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Flaggen-Affäre: Wie geht es jetzt weiter?
Michael Schumacher und Fernando Alonso wirkten heute bezüglich einer Strafe für die Flaggen-Affäre nur wenig beunruhigt
(Motorsport-Total.com/sid) - Mit einer fahrerischen Glanzleistung hat Michael Schumacher die Antwort auf Vorwürfe von FIA-Boss Max Mosley gegeben. In 1:20.628 Minuten raste er am Freitag im ersten Qualifikationstraining zum Großen Preis von San Marino in Imola überlegen zur Bestzeit.

© xpb.cc
Michael Schumacher verteidigte seinen gefährlichen Ausrutscher unter Gelb
Auf einen verbalen Konter in Richtung Mosley, der tags zuvor angedeutet hatte, dass Schumacher und der aktuelle WM-Dritte Fernando Alonso möglicherweise Strafen durch den Automobil-Weltverband FIA fürchten müssen, weil sie beim Chaos-Rennen in Brasilien gelbe Flaggen ignoriert hätten, verzichtete der Champion allerdings: "Ich weiß nicht genau, was Max gesagt hat. Darauf antworte ich auch nicht", sagte der Ferrari-Star, als nach dem Training ein italienischer Journalist ihn um eine Reaktion auf die Anschuldigungen bat.
Mit welchen Konsequenzen die beiden Fahrer vielleicht rechnen müssen, könne er nicht sagen, hatte Mosley am Donnerstag mit dem Hinweis auf eine laufende Untersuchung noch erklärt. Bei Schumachers Ferrari-Team reagierte man ruhig und gelassen auf Mosleys Äußerungen und rechnet offenbar nicht mit einer Strafe.
"Als Michael Schumacher von der Strecke rutschte, während ein Kran ein Auto bergen sollte, gab es doppelte geschwenkte gelbe Flaggen. Das bedeutet: Sofort langsamer werden, bereit sein, anzuhalten. Normalerweise ist es undenkbar, dass man bei solchen Flaggensignalen von der Strecke rutscht. Wenn jemand aber rausfliegt, gefährdet er nicht nur sich selbst, sondern könnte auch einen Streckenposten töten", sagte Mosley. "Ich weiß nicht, warum Schumacher rausgerutscht ist. Ich bezweifle aber nicht, dass ihm Renndirektor Charlie Whiting in der Fahrerbesprechung am Freitag diese Frage stellen wird."
Schumacher selbst beschrieb in Imola den Abflug noch einmal aus seiner Sicht: "Ich war zu schnell, sonst wäre ich nicht rausgeflogen", gab der Ferrari-Pilot zu: "Aber es ist die Frage, wie schnell ist bei Aquaplaning zu schnell. Mein Problem war, dass ich neben der Linie war. Zehn bis 15 Prozent langsamer wäre immer noch zu schnell gewesen." Der fünfmalige Champion warf allerdings die Frage auf, "warum nicht vorher schon das Safety-Car draußen war, wenn an dieser Stelle so ein großer Kran steht."
Alonso, der in Sao Paulo trotz seines schweren Unfalls, der zum Abbruch führte, als Dritter gewertet wurde, soll zweimal während gelber Flaggen verbotenerweise überholt haben. Mosley: "Ich denke, die Kommissare wollten mit ihm darüber sprechen, aber er war nach seinem Unfall im Krankenhaus." Es gebe einen Bericht eines FIA-Beobachters über die Vorfälle. "Dieser Bericht wird ausgewertet und danach vielleicht gehandelt. Aber das ist noch ein laufender Prozess", meinte der FIA-Chef.
Ein rückwirkende Bestrafung von Alonso beispielsweise sei "unwahrscheinlich". "Es ist wahrscheinlicher, dass irgendetwas in der Zukunft passieren könnte", erklärte der Engländer. Das gelte auch für Schumacher. Der FIA-Strafenkatalog sieht bei Regelverstößen, die nicht direkt im Rennen geahndet wurden oder werden konnten, Sanktionen von Geldstrafen über den Abzug von zehn Startplätzen bis zu Punktabzügen oder Sperren vor.
Bezüglich anderer Piloten, die in Brasilien ebenfalls gegen Regularien verstoßen haben sollen, meinte Mosley: "Menschen können nur sehen, was sie sehen. Das ist wie beim Fußball. Manchmal erkennt man im Fernsehen etwas, das der Schiedsrichter nicht gesehen hat. Wenn Menschen arbeiten, wird es immer Fehler geben. Wir werden in Zukunft versuchen, es besser zu machen."

