• 08.07.2022 15:32

  • von Stefan Ehlen, Co-Autor: Jonathan Noble

FIA verschiebt Bouncing-Maßnahmen auf nach der Sommerpause

Warum die FIA ihre geplanten Bouncing-Maßnahmen um einige Wochen nach hinten verschiebt und was in der Formel 1 bis dahin in Sachen Porpoising passiert

(Motorsport-Total.com) - Der Automobil-Weltverband (FIA) macht einen Rückzieher: Nach einem Gipfeltreffen der Verantwortlichen von Formel 1, FIA und Rennteams vor dem Österreich-Grand-Prix in Spielberg hat man sich auf eine Verschiebung der geplanten Bouncing-Maßnahmen bis nach der Sommerpause verständigt.

Titel-Bild zur News: Der Mercedes W13 von Lewis Hamilton schlägt Funken beim Formel-1-Rennen 2022 in Imola

Der Mercedes W13 von Lewis Hamilton schlägt Funken beim Formel-1-Rennen 2022 in Imola Zoom

Das bestätigt der Weltverband in einem kurzen Statement. Darin heißt es: "Wir haben uns mit den Teams ausgetauscht. Damit sie die notwendigen Updates [am Unterboden der Fahrzeuge] vornehmen können, was für eine faire Anwendung der [Maßnahmen] erforderlich ist, greift die neue Technische Richtlinie erst zum Belgien-Grand-Prix."

Das bedeutet aber nicht, dass die bereits angelaufenen Messungen eingestellt werden. Im Gegenteil: Der Weltverband betont in seinem Schreiben, man werde die Bouncing-Situation auch in den kommenden Rennen bis zur Sommerpause wie seit dem Kanada-Grand-Prix überwachen, um weitere Daten zu sammeln.

Was die Teams an den FIA-Maßnahmen stört

Ursprünglich hatte die FIA geplant, ihre angekündigten Maßnahmen bereits zum Frankreich-Grand-Prix 2022 in Le Castellet umsetzen zu wollen. Doch dieses Vorhaben war schon bei der Vorstellung der Rahmenbedingungen in Silverstone auf große Kritik seitens der Teams gestoßen, was das Gipfeltreffen in Spielberg nach sich zog.

Pikant an diesem Vorhaben ist auch, dass die FIA parallel dazu weitere Einschränkungen für die Unterböden der Fahrzeuge erlassen will, um etwaige Flexi-Bauweisen zu verhindern. Weil sich auch dagegen Widerstand regt, erfolgen bereits ab dem Frankreich-Grand-Prix strengere Belastungstests für die Unterböden.

Red-Bull-Teamchef Christian Horner hatte schon in Silverstone sein Missfallen zum Ausdruck gebracht. Er habe den Eindruck, eine neue Technische Richtlinie sei für die Bekämpfung des Bouncings "nicht erforderlich".


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Außerdem sagte Horner: "Wir sollten mittels Technischen Richtlinien keine Regeländerungen vornehmen. Dafür haben wir Gremien und entsprechende Prozesse."

Was nun also erst ab Spa passiert: Die FIA misst, wie groß die senkrechten Ausschläge der Fahrzeuge beim Porpoising oder Bouncing sind. Überschreiten diese Ausschläge einen bestimmten Kennwert, ist das betreffende Team zum Ändern seiner Abstimmung gezwungen. Kann das Team seine Abstimmung aber nicht ausreichend anpassen, um unter dem vorgegebenen Limit zu bleiben, droht ein Ausschluss aus der Veranstaltung.

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