Force India: Premiere für neues Getriebe

In Valencia wird das neue Schnellschaltgetriebe erstmals auch im Rennen eingesetzt - Adrian Sutil hofft auf starkes Saisonfinale

(Motorsport-Total.com) - Wenn die Formel 1 an einen Stadtkurs kommt, schlackert Adrian Sutil schon mit seinen Ohren. Der Force-India-Pilot setzte im Mai in Monaco ein Glanzlicht, als er im Regenrennen an vierter Stelle lag, ehe er von Kimi Räikkönen abgeschossen wurde. Auch auf Valencia freut sich Sutil, wenngleich ihm der Wettergott diesmal eher nicht zu Hilfe kommen wird.

Titel-Bild zur News: Adrian Sutil

Adrian Sutil wünscht sich im letzten Drittel der Saison einige gute Resultate

Dennoch ist er guter Dinge: "Wir werden in Valencia erstmals das Getriebe ohne Zugkraftunterbrechung im Rennen einsetzen. Das sollte im Qualifying ein paar Zehntel bringen", zeigte sich der Deutsche hoffnungsvoll. "Bessere Startpositionen müssen für den letzten Saisonabschnitt einfach das Ziel sein." Gerade in Valencia wäre das wichtig, denn Stadtkurse lassen in der Regel kaum Überholmanöver zu.#w1#

Endlich auch Force India mit neuem Getriebe

"Die paar Zehntel, die das Getriebe bringen müsste, könnten uns vor Honda spülen." Giancarlo Fisichella

Das neue Force-India-Getriebe wurde in Hockenheim erstmals getestet und auf dem Hungaroring erstmals an einem Rennwochenende eingesetzt, allerdings nur im Freitagstraining. In Valencia kommt es nun zur Rennpremiere. Die Innovation, die bei allen anderen Teams schon längst Usus ist, soll pro Runde ungefähr drei Zehntelsekunden bringen. Das wird kaum genug sein, um Force India plötzlich ins zweite Qualifying zu bringen.

Trotzdem freut sich auch Giancarlo Fisichella auf die Neuerung: "Ich bin froh, dass wir jetzt endlich mit dem neuen Getriebe fahren können", sagte der Italiener. "Wir konnten schon bisher manchmal gut kämpfen, speziell mit Honda, und die paar Zehntel, die das Getriebe bringen müsste, könnten uns vor Honda spülen. Das Feld liegt so eng beisammen, dass uns jede einzelne Weiterentwicklung sicher näher heranbringt."

Die Strecke in Valencia bezeichnete er als "gute Herausforderung" und "für einen Stadtkurs sehr schnell". Außerdem weiß Fisichella, was es heißt, in Spanien Formel-1-Rennen zu fahren: "Ich höre, es soll ausverkauft sein, also werden wir eine tolle Atmosphäre haben!" Überhaupt kann es der 35-Jährige kaum noch erwarten, nach der Sommerpause wieder Formel 1 zu fahren. In den vergangenen Wochen verbrachte er viel Zeit mit seiner Familie - Training eingeschlossen.

Fisichella wieder frisch im Kopf

"Ich fühle mich jetzt wieder frisch und bereit für die letzten Rennen der Saison." Giancarlo Fisichella

"Ich fühle mich jetzt wieder frisch und bereit für die letzten Rennen der Saison. Da sind einige meiner Lieblingsstrecken dabei, vor allem mein Heimrennen in Monza", gab Fisichella zu Protokoll. Träumereien lässt er aber nicht aufkommen: "Meine Ziele für den Rest der Saison sind eine gute Zuverlässigkeit, immer ins Ziel zu kommen - und wenn sich mal eine Gelegenheit bietet, dann möchte ich den einen oder anderen Punkt holen."

"Die zweite Saisonhälfte", fügte Sutil an, "wird mit den Überseerennen am Ende ganz schön hart. Wir hatten aber auf einigen dieser Strecken im Vorjahr gute Resultate - in Fuji habe ich meinen ersten Punkt geholt -, also freue ich mich schon darauf. Die neuen Strecken in Valencia und Singapur sind Stadtkurse. Auf solchen ist es für uns schon oft ganz gut gelaufen, daher denke ich, dass wir die Chance auf gute Zielankünfte haben."

Kolles gönnte seinen Mitarbeitern eine Pause

Force-India-Fabrik in Silverstone

In der Force-India-Fabrik in Silverstone wurde auch in der Pause gearbeitet Zoom

Teamseitig hatten die meisten Mitarbeiter der Renncrew in den vergangenen Wochen endlich einmal Gelegenheit, ihre Familien zu besuchen und ein wenig auszuspannen. Außerdem nahm Force India an der Motorsportshow in den Straßen von Rotterdam teil. Teamchef Colin Kolles: "Mit 18 Rennen ist 2008 eine sehr lange Saison. Da muss man sich mal ein bisschen frei nehmen, wenn es schon ruhiger ist."

"Wir waren aber keineswegs untätig", ergänzte der Deutsche, "denn nach den Tests mit dem Getriebe ohne Zugkraftunterbrechung in Ungarn haben wir die Daten studiert und sichergestellt, dass wir für die Einführung unter Rennbedingungen in Valencia bereit sind." Dass ein Truck mit dem Motorhome auf dem Weg nach Valencia in Frankreich kurz aufgehalten wurde, war nur ein leises Störgeräusch in den Vorbereitungen auf den Grand Prix...