Force India vor Barcelona: Nur nicht den Anschluss verlieren
Beim Großen Preis von Spanien möchte Force India den Anschluss an die anderen Mittelfeldteams nicht verlieren - Upgrades für den VJM08 lassen auf sich warten
(Motorsport-Total.com) - Force India muss aktuell kleinere Brötchen backen. Hatte das Team zum gleichen Zeitpunkt vor einem Jahr bereits 54 Punkte und einen Podiumsplatz auf dem Konto und lag auf WM-Rang drei, sind die Ansprüche 2015 deutlich gesunken. Nico Hülkenberg und Sergio Perez konnten in den bisherigen vier Saisonrennen lediglich elf Zähler einfahren, was unter dem Strich Platz acht in der Weltmeisterschaft bedeutet. Schlechter sind aktuell nur die noch punktlosen Teams McLaren und Manor-Marussia.
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Nico Hülkenberg konnte 2015 bisher lediglich in Australien Punkte sammeln Zoom
Teamchef Vijay Mallya sieht den Saisonstart mit gemischten Gefühlen und erklärt: "Es ist positiv, dass wir in der Hälfte der Rennen gepunktet haben. Der Kampfgeist des Teams hat mich beeindruckt. Andererseits wissen wir, dass der VJM08 noch nicht da ist, wo wir gerne sein wollen. Wir müssen hart arbeiten, um noch mehr Potenzial abzurufen." Mallya setzt darauf, dass im eng umkämpften Mittelfeld bereits kleine Fortschritte einen großen Unterschied machen können.
"Unsere Pace hat sich in jedem Rennen verbessert, aber wir müssen noch etwas abwarten, bevor wir einen großen Schritt machen können", verrät der Teamchef und ergänzt: "Ich bin im Hinblick auf unsere geplanten Updates optimistisch und wir arbeiten hart, um sie so schnell wie möglich an die Strecke zu bringen. In den nächsten Rennen ist es unsere Priorität, an den Teams um uns herum dranzubleiben."
Vorfreude auf Spanien
Aktuell profitiert Force India davon, dass es im Mittelfeld äußerst eng zugeht. So beträgt der Rückstand auf WM-Rang vier, den aktuell Red Bull innehat, gerade einmal zwölf Punkte. Bis also endlich das große Update für den VJM08 kommt, muss das Team vor allem versuchen, diesen Rückstand nicht zu groß werden zu lassen. Hülkenberg und Perez wollen in Barcelona einfach das Beste aus der schwierigen Situation machen.
Der Deutsche freut sich bereits auf "eines der besten Wochenenden im Kalender" und erklärt: "Die einheimischen Fans sind sehr leidenschaftlich und es sind am Renntag immer eine Menge Zuschauer da, weshalb die Atmosphäre großartig ist." Hülkenberg, der die Formel-1-Pause genutzt hat, um sein Debüt in der WEC zu geben, verrät außerdem, dass er sich auf eine echte spanische Paella freut.
"Die Stadt und die Menschen erinnern mich sehr an Mexiko und ich mag spanisches Essen. Die Fans machen dieses Rennen zu etwas Besonderem und ich bekomme von den Tribünen immer eine Menge Unterstützung", freut sich Perez. Doch trotzdem soll die Reise nach Barcelona nicht zu einem gemütlichen Wochenendausflug verkommen. Im Hinblick auf das Rennen erklärt Perez: "Es ist schön, nach einem guten Ergebnis in Bahrain nach Barcelona zu kommen."
"Wollen unser Momentum behalten"
"Das vergangene Rennen hat allen definitiv Selbstvertrauen gegeben und wir werden versuchen, dieses Momentum in Spanien zu behalten. Gleichzeitig erwarten wir aber auch ein schwierigeres Wochenende, weil die Charakteristiken der Strecke ganz anders sind als in Bahrain. Es gibt viel mehr schnelle Kurven", so Perez, der in Bahrain zuletzt Achter wurde. Hülkenberg ergänzt: "Insgesamt ist es ein schöner Mix aus verschiedenen Kurven, der den Kurs sehr interessant macht."
"Das Überholen war hier schon immer schwierig, auch nach der Einführung der langsamen Schikane am Ende der Runde", berichtet der Deutsche und fügt hinzu: "Die letzte Kurve ist ziemlich schnell und es ist schwierig, nah hinter einem anderen Auto zu fahren. Du musst lupfen, um nicht von der Strecke abzukommen. Dadurch verlierst du meistens die Möglichkeit, in Kurve eins zu überholen."
Zu den stärksten Teams zählte Force India in Spanien in der Vergangenheit zwar nie, doch im vergangenen Jahr brachte das Team von Vijay Mallya immerhin erstmals in seiner Geschichte beide Autos in Barcelona in die Punkte. Sollte man das 2015 erneut schaffen, wäre die Freude darüber wohl mehr als groß.