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  • 08.03.2010 12:37

  • von Stefan Ziegler

Force India will 2010 Punkte und Podien

Teamchef Vijay Mallya und seine beiden Piloten Adrian Sutil und Vitantonio Liuzzi haben sich für die bevorstehende Formel-1-Saison einiges vorgenommen

(Motorsport-Total.com) - Im vergangenen Rennjahr wusste Force India vor allem auf den schnellen Strecken schwer zu überraschen, in der neuen Saison will der britisch-indische Rennstall an diese Leistungen anknüpfen - und noch einen Schritt weiter gehen: 2010 sollen Adrian Sutil und Vitantonio Liuzzi regelmäßig in den Top 10 vorstellig werden, möglichst oft WM-Punkte abstauben und "gelegentlich" auf das Podium fahren.

Titel-Bild zur News: Vitantonio Liuzzi

Vitantonio Liuzzi und Force India wollen sich 2010 im Renn-Mittelfeld etablieren

So stellt sich Teameigner und Teamchef Vijay Mallya eine gelungene Saison vor, welche die logische Fortführung der Bemühungen von 2009 darstellen soll. "Wir haben die vergangene Saison auf einem richtigen Hoch abgeschlossen. Das ist genug, um die Messlatte in diesem Jahr deutlich höher zu setzen. Wir sind fest entschlossen, den nächsten Level zu erreichen", gibt Mallya zu Protokoll.#w1#

Sutil visiert in Bahrain die Top 10 an

"Regelmäßig Punkte und gelegentlich ein Podium sind die Ziele und wir wissen, dass das möglich ist. Ich habe großes Vertrauen in die Fahrer und die Techniker. Wir haben meiner Meinung nach nun einen sehr guten Rhythmus gefunden", so der indische Geschäftsmann. "Die Leistung auf der Strecke und in der Fabrik hat mich ermutigt." Jetzt soll Force India auch im Renntrimm überzeugen.

"2009 hatten wir eine sehr gute zweite Saisonhälfte, wobei wir zuweilen sogar ein potentielles Siegerauto hatten. Mit diesen Gedanken im Hinterkopf sind wir in den Winter gegangen und haben eine bestmögliche Grundlage geschaffen", erklärt Mallya. Davon ist Sutil schon einmal schwer angetan: "Unser Ausgangsfahrzeug sieht prima und vielversprechend aus", sagt der Deutsche.

"Die Veränderungen, die wir im Winter vorgenommen haben, hatten allesamt einen positiven Effekt." Adrian Sutil

"Die Veränderungen, die wir im Winter vorgenommen haben, hatten allesamt einen positiven Effekt", so der 27-Jährige. "Die Testerei lief klasse. Wir hatten zwar reichlich Regen, aber die beiden letzten Tage in Barcelona waren okay. Wir haben unsere Longruns absolviert und konnten viel Reifenarbeit verrichten", fasst der junge Rennfahrer die Testbemühungen seines Rennstalls zusammen.

"Wir sind vollkommen bereit und zuversichtlich, dass das Auto gut genug ist, um in Bahrain in die Top 10 zu fahren. Ich denke, das ist möglich. Hoffentlich können wir ein paar Punkte holen. Das ist im Augenblick mein Ziel. Alles andere ist schwierig vorherzusagen", meint Sutil und fügt an: "Ich erwarte die großen Teams auch an diesem Wochenende an der Spitze, aber wir sind nicht weit weg."


Fotos: Force India, Testfahrten in Barcelona


Liuzzi hat reichlich Selbstvertrauen getankt

Darauf setzt auch Teamkollege Liuzzi, der in diesem Jahr als Stammfahrer in die Formel 1 zurückkehrt. Für den Italiener war die Testarbeit im Winter besonders wichtig: "Ich saß fünfeinhalb Tage lang im Auto und habe in dieser Zeit eine Menge über das Fahrzeug gelernt. Der Rennwagen reagiert prima auf jede Art von Änderung und das geht definitiv in die richtige Richtung", so Liuzzi.

"Das Wetter hat natürlich nicht geholfen, aber glücklicherweise hat das Auto eine ausgezeichnete Zuverlässigkeit und eine prima Leistung an den Tag gelegt. Wir sind also gut vorbereitet, würde ich sagen. Das ist das beste Fahrzeug, das ich in meiner fünfjährigen Formel-1-Karriere gefahren bin. Das hat mich noch stärker gemacht und mir noch mehr Selbstvertrauen verliehen."

"Das ist das beste Fahrzeug, das ich in meiner fünfjährigen Formel-1-Karriere gefahren bin." Vitantonio Liuzzi

"Wir dürfen optimistisch nach Bahrain reisen", sagt der Force-India-Pilot. "Ich habe mir das neue Streckenlayout bereits im Simulator angesehen. Ein großer Fan von einem solchen Kurstyp bin ich aber nicht, denn ich liebe schnelle Kurven und rasante Strecken. Es ist allerdings für alle das gleiche und daran müssen wir uns eben gewöhnen", hält der frühere Formel-3000-Champion fest.

Di Resta ist gespannt auf den Saisonauftakt

"Beim ersten Rennen wollen wir jedenfalls zeigen, dass sich die Arbeit des Winters ausgezahlt hat. Die Top 10 und WM-Punkte sind das Ziel. Das sollte drin sein. Hoffentlich passt die Zuverlässigkeit beim ersten Rennen", so Liuzzi. Test- und Ersatzfahrer Paul di Resta teilt die Vorfreude seiner beiden Stallgefährten - auch wenn der junge Schotte beim Saisonauftakt nicht zum Einsatz kommt.

"Ich bin natürlich sehr aufgeregt", sagt der Nachwuchspilot. "Es ist ungeheuer spannend, ein Teil eines Formel-1-Teams zu sein. Vor uns liegen eine Menge Herausforderungen, denn erst in Bahrain werden wir wissen, wo wir uns mit dem Fahrzeug im Starterfeld einordnen müssen. Diesen Moment sehnen alle herbei. Ich kann es kaum erwarten", erläutert der langjährige DTM-Rennfahrer.

"Es ist ungeheuer spannend, ein Teil eines Formel-1-Teams zu sein." Paul di Resta

Den Wechsel zurück in den Tourenwagen will di Resta ohne Probleme meistern: "Diese beiden Autos verlangen eine unterschiedliche Einstellung, aber mit etwas mehr Erfahrung sollte mir das von der Hand gehen, ohne dass ich noch darüber nachdenken muss. Ich lerne gerade, wie ich damit umgehen muss", gibt der Force-India-Tester zu Protokoll. "Für mich ist jetzt einfach jede Erfahrung wertvoll."