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Scuderia Toro Rosso muss ein eigenes Auto bauen
Bei den Tests fuhr die Scuderia Toro Rosso zuletzt mit einem RB1-Chassis, für 2006 muss aber ein eigenes Auto entwickelt werden
(Motorsport-Total.com) - Bei den ersten Wintertests vergangene Woche in Barcelona fuhren die Piloten der Scuderia Toro Rosso mit RB1-Chassis' von Red Bull Racing, doch die Grands Prix der Saison 2006 muss das ehemalige Minardi-Team mit einem eigenen Auto bestreiten. Dieses wird in der Fabrik im italienischen Faenza gerade entwickelt.

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Den RB1 darf die Scuderia Toro Rosso nur bei Tests einsetzen, nicht bei den Rennen
Chefkonstrukteur ist und bleibt vorerst Minardi-Urgestein Gabriele Tredozi, wobei davon auszugehen ist, dass hinter den Kulissen im erlaubten Rahmen ein Informationsaustausch zwischen den beiden Red-Bull-Rennställen stattfindet. Günther Steiner, einer der wichtigsten Techniker von Red Bull Racing, bestätigte gegenüber der 'Gazzetta dello Sport' jedenfalls, dass die Scuderia Toro Rosso nicht auf den RB1 aus der vergangenen Saison setzt: "Das Auto, das in Bahrain debütieren wird, entsteht komplett in Faenza."#w1#
Ziel ist ungeachtet dessen, "so viele Punkte wie möglich" zu sammeln, wie Fahrer Vitantonio Liuzzi klarstellte: "Ich denke, dass wir gerade zu Beginn unter die besten Acht fahren können, wenn wir uns auf die Zuverlässigkeit unseres V10-Motors verlassen können, der ja schon eine Saison lang im Einsatz war", so der Italiener. "Ich kenne die Jungs in Faenza, weil ich für sie manchmal Doppelsitzer gefahren bin. Das Team ist sehr motiviert - und sie haben mit der Formel 1 eine Rechnung offen, die sie jetzt begleichen wollen, spätestens dann 2007."

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Liuzzi rechnet sich gerade in den ersten Rennen Chancen auf Punkte aus Zoom
Technikchef Tredozi träumt indes sogar von Höherem: "Wir haben im Rahmen unserer Möglichkeiten immer unser Bestes gegeben, daher bin ich mit unserer Vergangenheit auch zufrieden. Ich kann aber nicht abstreiten, dass ich seit 20 Jahren darauf hoffe, einmal einen unserer Fahrer auf dem Podium zu sehen. Daran denke ich jeden Morgen, wenn ich mich beim Rasieren in den Spiegel schaue", gab er zu Protokoll.
"Wir brauchen mehr Zeit, denn in der Formel 1 kann man nicht von einem Tag auf den anderen konkurrenzfähig werden, aber das ist jetzt einmal ein Wendepunkt. Früher mussten wir Wunder vollbringen, um das Auto rechtzeitig fertig zu bekommen, und das Ziel war, die Saison zu Ende zu fahren, aber jetzt haben wir Stabilität, sodass wir ruhiger arbeiten können. Es liegt jetzt an uns, unter den neuen Eigentümern das Maximum aus den Möglichkeiten herauszuholen", so Tredozi.
Die Fahrerbesetzung hat die Scuderia Toro Rosso übrigens gestern offiziell bekannt gegeben: Erwartungsgemäß wird Scott Speed neben Liuzzi die Rennen bestreiten, während man sich nun doch entschlossen hat, an den Freitagen für Neel Jani auch ein drittes Auto einzusetzen. Mit einem Durchschnittsalter von 23 Jahren ist die Truppe damit die jüngste des Formel-1-Starterfeldes.

