• 15.06.2009 16:19

  • von Marco Helgert

FIA wundert sich über Herstellervereinigung ACEA

Auch der europäische Verband der Automobilhersteller (ACEA) übte unlängst Kritik an der FIA - diese wehrt sich: Einsparungen im Sinne der Hersteller

(Motorsport-Total.com) - Die Richtung, aus der am Ende vergangener Woche die Kritik auf die FIA einhagelte, war etwas ungewöhnlich. Der europäische Verband der Automobilhersteller (ACEA) richtete sich nach einem Treffen an die FIA. Die Führung der Formel 1 dürfe so nicht weitergehen. Die FIA ließ das Wochenende verstreichen, ehe man auf diesen Seitenhieb einging.

Titel-Bild zur News: FIA-Flagge

Die FIA ließ den ACEA-Angriff erst wirken und schoss dann erst zurück

In einer Pressemitteilung ließ man ausrichten, dass man es nicht nachvollziehen kann, dass die ACEA gerade in der momentan schwierigen Zeit gegen die Kostensenkung in der Formel 1 blocke. Die ACEA selbst beschreibe die Krise für ihre Mitglieder als "verheerend".#w1#

Die FIA wolle eben gerade, dass die Teilnahme in der Formel 1 günstiger wird, "während gleichzeitig die sportlichen, technischen und Marketing-Vorteile erhalten bleiben", heißt es im Schreiben. "Wenn die Kosten in der Formel 1 gesenkt werden, könnten die Mitglieder der ACEA die Sparpläne im Hauptgeschäft durchziehen." Damit könne man auch vermeiden, dass Teilhaber oder Steuerzahler Geld zuschießen müssen.

"Die möglichen Einsparungen sind dabei nicht geringfügig", heißt es weiter. "Wenn man die Kosten der fünf Herstellerteams von den von Ferrari genannten 400 bis 500 Millionen Euro auf ein Niveau von 200 Millionen senken würde, wäre das eine jährliche Einsparung von einer bis zu eineinhalb Milliarden Euro, die dann zurück in das Kerngeschäft fließen können."

"Auch wenn Ferrari trotz des Kostenreduktionsprogramms 200 Millionen Euro im Jahr ausgeben könnte, so werden andere in der Lage sein, mit knapp einem Drittel davon erfolgreich anzutreten", ließt sich die Mitteilung weiter. Eines wollte die FIA dann auch noch festgehalten wissen: "Die FIA weiß, dass Porsche den Formel-1-Entschluss der ACEA nicht unterstützt und das sie das ACEA-Büro angewiesen haben, dies bei Presseanfragen auch klarzustellen."

Einem Treffen mit Verantwortlichen der ACEA steht die FIA offen gegenüber, "um über die Grundsätze der FIA zu diskutieren und - wenn möglich - gemeinsame Ziele zu entwickeln."