• 13.04.2018 14:45

  • von N. Fischer, S. Mitchell & A. Cooper

Force India sucht fundamentales Problem: Lösung in Spanien?

Force India ist auf der Suche nach einem grundlegenden Problem am Auto und kündigt ein "sichtbares" Update an, mit dem man dem Problem Herr werden will

(Motorsport-Total.com) - Force India ist weiterhin auf der Suche nach dem großen Problem, das den VJM11 in der Formel-1-Saison 2018 zurückhält. Das Team ist bislang unter den Erwartungen geblieben und beiweitem nicht mehr in der Bestform des vergangenen Jahres. Wie Technikchef Andrew Green verrät, liegt beim Auto etwas im Argen, doch derzeit sucht man noch die Nadel im Heuhaufen.

Titel-Bild zur News: Esteban Ocon, Sebastian Vettel

Ab wann befindet sich Force India wieder auf der Überholspur? Zoom

"Der Grund ist unbekannt", sagt Green am Rande des Großen Preises von China. Man kann nur sehen, dass der VJM11 nicht genügend Abtrieb am Heck produziert. Dadurch ist das Auto vor allem am Kurveneingang instabil und gibt dem Fahrer nicht genügend Vertrauen. Gleichzeitig sorgt es dafür, dass die Hinterreifen zu stark abgenutzt werden, was vor allem bei warmen Bedingungen ein Problem ist.

Daher konnte man auch in Bahrain nicht mehr als einen Zähler im Rennen holen. Daher hofft man, dass das Wetter in China etwas kühler bleibt und nicht so warm wird. "Ich denke nicht, dass es in unsere Stärken spielen würde", so Green. "Die Hinterreifen sind der limitierende Faktor bei uns, und je wärmer es wird, desto größer wird das Problem."

Windkanal und CFD passen nicht zu Streckendaten

Zum ersten Mal sei das Problem zwischen den Testfahrten in Barcelona und dem Saisonauftakt in Melbourne aufgefallen. Erst wusste man nicht, ob die Daten stimmen, doch dann stellte sich heraus, dass die Probleme der Wahrheit entsprechen. Als kurzfristige Reaktion hat man bereits ein anderes Set-up und andere Aufhängungseinstellungen gewählt, dennoch muss Force India weiter nach dem Grund graben.

Und da tappt man derzeit im Dunkeln. Gefragt, ob es sich um ein falsches Konzept handelt, antwortet Green: "Möglich. Es könnte sich um eine Entscheidung im Winter handeln, die wir zurückverfolgen müssen." Doch das ist schwierig, denn praktisch alle Teile am Auto sind neu, und die Daten von Windkanal und CFD passen auch zusammen - nur stimmen sie nicht mit der Realität überein.


Fotos: Force India, Grand Prix von China, Freitag


Auch eine mögliche Lösung ist nicht so einfach herzustellen, weil man mit dem vorhandenen Auto arbeiten muss und nicht einfach mit einem weißen Blatt Papier beginnen kann. "Es dauert etwas länger mit unseren Ressourcen und dem Auto, das schon da ist", so der Technikchef, der aber bereits ein umfangreiches Update ankündigt, das sichtbar anders sein soll. Man hofft, dass es in Barcelona gebracht werden kann.

Noch ist nichts verloren ...

Wie viel Zeit Force India durch die Schwierigkeiten verliert, ist schwierig zu beziffern, denn es geht nicht nur um den fehlenden Abtrieb am Heck, sondern auch um das problematischere Reifenmanagement. Im Qualifying war man bislang recht ordentlich dabei und konnte in Bahrain sogar in Q3 einziehen, doch im Rennen wurde man durch eine schlechte Strategie wieder etwas zurückgeworfen.

Vom anvisierten vierten Platz ist man derzeit weit entfernt, Sorgen macht man sich in Silverstone aber noch keine: "Wir machen Fortschritte. Wenn wir so weitermachen, sehen wir Licht am Ende des Tunnels", so Green. "Es ist eine lange Saison. Man muss nur in der zweiten Hälfte gut sein und kann von ganz hinten noch auf Rang vier kommen. Das ist nicht ausgeschlossen."

Auch Co-Teamchef Robert Fernley betont, dass sich das Team bislang von Rennen zu Rennen verbessert hat - und zwar drastisch. In Bahrain sei man durch den Dreher von Sergio Perez am Start und einen schlechten Re-Start inklusive schlechter Strategie bei Esteban Ocon benachteiligt gewesen, doch in Schanghai stehen die Chancen besser.


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Toro Rosso sieht in China nicht ganz so stark aus, und man geht davon aus, dass man wieder gegen Haas, Renault und McLaren kämpfen wird. "Es wird ziemlich eng werden", kündigt Ocon an. "Es wird ein Kampf um ein paar Zehntelsekunden werden, von daher ist alles möglich."

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