Formel 1 2016: Jolyon Palmer glaubt an Chance bei Lotus

Jolyon Palmer will sich mit seiner Ersatzrolle bei Lotus nicht zufrieden geben und bläst mit deutlichen Worten zum Angriff auf das Stammcockpit im kommenden Jahr

(Motorsport-Total.com) - Schnell, talentiert und ambitioniert - diese Eigenschaften muss man schon mindestens vorweisen, wenn man sich als junger Rennfahrer eine Karriere in der Formel 1 ausmalt. Hat man den Fuß bereits in der Tür und nicht vor, jahrelang auf der Ersatzbank zu versauern, dann bietet sich außerdem eine ordentliche Portion Selbstvertrauen und eine brise Aufmüpfigkeit an. Lotus-Ersatzmann Jolyon Palmer holt jedenfalls langsam zum Angriff aus.

Titel-Bild zur News: Jolyon Palmer

Jolyon Palmer hat ein klares Ziel: Die Startaufstellung 2016 Zoom

"Ich möchte im kommenden Jahr kein Testfahrer mehr sein", lässt der Brite gegenüber 'Sky Sports F1' keinen Zweifel an seinen Ansprüchen. "Mein Ziel ist es, mit Lotus Rennen zu fahren. Deswegen bin ich hier. Mir wurde gesagt, es könnte sich eine Gelegenheit ergeben, also gebe ich mein Bestes und zeige dem Team, dass sie auf mich setzen sollten. Ich bekomme etwas Zeit im Auto und mir wurde der Eindruck vermittelt, dass es eine Chance geben könnte. Die werde ich mit beiden Händen ergreifen."

Der amtierende GP2-Champion hat in dieser Saison bereits fünf Freie Trainingseinheiten für das Team fahren können. Dabei sprang er stets in das Cockpit von Stammpilot Romain Grosjean, der darüber auch schon einmal seinen Unmut äußerte.

Kein Problem mit Grosjean - Keine Angst vor Maldonado

"Meine Aufgabe ist es, Sachen für das Team zu erledigen", entgegnet Palmer aber dem Eindruck, Grosjean könnte durch die fehlende Streckenzeit benachteiligt sein. "Persönlich bekomme ich natürlich auch Erfahrung dadurch, aber ich tue nichts für mich selbst, was auf kosten das Teams gehen würde. Alles, was Romain zur Entwicklung für das Wochenende von mir verlangt, versuche ich in den ersten Trainingseinheiten zu erledigen. Mein Ziel ist es, dass das Team keinen Nachteil im zweiten Freien Training hat. Manchmal kann es sogar gut sein, eine Zweite Meinung von einem anderen Fahrer zu haben."

Messen konnte er sich deshalb aber auch nur mit Pastor Maldonado im direkten Vergleich, wobei er sich schon zweimal durchsetzen und bessere Zeiten als der erfahrene Venezolaner setzten konnte.

Jolyon Palmer

Auf der Strecke macht Jolyon Palmer bereits einen guten Job Zoom

"Jedes Mal, wenn wir die Session beginnen, haben wir die gleichen Motoreneinstellungen und dieselbe Benzinmenge an Bord", betont Palmer. "Natürlich müssen wir manchmal verschiedene Dinge testen und ein Auto kann schon einmal andere Teile installiert haben, als das andere. Aber die Programme sind meist die gleichen. Was immer wir auch tun, kann man also durchaus miteinander vergleichen. Und ich bin derzeit zufrieden."

Ob der 24-Jährige nun aber mit der Mitgift seines Vaters die Öl-Millionen von Maldonado übertrumpfen kann, oder er den Sitz für Grosjean nicht nur warmgesessen hat, ist derzeit noch unklar. Palmer scheint sich seiner Sache jedoch sicher: "Im Moment ist es in Ordnung, weil ich regelmäßig zum Einsatz komme, das sehr gut hinbekomme und auch noch im Simulator arbeite. Das ist alles gute Erfahrung für mich."