, der in der Pressekonferenz sagte: "Wir haben hier keine Updates dabei." Er vermutet allerdings, dass sowohl Ferrari als auch Red Bull bereits Ausbaustufen ihrer Fahrzeuge einsetzen werden.

Hamiltons Mercedes-Teamkollege Valtteri Bottas wiederum erklärte in seiner Medienrunde, seine Mannschaft habe bereits "Verbesserungen" am W10 vorgenommen. Denn anhand der Daten aus den Testfahrten hätte Mercedes vieles über das W10-Fahrzeug gelernt und wie es sich für das erste Rennen optimieren ließ. "Ich bin zuversichtlich, dass wir jetzt schon besser dastehen", meint Bottas.


10:34 Uhr

Diskussion: Schweigeminute für Charlie Whiting?

In den sozialen Netzwerken wird bereits emsig darüber diskutiert, ob und wie die Formel 1 vor dem Grand Prix von Australien in Melbourne dem verstorbenen Rennleiter Charlie Whiting gedenken soll. Unter den Vorschlägen befindet sich eine Schweigeminute, aber auch ein genau gegensätzlicher Ansatz: Weil Whiting sein Leben und seine Karriere – vor allem zu Beginn als Formel-1-Mechaniker – ganz dem Rennsport und Rennwagen gewidmet hatte, sollen vor dem Start zum ersten Rennen des Jahres eigens die Motoren angelassen werden und zu seinen Ehren aufheulen. Ob sich die Hersteller angesichts von stark limitierten Komponenten auf diesen speziellen letzten Gruß einlassen würden, ist allerdings fraglich.

Bislang hat sich die Formel 1 nicht dazu geäußert, ob Whiting am Rennwochenende in Melbourne eine spezielle Würdigung erfahren wird. Er war in der Nacht zum Donnerstag unerwartet an einer Lungenembolie verstorben.