• 15.05.2025 08:43

  • von Ronald Vording, Übersetzung: Stefan Ehlen

Ford "läuft nicht weg", falls Max Verstappen Red Bull verlässt

Exklusiv: Warum Ford sein Formel-1-Engagement nicht an Red-Bull-Starfahrer Max Verstappen knüpft, sondern "langfristig" denkt bei seinem Wiedereinstieg

(Motorsport-Total.com) - US-Konzern Ford kehrt als Antriebspartner von Red Bull in die Formel 1 zurück. Was aber, wenn zu Beginn der neuen Formel-1-Ära 2026 der aktuelle Red-Bull-Starfahrer Max Verstappen nicht mehr da wäre - weil er sich vielleicht trotz Vertrags bis 2028 für ein anderes Team entscheidet?

Titel-Bild zur News: Fotomontage: Max Verstappen vor einem Ford-Logo

Fotomontage: Max Verstappen vor einem Ford-Logo Zoom

Motorsport-Total.com hat Ford-Sportchef Mark Rushbrook mit dieser Frage konfrontiert. Seine Antwort: "Max ist ein Champion, aber wir haben nicht für eine einzelne Person unterschrieben."

"Überall, wo wir Rennen fahren, wollen wir das beste Team mit den besten Fahrern und den besten Leuten haben. Aber wir wissen, dass es ein langfristiges Projekt ist und dass sich die handelnden Personen im Laufe der Zeit ändern werden", erklärt Rushbrook.

"Das wussten wir auch bei Christian Horner, bei Adrian Newey, bei den Fahrern - bei einigen dieser Personen gab es bereits Änderungen, bevor wir überhaupt auf der Rennstrecke waren", meint der Ford-Sportchef in Anspielung auf Newey und Sergio Perez, die bei Vertragsabschluss noch zum Red-Bull-Personal zählten, inzwischen aber nicht mehr im Team sind.

Wie wichtig Max Verstappen für Red Bull ist

Aber würde Ford einen möglichen Wechsel von Verstappen ebenso gelassen sehen wie den Abgang von Perez oder den Wechsel von Newey zu Aston Martin? "Natürlich wünschen wir uns, dass Max 2026 und darüber hinaus bei Red-Bull-Ford bleibt", sagt Rushbrook. "Er ist ein Champion, ein großartiger Mensch und er hebt das gesamte Team auf ein höheres Niveau."

Doch Rushbrook betont: "Wir würden nicht davonlaufen, falls Max das Team verlässt. Wir bleiben dabei."

Ob er denn grundsätzlich Bedenken habe, Verstappen könnte gehen, wird Rushbrook dann gefragt. Er sagt: "Wir wollen die richtigen Maßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass das Team mit Red-Bull-Powertrains-Ford weiter Rennen gewinnt."

Ford will Verstappen unbedingt halten

"Wie gesagt: Alle Beteiligten im Programm sind wichtig. Also unternimmt man Maßnahmen, um einen Fahrer wie Max zu halten? Diese Maßnahmen ergreift man ohnehin, wenn man gewinnen will. Aber behält man auch die Menschen im Blick? Natürlich! Also lautet die Antwort wohl: Ja, wir wollen ihn behalten."

Denn Rushbrook weiß genau, wie wichtig Verstappen derzeit für die Wettbewerbsfähigkeit des Teams ist - sowohl in der Fahrer- als auch in der Konstrukteurswertung. "Er ist aus gutem Grund ein Champion. Natürlich wegen seines Talents, aber auch, weil er jeden Bereich des Teams und Programms anspornt, das Beste zu sein."

Red Bull ist nicht mehr das Spitzenteam

Doch das Maß aller Dinge ist Red Bull in der Formel-1-Saison 2025 nicht: McLaren hat dem Rennstall den Rang als aktuelles Spitzenteam abgelaufen und führt in der Weltmeisterschaft.

Rushbrook sieht das entspannt: "Wir wissen, dass es im Motorsport - besonders in der Formel 1 - Dynastien gibt, in denen Teams einfach nur gewinnen, gewinnen, gewinnen. Aber dann kommen Phasen, in denen sie nicht mehr gewinnen. Es gibt dieses ständige Auf und Ab. Aber wir wissen, dass das Team weiterhin großartige Leute hat, die in der Lage sind, konstant zu siegen."


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Einige der Erfolgsgaranten vergangener Jahre sind inzwischen aber nicht mehr da: Allen voran Stardesigner Newey fehlt. Rushbrook beteuert jedoch: "Das Gefühl ist unverändert. Vor ein paar Wochen waren wir in Milton Keynes und haben mit Pierre Wache und den Technikern gesprochen. Wir glauben weiterhin an die Menschen, an das Team vor Ort und an ihre Fähigkeit, Rennen zu gewinnen."

Und hinter den Kulissen laufen bereits intensive Vorbereitungen für 2026. Laut Rushbrook haben Red Bull und Ford "die meisten internen Ziele bereits erreicht", auch wenn nicht alle Meilensteine sofort erreicht werden konnten.