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Force India: Letztes großes Update in Singapur

Force-India-Teammanager Andy Stevenson blickt auf den Motorendefekt in Monza zurück und erläutert die Herausforderung beim Nachtrennen in Singapur

(Motorsport-Total.com) - Im Gegensatz zu 2009 spielte Force India in Monza diesmal keine Rolle. Vitantonio Liuzzi verpasste als Zwölfter die Punkteränge um zwei Sekunden. Teamkollege Adrian Sutil konnte nach einem frühen Boxenstopp auch nicht mehr holen. Der Deutsche hatte sich mehr als Platz 16 erhofft. In Singapur wird das indische Team das letzte große Update der Saison im Gepäck haben.

Titel-Bild zur News: Adrian Sutil

Mit neuen Teilen will Forcer India in Singapur wieder Punkte sammeln

Bis dahin werden die Probleme mit dem Motor und die Daten über den F-Schacht genau analysiert. Im Qualifying in Monza schlug der Defektteufel bei Liuzzi zu. Das Mercedes-Aggregat verlor in in Q1 an Leistung und der Italiener musste das Auto an der Box abstellen. "Wir haben schon im dritten Freien Training bemerkt, dass etwas am Motor nicht stimmt", so Teammanager Andy Stevenson. "Wir haben es aber nicht als mechanischen Defekt angesehen. Zuerst dachten wir, es hing mit der Elektronik zusammen. Also haben wir alle Boxen und Kabel getauscht. Wir haben uns nicht um eine Strafversetzung gekümmert, denn wir haben noch genug Motoren in unserem Kontingent. Es gab also keinen Grund den Motor nicht zu wechseln."#w1#

Vom technischen Standpunkt aus hat Force India auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke mit dem F-Schacht und dem auspuffangeströmten Diffusor experimentiert. "Es war knifflig. Jeder hatte die gleichen Probleme. Wir haben den F-Schacht am Freitag probiert. Auf dieser Strecke war es sehr schwierig festzustellen, ob er ein Vorteil ist, oder nicht", erklärt Stevenson. "Teams mit größeren Ressourcen hatten auch damit zu kämpfen. Schließlich haben wir uns für den konventionellen Weg entschieden und sind ohne F-Schacht gefahren. Es war eine Entscheidung des gesamten Teams."

Bei den Rennen in Monza und davor in Spa-Francorchamps ist dem Teammanager ein Detail aufgefallen: "Lewis Hamilton hat niemanden versucht von der Strecke zu drängen, ihm ist einfach der Platz ausgegangen. Rubens Barrichello hat schon in Spa erlebt, dass man nicht mit dem Heckbereich eines Ferrari kollidieren darf. Ich weiß nicht was sie mit ihrer Radaufhängung gemacht haben, aber sie ist unglaublich stark. Wahrscheinlich mussten sie durch den angeströmten Diffusor alles stärker bauen. Es ist aber eine Warnung an alle, dass man sich nicht mit dem Heck von Ferrari anlegen darf."

Das nächste Rennen findet in den Straßen von Singapur statt. Die Streckencharakteristik unterscheidet sich total von der in Monza. "Wir haben dort einige neue Teile. Es ist wahrscheinlich der letzte Schwung an großen Updates für das diesjährige Auto. Wir müssen unsere Anstrengungen auf 2011 legen, sonst haben wir beim Saisonauftakt Probleme. Wir werden einige Leute extra nach Singapur einfliegen, die alles zusammenbauen, denn die Autos sind schon früh auf die Reise geschickt worden. Es ist alles etwas hektisch."

Das Nachtrennen in Singapur wurde in der Vergangenheit anders angegangen, als ein normales Rennwochenende. Bei Force India wird es ebenfalls leichte Veränderungen geben. "So wie wir es machen passt es zum Team. Es gibt viele Diskussionen wie man das am besten angeht. Wir kommen dort am Abend an. Andere Teams lassen ihre Leute die ganze Nacht lang wach sein. Das hört sich für mich verrückt an, denn warum geht man nicht schlafen wenn man müde ist?", fragt sich Stevenson.

"Wir kommen am Montag an und werden Montag, Dienstag und Mittwoch nach der Singapur-Zeit arbeiten. Das hilft gegen den Jetlag. Ab Donnerstag passt sich der Zeitplan dann dem der FIA an. Es ist alles zwei Stunden später. Am Freitag kommen wir vor dem Nachmittag nicht zur Arbeit. Es gibt also genug Zeit, sich wieder an die europäische Zeit anzupassen, nach der wir dann arbeiten."