Force India: Trennung von Sutil unabhängig vom Prozess

Force-India-Teamdirektor Robert Fernley behauptet, dass die Trennung vom langjährigen Stammfahrer Adrian Sutil nichts mit dessen Disko-Vorfall zu tun hatte

(Motorsport-Total.com) - Der langjährige Force-India-Pilot Adrian Sutil musste sein Cockpit nach vier Jahren im Team zu Gunsten von Nico Hülkenberg räumen. Angesichts des Disko-Vorfalls mit Eric Lux in Schanghai und des bereits zum Zeitpunkt der Vertragsverhandlungen im Raum stehenden Gerichtsprozesses gegen Sutil liegt der Verdacht nahe, dass der Deutsche sein Cockpit aus diesem Grund verloren hat.

Titel-Bild zur News: Adrian Sutil

Sutils Ausstieg aus dem Force-India-Cockpit geschah unabhängig vom Prozess

Dem widerspricht man bei Force India nun entschieden. "Daran haben wir in diesem Zusammenhang nicht im entferntesten gedacht", versichert Teamdirektor Robert Fernley mit Blick auf das im Raum stehende Verfahren wegen gefährlicher Körperverletzung während der Vertragsverhandlungen. Unterm Strich sei die Trennung von Sutil "eine sehr schwierige Entscheidung gewesen", wie Fernley gegenüber 'BBC' betont.

Hülkenberg Sieger im direkten Vergleich

"Adrian hatte eine außergewöhnliche Saison. Er ist ein überaus talentierter Fahrer und was genauso wichtig ist, eine außerordentlich nette Person, die gut ins Team gepasst hat", lobt der Teamdirektor von Force India rückblickend. "Letztlich mussten wir uns aber auf unsere langfristigen Stärken besinnen und waren der Überzeugung, dass Paul (di Resta) und Nico (Hülkenberg; Anm. d. Red.) unsere Zukunft sind."


Fotos: Präsentation des Force India-Mercedes VJM05


Nach Aussage Fernleys war es "eine knappe Entscheidung und wir hatten das Gefühl, dass es für Adrian an der Zeit ist, außerhalb von Force India Erfahrung zu sammeln". Im Gesamtkontext aus "purem Speed, Feedback ans Team, Wissen und allem anderen" hätte Hülkenberg Sutil knapp ausgestochen, wie der Teamdirektor betont.

Im Hinblick auf die Ereignisse am Abend des 17. April in der Diskothenk M1NT in Schanghai gibt Fernley allerdings zu: "Wir standen nach China unter einem enormen Druck. Sowohl Vijay (Teamchef Mallya; Anm. d. Red.) als auch mir selbst war aber klar, dass Adrian unschuldig ist, solange nicht das Gegenteil bewiesen ist."

Fragezeichen nach dem Urteil

Im Zuge des in dieser Woche vor dem Amtsgericht München stattgefundenen Prozesses wurde Sutil zu einer Freiheitsstrafe von 18 Monaten auf Bewährung sowie zu einer Geldstrafe in Höhe von 200.000 Euro verurteilt. Die Träume von einem Formel-1-Cockpit haben sich zumindest für die Saison 2012 zerschlagen, was man bei Force India bedauert.

"Das ist enttäuschend, denn das hat Adrian nicht verdient", sagt Fernley mit Blick auf das Urteil. "Er ist ein durch die Bank gutmütiger Mensch. Der Vorfall war alles andere als typisch für ihn. Ich gehe nicht davon aus, dass es ihn selbst beeinträchtigt, aber Sponsoren sind da vielleicht anderer Ansicht."

So gibt der Force-India-Teamdirektor zu bedenken: "Wie sieht es mit den rechtlichen Auswirkungen aus? Darf er zukünftig nach China einreisen?" "Das sind Fragen, über die wir uns im Klaren sein müssten, wenn er für uns fahren würde", so Fernley vielsagend.

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