• 27.05.2002 15:15

  • von Fabian Hust

Crashpilot-Sato: "Meine Zeit wird definitiv kommen"

Nach einem weiteren Wochenende zum Abhaken hat Formel-1-Neuling Takuma Sato noch lange nicht das Handtuch geworfen

(Motorsport-Total.com) - Takuma Sato ist in diesem Jahr der Crash-Pilot der Formel 1. Von Eddie Jordan verpflichtet, um Motorenpartner Honda auf seine Seite zu beschwören, hat der Japaner in diesem Jahr mit zahlreichen Crashs dem Teamchef viele Nerven und Geld gekostet. Heftigen Abflügen bei den Wintertests folgte ein Totalschaden in Australien, der Abschuss des eigenen Teamkollegen in Malaysia und der zugegebenermaßen unverschuldete Totalschaden von Österreich, als ihn Nick Heidfeld von der Strecke räumte.

Titel-Bild zur News: Takuma Sato

Takuma Sato wurde der Tunnel von Monaco zum Verhängnis

In Monaco landete Takuma Sato zu Beginn des 4. Freien Trainings in der 'Sainte-Dévote' in den Leitplanken und beschädigte sich dabei die Frontpartie des Autos. Schon in der Woche zuvor bei seinem Auftritt beim historischen Grand Prix war der Japaner im Training mit seinem Lotus 49B in die Streckenbegrenzung gekracht, was die Teilnahme am eigentlichen Rennen verhinderte und den Besitzer des Autos Jahrgang 1968 wenig freute.

Das Wort "Teamorder" war auch in Monaco wieder ein Thema - zumindest bei Jordan-Honda, wo eine Anweisung des Teams zu einem bizarren Ereignis führte. Von seiner Mannschaft aufgefordert, Teamkollege Giancarlo Fisichella vorbei zu lassen, fuhr Takuma Sato ausgerechnet im unübersichtlichen und schnellen Tunnelabschnitt auf die Seite, kam dabei auf Schmutz und krachte mit weit über 200 km/h in die Leitplanken.

"Ich wollte keine Plätze verlieren und dachte, dass am Ausgang des Tunnels der beste Platz ist, da man hier so hart bremsen muss, aber als ich zur Seite ging, war da so viel Schmutz und Reifenabrieb. Ich verlor plötzlich die ganze Haftung und berührte die Leitplanken. Ich rutschte rückwärts auf die Schikane zu, auf gleicher Höhe wie Giancarlo und ich betete nur, dass ich ihn nicht berühren würde. Zum Glück passierte das nicht, für mich war das Rennen jedoch gelaufen."

Dass ein Fahrer ausgerechnet im Tunnel in der schnellen Rechtskurve von der Ideallinie wegfährt zeugt von zu wenig Erfahrung, doch Takuma Sato ist sich sicher, dass er in der Formel 1 noch Erfolge feiern wird: "Ich möchte Giancarlo gratulieren", lobt der 25-jährige Japaner den fünften Platz des Italieners. "Es ist großartig, aber auf der anderen Seite hätte auch ich punkten können. Ich bin enttäuscht aber auch gleichzeitig glücklich, denn zu Beginn des Rennens lag ich für 15 Runden hinter Giancarlo und fuhr die gleichen Zeiten und er ist in Monaco fantastisch. Meine Zeit wird definitiv kommen ? es ist im Moment hart, aber ich werde nicht aufgeben."