Aston Martin will Lehren aus FIA-Richtlinie zum "Porpoising" ziehen

Aston-Martin-Teamchef Mike Krack gibt zu, dass die "Porpoising"-Richtlinie der FIA ihn in einem Punkt überrascht hat - Welche Schlüsse er daraus ziehen will

(Motorsport-Total.com) - Die technische Richtlinie, die die FIA kürzlich zum Thema "Porpoising" herausgegeben hat, bleibt ein Zankapfel, hat einige Teams aber auch zum Nachdenken gebracht. Denn darin wird angedeutet, dass einige Herausforderer die erlaubten Verbiegungsgrenzen ausgenutzt haben könnten, um sich Vorteile zu verschaffen.

Titel-Bild zur News: Mike Krack

Mike Krack sieht angesichts der Richtlinie neues, verstecktes Potenzial Zoom

Nicht umsonst hat die FIA angekündigt, die Steifigkeit der Planken und die Abnutzung der Skids am Unterboden schärfer kontrollieren zu wollen. Mike Krack, Teamchef bei Aston Martin, zeigte sich überrascht davon, dass die Teams die Flexibilität des Bodens ausnutzen könnten, um das "Porpoising" zu kontrollieren.

"Wir müssen das klären", sagt er. "Denn das ist etwas, das wir auch intern sehr viel diskutiert haben. Was erlauben die Regeln dort? Ich weiß nicht, wer in der Presse überrascht war, Toto?" Der Mercedes-Teamchef hatte von einem "Schocker" gesprochen.

"Wir müssen herausfinden, was da vor sich geht", sagt Krack weiter und räumt ein, dass die Neuigkeiten Aston einen Hinweis darauf geben, wie man die Performance steigern und gleichzeitig das "Porpoising" kontrollieren kann. Bisher hatte man sich vor allem darauf konzentriert hatte, die Fahrhöhe zu erhöhen.

Krack: Sicherheit muss an erster Stelle stehen

Gemeinsam mit Technikchef Andrew Green müsse man nun überprüfen, "ob wir alles ausschöpfen, was wir können", so Krack. Die in der technischen Richtlinie vorgeschlagenen Regeländerungen für 2023 werde man zum Wohle der Sicherheit aber unterstützen.

"Sicherheit steht an erster Stelle, und wir müssen die FIA dabei unterstützen, die Autos sicher zu machen", betont der Teamchef. "Sie sagen, dass die ganze Sache eine Frage der Sicherheit ist. Das persönliche Interesse kommt da erst an zweiter Stelle."

"Je weniger Änderungen es gibt, desto näher sind die Autos theoretisch beieinander. Und ein Wechsel ist sehr teuer. Unter diesem Gesichtspunkt wollen wir nicht so viele Änderungen oder so wenige Änderungen wie möglich. Andererseits müssen wir die FIA unterstützen, indem wir für Sicherheit sorgen."

Entsprechende Vorschläge und Anregungen seitens der Teams seien bereits eingebracht worden. "Es gibt ein technisches Beratungskomitee, das über verschiedene Änderungen gesprochen hat, die man vornehmen kann. Wir haben uns dazu geäußert. Es gab eine Liste mit Vorschlägen", erklärt Krack das Procedere.


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Erschleichen sich Teams hintenrum Vorteile?

Haas-Teamchef Günther Steiner deutete in Silverstone an, dass einige Teams bereits an Änderungen gearbeitet hätten, die nun von der FIA übernommen werden könnten, was diesen Teams bei der Vorbereitung auf 2023 einen Vorteil verschaffen würde.

"Es wäre reine Spekulation, wenn ich Ihnen darauf eine Antwort geben würde", sagt Krack. "Ich denke, die FIA hat alle Teams gebeten, das Thema zu unterstützen und daran mitzuarbeiten. Man kann Vorschläge machen und CFD-Analysen durchführen, weil man für 2023 CFD-Arbeiten für das Reglement machen darf."

"Unter diesem Gesichtspunkt steht es jedem frei, das zu tun", betont der Aston-Martin-Teamchef und widerspricht Steiners Kritik: "Wenn die Teams das getan haben und die Regeln in diese Richtung gehen, dann haben sie bessere Arbeit geleistet als andere."

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