• 20.05.2025 13:47

  • von Ronald Vording, Übersetzung: Andre Wiegold

FIA-Direktiven vor Imola: Einfluss auf die Kräfteverhältnisse in der Formel 1?

Die FIA hat vor dem Formel-1-Rennen in Imola noch einmal am technischen Reglement geschraubt - Doch hatte das wirklich einen Einfluss auf das Ergebnis?

(Motorsport-Total.com) - Kurz vor dem Formel-1-Rennen in Imola hat der Automobil-Weltverband FIA zwei technische Direktiven veröffentlicht, die für einige Diskussionen im Fahrerlager sorgten. Doch hatten diese Klarstellungen tatsächlich Auswirkungen auf das Kräfteverhältnis?

Titel-Bild zur News: Max Verstappen (Red Bull RB21) vor Oscar Piastri (McLaren MCL39) beim Formel-1-Rennen in Imola 2025

Die FIA stellte vor Imola die Regeln deutlicher zur Verfügung Zoom

Wie Motorsport.com berichtet, handelte es sich dabei nicht um Regeländerungen, sondern um technische Klarstellungen - also Interpretationshilfen, wie bestehende Regeln zu verstehen und umzusetzen sind.

Skid-Blocks und Reifenmanagement im Fokus

Die erste Direktive betraf die Materialien rund um die Skid-Blocks sowie deren Befestigung. In der aktuellen Ground-Effect-Ära ist die Fahrzeughöhe entscheidend für die Performance. Teams versuchen, die Autos so tief wie möglich abzustimmen, ohne dabei die vorgeschriebenen Verschleißgrenzen am Unterboden zu überschreiten.

Die zweite Direktive bezog sich auf Methoden zur Kühlung der Reifen. Die FIA stellte auf Anfrage eines Teams klar, welche Vorgehensweisen erlaubt sind und welche nicht.

Red Bull richtet Blick auf McLaren

Im Vorfeld hatte Red Bull insbesondere McLaren ins Visier genommen. Max Verstappen sagte beim Rennen in Miami gegenüber niederländischen Medien: "Wenn man sich anschaut, was McLaren mit den Hinterreifen macht, dann machen wir alle etwas falsch." Teamchef Christian Horner zeigte sich in Imola eher überrascht von McLarens fehlender Stärke.

Red Bulls Technikchef Pierre Wache erklärte, das Update-Paket des Top-Teams sei gar nicht so groß gewesen, wie es ausgesehen habe, vielmehr sei McLaren in Imola hinter den Erwartungen zurückgeblieben.

Doch bei McLaren gibt man sich gelassen. Teamchef Andrea Stella erklärte bereits am Freitag in der Pressekonferenz: "Ich hoffe, dass es in Zukunft mehr solcher Geschichten gibt - das bedeutet, dass sich unsere Konkurrenten auf die falschen Dinge konzentrieren. Das hilft uns nur." Das Team betont, dass sich an ihrem Ansatz nichts geändert habe - auch die FIA bestätigte, dass Oscar Piastris Auto nach dem Rennen in Miami regelkonform war.

Red Bull: Imola kein Maßstab?

Auch Verstappen selbst trat nach dem Sieg in Imola auf die Euphoriebremse. Seiner Meinung nach war die starke Performance in erster Linie dem Streckenlayout geschuldet: "Ich denke, das ist sehr streckenspezifisch. Immer wenn wir richtig konkurrenzfähig waren, handelte es sich um Highspeed-Kurse mit schnellen Kurven." Zwar habe das neue Update gut funktioniert, doch Monaco sei ein völlig anderer Fall.


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Tatsächlich passt die Analyse zum bisherigen Saisonverlauf: In Suzuka und Dschidda - ebenfalls Strecken mit vielen schnellen Kurven - war Red Bull sehr stark. In Bahrain und Miami hingegen, mit mehr langsamen Kurven, tat sich das Team schwerer. Monaco wird aufgrund seiner speziellen Charakteristik kein wirklicher Gradmesser sein - dafür aber das kommende Rennen in Barcelona. Dort greift die FIA auch härter gegen flexible Flügel durch, insbesondere an der Front.

Der Große Preis von Spanien könnte also nicht nur aus sportlicher Sicht, sondern auch im Hinblick auf die technische Entwicklung ein spannender Prüfstein für alle Teams werden.

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