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Flexible Frontflügel: FIA verschärft Kontrollen mit Videokameras in Belgien
Der Automobilweltverband FIA wird sich die Frontflügel der Formel-1-Teams in Belgien genauer anschauen: Kommt schon bald eine Regeländerung?
(Motorsport-Total.com) - Ausgewählte Formel-1-Teams müssen beim Training zum Großen Preis von Belgien neue Videokameras einbauen. Dies ist Teil einer FIA-Untersuchung von Tricks mit flexiblen Flügeln. Die zunehmende Verwendung von flexiblen Frontflügeln durch die Teams, um die Balance ihrer Autos zu verbessern, ist in den letzten Wochen ins Rampenlicht gerückt, wobei einige Teams in Frage stellen, wie weit die Rivalen gehen.
© Giorgio Piola
Der Mercedes-Frontflügel in der Boxengasse von Ungarn Zoom
Bisher hatte sich die FIA damit zufrieden gegeben, dass das Verhalten der Frontflügel den Vorschriften entsprach, und war der Meinung, dass die aktuellen statischen Tests, die sie durchführt, ausreichen, um zu kontrollieren, was vor sich geht.
Anfang dieser Woche hat die FIA die Teams jedoch darüber informiert, dass sie Maßnahmen ergreifen wird, um ein besseres Verständnis der Situation zu erlangen - mit neuen Analysen, die nächste Woche beim Großen Preis von Belgien durchgeführt werden sollen.
FIA erklärt: Dort sind die Kameras platziert
In einer technischen Anweisung, die der FIA-Direktor für Einsitzerfahrzeuge, Nikolas Tombazis, an alle Teilnehmer verschickt hat, wurde mitgeteilt, dass der Automobilweltverband die Freitagstrainings in Spa-Francorchamps nutzen wird, um detaillierte Videoaufnahmen zu machen, die zeigen, wie sich einige Frontflügel verhalten.
In der Mitteilung sagt Tombazis, dass "ausgewählte Teams ihre Autos mit zusätzlichen drahtlosen Aufnahmekameras ausstatten müssen". Der Standort dieser Kameras wurde von der FIA festgelegt und wird "auf die nach innen gerichteten, nominell vertikalen Flächen gerichtet sein, um die Verschiebung und Drehung der Zielpunkte zu verfolgen".
In der Direktive wird weiter spezifiziert, wo diese Punkte - die einen Durchmesser von 20 Millimeter haben, einfarbig sein und sich von der Karosserie abheben müssen - positioniert werden sollen. Eine Reihe von Punkten wird auf der Innenseite der Endplatte platziert, um eine eventuelle Drehung des Frontflügels selbst zu kontrollieren.
Weitere Punkte werden an den Rändern der Flaps - sowohl an der Endplatte als auch an der Nase - angebracht, um die Flexibilität dieser Elemente zu überprüfen. Die Tests finden am ersten Renntag in Spa-Francorchamps statt, wobei die Autos für das dritte Training und die anschließenden Rennsitzungen wieder an ihre traditionelle Position der Kameras zurückkehren.
Wie die FIA Taktikspielchen der Teams verhindern will
Die von den Teams gesammelten Informationen werden es der FIA ermöglichen, besser zu verstehen, wie sich die Frontflügel ausgewählter Teams verhalten und ob Änderungen am Reglement vorgenommen werden müssen oder nicht.
Um sicherzustellen, dass die Teams die Kontrollen nicht umgehen, indem sie bei eingeschalteten Kameras bestimmte Flügel fahren, hat die FIA vorgeschrieben, dass die Kameras bei mehr als 50 Prozent der gezeiteten Runden einer Sitzung angebracht sein müssen, es sei denn, es liegen Umstände höherer Gewalt vor, die dies verhindern, wie etwa ein Unfall oder eine verkürzte Sitzung.
Die Verwendung von flexiblen Flügeln in der Formel 1 ist seit langem eine Grauzone, da aerodynamische Teile bei den Kräften, die bei hohen Geschwindigkeiten auftreten, nicht völlig starr sein können. Die FIA hat im Laufe der Jahre die statischen Tests, bei denen die Flügel in den Boxen belastet werden, verschärft, um zu prüfen, ob die Teams nicht zu flexible Komponenten verwenden und damit zu weit gehen.
Mercedes vor allem dank flexiblem Frontflügel stark?
Da ein flexibler Frontflügel besonders nützlich ist, um den Teams zu helfen, die neue Generation von Ground-Effect-Autos besser auszubalancieren, machen die Teams zunehmend Gebrauch von diesen Konstruktionen.
Mercedes gab offen zu, dass ein gewisses Maß an Flexibilität beim neuen Frontflügel, der erstmals beim Großen Preis von Monaco zum Einsatz kam, der Fahrzeugbalance zugute kommt - und zwar im Rahmen des Reglements.
Der technische Direktor des Teams, James Allison, sagte nach der Einführung des neuen Flügels: "Ich denke, wir alle versuchen sicherzustellen, dass wir den Flexibilitätstest der FIA bestehen. Die FIA hat uns Lasten auferlegt, und wir dürfen uns nur um einen bestimmten Betrag bewegen. Aber wenn man das schafft und wenn sich der Flügel nur so verbiegt, wie sich ein Ding verbiegt, wenn es belastet wird, dann gibt es kein Drama mit dem Dachverband."
Die FIA geht zwar nicht davon aus, dass im Moment überarbeitete Belastungstests nötig sind, doch wenn die Analyse der Frontflügel aus Belgien zeigt, dass die Teams die Grenzen des Erlaubten überschreiten, könnte die Tür für eine Änderung der Regeln offen sein.
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