Flexible Flügel: MF1 Racing bestreitet Absicht
MF1 Racing wurde in Hockenheim wegen flexibler Flügel disqualifiziert, das Team bestreitet jedoch, sich damit absichtlich Vorteile verschafft zu haben
(Motorsport-Total.com) - Nachdem es zu Saisonbeginn speziell um Ferrari und später um das BMW Sauber F1 Team wegen angeblich flexibler Flügel hitzige Diskussionen gegeben hatte, kam es in Hockenheim eben deswegen zur ersten Disqualifikation in diesem Jahr. Betroffen war aber keines der Topteams, sondern mit MF1 Racing ein Nachzüglerrennstall.

© MF1 Racing
Key will aus der Disqualifikation von Hockenheim keine große Sache machen
Inzwischen hat sich herausgestellt, dass die Boliden von Christijan Albers und Tiago Monteiro keineswegs absichtlich so konzipiert wurden, sondern dass vielmehr eine Strukturschwäche der fraglichen unteren Heckflügelplatte zu der Disqualifikation geführt hat. MF1 Racing hat dies zur Kenntnis genommen und wird keinen Protest einlegen. Gekommen sei es zu der Affäre nur, weil die Heckflügel schon seit längerer Zeit im Einsatz waren, was eine Materialermüdung heraufbeschwörte.#w1#
"Diese Teile", erklärte MF1-Racing-Technikchef James Key gegenüber 'SpeedTV.com', "werden so leicht wie möglich gebaut, weil man hinten so wenig Überhanggewicht wie möglich möchte. Mit neueren Teilen wäre alles okay gewesen. Jetzt müssen wir halt steifere Teile für Ungarn produzieren und sicherstellen, dass wir nicht aus den Punkten fallen, falls das Thema von den Kommissaren wieder aufgegriffen werden sollte. Die Änderungen haben aber keine Auswirkungen auf die Performance."
Die Beanstandungen seien "nicht überraschend" gekommen, weil die Heckflügel eben schon seit längerer Zeit verwendet wurden. Key bestreitet aber jedwede Absicht, gezielt flexible aerodynamische Elemente einzusetzen: "Die gebogene Linie, die festgestellt wurde, ist auf einen Bruch im Kohlefasergewebe zurückzuführen, nicht auf ein kontinuierliches Verbiegen des Flügels", gab der Brite zu Protokoll.
Ziel sei es nun aber, einfach die notwendigen Änderungen durchzuführen, um ab Ungarn wieder voll angreifen zu können: "Wir wollen keine große Sache daraus machen, indem wir gegen die Entscheidung protestieren, schließlich waren wir ja weit außerhalb der Punkteränge. Die Komponente können wir einfach anpassen. Wir werden einfach einfließen lassen, was uns die Kommissare in Hockenheim gesagt haben", fügte Key abschließend an.

