• 30.05.2002 14:10

  • von Marcus Kollmann

Fisichella: Meine Motivation ist wieder zurückgekehrt

Der Italiener über seine wieder gefundene Motivation, die Hoffnungen die er für den Rest der Saison hegt und die Kritik an Sato

(Motorsport-Total.com) - Nachdem er in Österreich und zuletzt in Monaco als Fünfter ins Ziel kam, blickt Jordan-Pilot Giancarlo Fisichella wieder optimistischer in die Zukunft und rechnet sich für die ausstehenden Rennen durchaus noch einige Punkte aus.

Titel-Bild zur News: Giancarlo Fisichella

Fisichella ist nach den zuletzt geholten WM-Punkten wieder voll motiviert

Bei seiner Rückkehr ins Jordan-Team hatte der Italiener schnell feststellen müssen, dass er bei seiner Vertragsverlängerung mit Benetton-Renault etwas zu hoch gepokert hatte. Nachdem Jenson Button die Konkurrenzfähigkeit von Renault zu Saisonbeginn unter Beweis stellte, er selbst mit Jordan aber hinterherfuhr, nagten am Römer Zweifel bezüglich seiner damaligen Entscheidung. Die WM-Zähler kamen für "Fisico" jetzt genau zum richtigen Zeitpunkt, wie er jetzt dem britischen Magazin 'Autosport' gegenüber anvertraute: "Meine Motivation ist nun wieder vollkommen zurück", erklärte der 98-fache Grand Prix-Teilnehmer. Zugleich bestätigte er, dass die geholten Punkte ein Beweis für die Richtigkeit der von Eddie Jordan getroffenen Entscheidungen zur Verbesserung der Konkurrenzfähigkeit seien.

Auch wenn sich das Renault-Werksteam schlecht mit dem privat geführten Jordan-Rennstall vergleichen lässt, so hofft "Fisico", dass es ihm bei seinem Team ähnlich ergehen wird wie in der Saison 2001 bei Benetton-Renault. Da hatte der 29-Jährige nämlich zu Saisonbeginn ebenfalls kein Licht am Ende des Tunnels gesehen aber mit Rückkehr der Standfestigkeit und Verbesserung des Gesamtpaketes einige starke Vorstellungen in der Endphase der Saison gezeigt.

"Zu Beginn des Jahres bin ich meist von weit hinten in der Startaufstellung losgefahren, doch wenn es uns gelingt uns diesbezüglich noch etwas zu verbessern, dann werden auch folglich bessere Endergebnisse herausspringen", ist der begeisterte Hobby-Fußballer für die restliche Saison optimistisch.

Angesprochen auf seinen Teamkollegen Takuma Sato, der ihm beim Großen Preis von Malaysia ins Heck gefahren und damit seiner Chancen auf Punkte beraubt hatte, ergriff auch Fisichella Partei für den Japaner und stellte sich genauso wie Teamchef Eddie Jordan es in den letzten Tagen getan hatte hinter Sato. "Ich denke, dass die fehlende Erfahrung eine Menge ausmacht", sieht der Italiener in der mangelnden Fahrpraxis Satos in der Formel 1 den Hauptgrund für dessen häufig sehr spektakuläre Manöver auf der Strecke die noch zu oft mit einem Crash enden. Fisichella findet es allerdings verfrüht seinen Stallgefährten deshalb schon vorzeitig abzuschreiben und kann die Kritik, wonach Sato einfach noch nicht reif für die Königsklasse sei, nicht recht verstehen. Aus eigener Erfahrung weiß er nämlich, "dass es manchmal sehr schwer sein kann in der Formel 1 zu sein".