FIA weist Fahrer-Kritik zurück: Sie kommen nicht zu Meetings

Die Formel-1-Fahrer fordern Reformen, doch Rennleiter Charlie Whiting erklärt, dass die Piloten Gesprächsangebote bisher kaum genutzt hätten

(Motorsport-Total.com) - Die Formel-1-Fahrer pochen auf mehr Mitspracherecht, doch wie ernst ist diese Forderung zu nehmen? Fragt man FIA-Rennleiter Charlie Whiting, dann war das Interesse der Piloten, an der Gestaltung des Sports mitzuwirken, bisher mehr als überschaubar. Regelmäßig seien die Fahrer zu Meetings eingeladen worden, doch erschienen sei kaum jemand.

Titel-Bild zur News: Charlie Whiting

Charlie Whiting beklagt das Desinteresse vieler Formel-1-Fahrer Zoom

"Zu den Treffen der Technischen und Sportlichen Arbeitsgruppe sind die Fahrer immer eingeladen. Das wird allerdings kaum wahrgenommen", sagte Whiting am Rande des Grand Prix von Australien. "Auch in der Rennstrecken-Kommission der FIA gibt es einen Sitz für einen Formel-1-Fahrer, aber auch da ist die Beteiligung nicht so hoch, wie man denken möchte", sagt der Rennleiter und fügt ein Beispiel an.

"In Barcelona gab es ein Treffen, zu dem einige Fahrer erschienen sind. Lewis (Hamilton; Anm. d. Red.) war eingeladen, ist aber nicht gekommen", so Whiting. Am Rande des Australien-Grand-Prix hatten sich einige Fahrer beklagt, ihre Bedenken über den neuen Qualifying-Mouds seien in den Wind geschlagen worden.

Diese Kritik weist Whiting hingegen zurück: "Sie bekommen reichlich Gelegenheit, ihre Meinung zu äußern", sagt der Rennleiter, und betont, dass die Tür zu seinem Büro während der Rennwochenenden jederzeit für die Fahrer offen stünde.

Aus diesem Grund glaubt Whiting auch nicht, dass den Piloten mehr Mitspracherechte zugestanden werden sollten. "Ich denke nicht, dass sie mehr brauchen, es passt so. Sie haben viele, viele Gelegenheiten, um mit uns über die Regeln zu sprechen", sagt er. "Selbst in der Formel-1-Kommission können sie ihren Teamchef bitten, dort ihre Punkte vorzutragen, und dort sind alle Teams vertreten."


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Am Mittwoch hatten die Fahrer ihren Forderungen mit einem offenen Brief Nachdruck verliehen, in dem sie Reformen forderten. Der Vorsitzende der Fahrervereinigung GPDA, Alexander Wurz, hatte jedoch erklärt, dass diese Aktion von langer Hand geplant und keine Reaktion auf die Ereignisse in Melbourne gewesen sei.