FIA sorgt für ein unabhängiges Berufungsgericht

Mit einer Umstrukturierung ihres Berufungsgerichts hat die FIA einen weiteren Schritt in Richtung der Herstellervereinigung 'GPMA' gemacht

(Motorsport-Total.com) - Neben den allseits bekannten Hauptstreitpunkten im Zwist zwischen der FIA und den in der Formel 1 engagierten Automobilherstellern gibt es einen Aspekt, der zwar in den Medien nicht so präsent, aber dennoch von großer Bedeutung ist: die Unabhängigkeit des Berufungsgerichts der FIA.

Max Mosley ist sichtlich bemüht darum, die Hersteller wieder für sich zu gewinnen

Dabei handelt es sich um jenes Gremium, welches immer dann in Erscheinung tritt, wenn ein Team gegen eine Entscheidung der FIA protestiert. Jüngstes Beispiel: der BAR-Honda-Tankskandal von Imola. Immer wieder hat die Herstellervereinigung 'GPMA' Bedenken hinsichtlich der Unabhängigkeit des Berufungsgerichts geäußert, weil viele Insider der Meinung sind, dass die Richter bisher nicht mehr als ein verlängerter Arm von FIA-Präsident Max Mosley waren.#w1#

Also hat die FIA ein Zeichen gesetzt, personelle Veränderungen eingeleitet und die Mitgliederanzahl des Berufungsgerichts von 15 auf 18 erhöht. Außerdem sollen die Schlüsselpositionen nicht mehr von der FIA vergeben, sondern in einer demokratischen Abstimmung festgelegt werden. Darüber hinaus wurden alle juristischen Hürden aus dem Weg geräumt, die es betroffenen Teams bisher unmöglich gemacht haben, Entscheidungen des Berufungsgerichts vor einem ordentlichen Gericht anzufechten.

Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, dass das Berufungsgericht von nun an einmal im Jahr - erstmals übrigens schon am kommenden Freitag in Monaco - einen Kongress mit allen Mitgliedern abhalten will. Laut FIA ist damit sichergestellt, dass das Gremium "unabhängig, transparent, fair und effizient" bleibt, ebenso wie "ein Beispiel für moderne Regulierung im Sport", so ein Statement des Automobilweltverbandes.